Ifo rechnet aber nicht mit großer Pleitewelle
München, 22. November 2023. Jedes 15. deutsche Unternehmen sieht sich in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts aus München hervor.
Demnach gaben 6,8 Prozent der befragten Firmen an, vor existenziellen Problemen zu stehen. Während der Erhebung im Januar 2023 hatten dies erst 4,8 Prozent angegeben. „Die wirtschaftliche Schwächephase schlägt sich auch in steigenden Unternehmensinsolvenzen nieder“, meint Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe. „Eine größere Welle zeichnet sich aber derzeit nicht ab.“
In einigen Sektoren liegt die Quote der existenzbedrohten Betriebe doppelt so hoch wie im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt: Insbesondere Unternehmen aus dem Transport- und Logistikwesen (14 Prozent), den Personalagenturen (13,9 Prozent) und der energieintensiven Chemischen Industrie (12,5 Prozent) berichten von wirtschaftlichen Sorgen. Und im Bauhauptgewerbe stieg der Anteil von 5,1 auf 8,9 Prozent. Das ist der höchste Wert für den Bau, seit die Frage im Juni 2020 das erste Mal gestellt wurde. „Der Wohnungsbau steckt in einer tiefen Krise. Das bringt manches Bauunternehmen in Schwierigkeiten“, erklärt Wohlrabe.
Auch der Einzelhandel steht unter Druck – vor allem, weil die Deutschen sparsamer geworden sind. Einen Nachfrage- oder Auftragsmangel gaben 35 Prozent der gefährdeten Unternehmen als Grund für eine Existenzbedrohung an. Ein wirtschaftlich schwieriges Umfeld nannten 27 Prozent, die Inflation 24 Prozent und das derzeitige politische Handeln 14 Prozent als Grund.
Quelle: Ifo
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