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Sachsen fischt nach Talenten in Usbekistan

Land mit langen Traditionen und vielen jungen Menschen - hier ein Blick auf das historische Ensemble in Samarkand. Foto: Katrin Tominski

Land mit langen Traditionen und vielen jungen Menschen – hier ein Blick auf das historische Ensemble in Samarkand. Foto: Katrin Tominski

Bergakademie Freiberg eröffnet Verbindungsbüro in Taschkent

Freiberg/Taschkent, 17. November 2023. Sachsen setzt seine Fachkräfte-Akquise im Ausland mit universitärer Hilfe fort: Nachdem kürzlich bereits die TU Dresden ein Verbindungsbüro in Taiwan eingerichtet hatte, folgt nun die Bergakademie Freiberg mit einer Dependance in Usbekistan. Das hat das sächsische Wissenschaftsministerium mitgeteilt, das dieses Außenstellennetz aufbaut und koordiniert.

Büro soll junge Usbeken zu Studium und Arbeit im Freistaat animieren

„Aufgabe des ,Saxon Science Liaison Office Uzbekistan – Uzbek-Saxon Higher Education Cooperation’ ist es zum einen, usbekische junge Frauen und Männer für ein Studium an einer sächsischen Hochschule zu gewinnen“, informierte das Wissenschaftsministerium. „Dies ist verbunden mit der Perspektive, dass sie nach ihrem erfolgreichen Abschluss bei einem sächsischen Unternehmen eine Arbeit aufnehmen. Nach der Aufnahme eines Studiums an einer sächsischen Hochschule sollen Kontakte zur Wirtschaft im Freistaat durch Praktika oder Werksverträge möglichst früh hergestellt werden.“ Zur Zielgruppe gehören neben jungen Usbeken auch junge Leute aus ganz Zentralasien.

Eröffnung des sächsisch-usbekischen Verbindungsbüros Foto: Ernes Kurtveliev für das "Saxon Science Liaison Office Uzbekistan"

Eröffnung des sächsisch-usbekischen Verbindungsbüros Foto: Ernes Kurtveliev für das „Saxon Science Liaison Office Uzbekistan“

Auch Usbekistans Rohstoffe im Blick

Zudem interessieren sich die Sachsen auch für die usbekischen Rohstoffe und schlagen eine Kooperation vor: Die Freiberger könnten die Geologen, Maschinenbauer und Umwelttechniker ausbilden, die Usbekistan braucht, um seine Bodenschätze zu heben.

Junge Bevölkerung

Usbekistan hat rund 36 Millionen Einwohner mit einem Altersdurchschnitt von rund 28 Jahren. Der Industrieanteil an der wirtschaftlichen Wertschöpfung liegt bei etwa 20 Prozent. Die Freiberger sind allerdings nicht die ersten, die sich für Kooperationen mit Usbekistan interessieren: Laut Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz gibt es zurzeit insgesamt 46 Kooperationen zwischen deutschen und usbekischen Hochschulen.

Taiwan-Büro der TU Dresden gab den Auftakt

Zuvor hatte bereits die TU Dresden in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh ein ähnliches Verbindungsbüro eingerichtet. Dort sorgt allerdings die avisierte Ansiedlung von TSMC in Dresden für ein paar Sonderaufgaben. So soll das Büro unter anderem sächsische Studenten betreuen, die in Taiwan ein spezielles Mikroelektronik-Curriculum absolvieren und sich für einen späteren Job in der weltweit größten Chip-Foundry interessieren.

Weitere Verbindungsbüros in Südamerika, Indien und Vietnam zu erwarten

Generell plant Sachsen im Zuge seiner Fachkräfte-Strategie, ähnliche Verbindungsbüros in weiteren Ländern einzurichten. Sie sollen Akademiker, aber auch ganz generell Fachkräfte in den Freistaat lotsen. Dabei fokussiert sich Sachsen auf ausgewählte Zielländer und -regionen. Dazu gehören Zentralasien, Südamerika, Indien und Vietnam.

Autor: hw

Quellen: SMWK, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt