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IHK: Dresden plant „One Stop Shop“ für ausländische Fachkräfte

Mit einem Welcome-Center und anderen Aktivitäten versucht die TU Dresden seit Jahren, internationalen Studenten und Forschern das Gefühl zu geben, in Dresden willkommen zu sein. Doch die Pegida-Demos haben diese Bemühungen stark zurückgeworfen, warnt Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen. Foto: Heiko Weckbrodt

Neben dem Welcome-Center am Postplatz gibt es ein ähnliches Zentrum auch auf dem Campus der TU Dresden. Die Stadt Dresden erwägt nun neue Willkommens-Einrichtungen für ausländische Arbeitskräfte und Akademiker. Foto: Heiko Weckbrodt

Kontaktstelle soll alle Behördengänge für eingewanderte Arbeiter und Akademiker zusammenführen

Dresden, 23. Oktober 2023. Um ausländische Arbeitskräfte rascher und einfacher in Dresden zu integrieren, will die Stadt laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden alle Behördengänge für die Einwanderer in einer Kontaktstelle zusammenführen – neudeutsch „One Stop Shop“ genannt. Das „Welcome Center“ am Postplatz soll in dieser neuen Institution aufgehen, die aber einen anderen Namen bekommen soll.

Laut IHK sollen ausländische Fachkräfte, Akademiker und Arbeiter in einem Zuge alle Formalitäten erledigen können: Anmeldung, formale Arbeitserlaubnis, gewünschte Sprachkurse, Kita-Suche, Schulanmeldung für die Kinder et cetera. „Ein guter Ansatz“, meint IHK-Sprecher Lars Fiehler.

Die Stadtverwaltung selbst wollte sich dazu nicht näher äußern, „weil die Planungen noch laufen und weitere Abstimmungen mit allen Partnern der Fachkräfteallianz sowie innerhalb der Landeshauptstadt Dresden notwendig sind“, hieß es auf Oiger-Anfrage.

Ähnliches Konzept verfolgte schon das „Welcome Center“

Schon mit dem „Welcome Center“ hatte Dresden im Jahr vor zehn Jahren solch eine Stelle etabliert. Die erfüllt aber offensichtlich nicht die gehegten Erwartungen. Einerseits liegt sie eben nicht ganz prominent genau am Postplatz, sondern etwas versteckt in der Schweriner Straße. Zudem soll es immer wieder vorgekommen sein, dass Besucher der Stadt das „Welcome Center“ als eine Art Touristeninformation missverstanden haben. Nicht zuletzt sorgen die hohen Flüchtlingszahlen dazu, dass die Ausländerbehörde und andere Einrichtungen, mit denen ausländische Zuzügler standardmäßig zu tun haben, stark ausgelastet sind. Dagegen hält sich der Zustrom qualifizierter Arbeitskräfte per Fachkräfte-Einwanderungsgesetz, Akademiker-Bluecard oder ähnliche Kanäle nach Dresden und ganz Sachsen in überschaubaren Grenzen. Sachsenweit sind es meist nur etwas über 100 Menschen, die über diese Wege hierher kommen.

Die Hoffnung ist nun wohl, dass sich zumindest die Ankunfts-Prozeduren für eben diese Arbeitskräfte beschleunigen lassen, wenn die Stadt Vertreter aller beteiligten Behörden von Kommune, Land und Bund in einer Art Welcome Center II bündelt.

Autor: hw

Quellen: IHK Dresden, LHD, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt