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VDI: Ingenieurmangel verschärft Energiekrise und bremst Transformation

Hat viel von seiner Strahlkraft eingebüßt: Der Elektroingenieur. Die Nachwuchsprobleme in der Branche sind ein Thema des Mikrosystemtechnik-Kongresses in Dresden. Visualisierung: Dall-E

Visualisierung: Dall-E

Vor allem im Sektor Elektro und Energie sind die Engpässe hoch – im Bau dagegen schrumpfen sie

Düsseldorf/Nürnberg, 9. November 2023. Obgleich der Wirtschafts-Abschwung in Deutschland gerade den Fachkräfte-Mangel gerade etwas dämpft: In der Industrie und in anderen Wirtschaftssektoren fehlen weiter Elektro- und Energietechnik-Ingenieure. Darauf hat der Verband der deutschen Ingenieure (VDI) in Düsseldorf hingewiesen. Die Engpässe bei Ingenieurberufen könnten die aktuelle Bau- und Energiekrise weiter verschärfen.

Weiter steigender Bedarf durch Demografie, Digitalisierung und Klimaschutz erwartet

Und ein Ende der Engpässe ist gar nicht absehbar: „In den kommenden Jahren wird durch Demografie, Digitalisierung und Klimaschutz der Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich zunehmen“, schätzt VDI-Arbeitsmarktexperte Ingo Rauhut ein.

Laut aktuellem Ingenieurmonitor nahm zuletzt die Anzahl der offenen Stellen im Jahresvergleich in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung um 21,3 Prozent, in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik um 11,7 Prozent und in den Ingenieurberufen Maschinen- und Fahrzeugtechnik um 11,5 Prozent zu. So kamen beispielsweise in den Ingenieurberufen „Energie- und Elektrotechnik“ 770 offene Stellen auf 100 arbeitslose Ingenieure. Nur in der von Stornierungen gebeutelten Baubranche sieht das anders aus: Hier schrumpfte die Zahl offener Stellen für Bauingenieure um 6,2 Prozent.

Rezession am Arbeitsmarkt spürbar

Über alle Branchen und Berufsgruppen hinweg macht sich der deutsche Abschwung freilich nun auch spürbar am Arbeitsmarkt bemerkbar. So gab es im dritten Quartal 2023 bundesweit nur noch 1,73 Millionen offene Stellen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 entspricht dies einem um rund fünf Prozent. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Wir sehen inzwischen bei der Rekrutierung eine Abkühlung in Folge der seit einem Jahr bestehenden konjunkturellen Schwächephase“, erklärte IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis.

Quellen: VDI, IAB

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt