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Robotergärtner mulcht sich durch die Obstplantagen

Der Elwobot trägt auf den Versuchsflächen in Dresden-Pillnitz ein Mäh- und Mulch-Gerät. Foto: Burkhard Lehmann für das LfULG

Der Elwobot trägt auf den Versuchsflächen in Dresden-Pillnitz ein Mäh- und Mulch-Gerät. Foto: Burkhard Lehmann für das LfULG

Dresdner „Elwobot“ besteht Praxisprobe auf Versuchsfeld in Pillnitz

Dresden, 29. August 2023. Der sächsische Robotergärtner „Elwobot“ hat eine wichtige Praxisprobe bestanden: Der autonom fahrende Agrarhelfer hat in Dresden-Pillnitz auf einem standardisierten Versuchsfeld die Gassen zwischen Baumreihen selbstständig gemäht und gemulcht. Das hat das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute mitgeteilt.

Vorserienmodell soll im Sommer 2024 betriebsbereit sein

In Folgetests bis zum Frühjahr 2024 soll Elwobot nun weitere gärtnerische Aufgaben übernehmen. So muss er künftig auch Obstbäume begutachten und sie abhängig von ihrem Zustand individuell düngen. Dafür wird er die Baumkronen mit Lidar-Technik mustern. Außerdem soll er noch lernen, sich in wilden Obstplantagen zurechtzufinden, die nicht so schnurgerade und standardisiert ausgerichtet sind wie die Versuchsfelder in Pillnitz. Für den Sommer 2024 planen Uni, Fraunhofer und die Computersysteme Schmidt GmbH ein erstes Vorserien-Modell.

Die Prototypen-Fahrplattform der TU Dresden für den Elwobot. Von Partnern und Kunden um Sensoren und Aufbauten ergänzt, soll dieses Chassis als Basis für autonom agierende künstliche Erntehelfer dienen. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Archivaufnahme zeigt einen Elwobot-Prototypen aus dem Jahr 2017. Foto: Heiko Weckbrodt

Robotische Antwort auf den Bauernmangel?

Am Elwobot arbeiten die TU Dresden, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) aus Dresden und weitere Partner schon seit über sechs Jahren. Er soll künftig überall dort einspringen, wo sich inmitten der Fachkräfte-Engpässe vor allem auf dem Lande partout keine Nachwuchs-Bauern und Gärtner mehr finden. Zudem hoffen die Uni- und Fraunhofer-Ingenieure, mit dem Elwobot, dem größeren Schwesterprojekt „Feldschwarm“ und weiteren teil- und vollautonomen Agrarrobotern eine Renaissance des sächsischen Landmaschinenbaus anzustoßen.

Geht der Akku zur Neige, fährt Elwobot zur Ladestation

Konkret der Elwobot ist vor allem für den Einsatz auf Obstbaum-Plantagen gedacht. Der robotische Gärtner verwendet 2D- und 3D-Laser, um sich in den Gärten zu orientieren. Einen Großteil der dabei anfallenden Daten sendet er per 5G-Mobilfunk an einen Hof-Zentralrechner zur Auswertung – von dort bekommt er auch seine Anweisungen. Der vier- bis sechsrädrige Roboter lässt sich – je nach Chassis-Variante – per Diesel, Wasserstoff, Akku beziehungsweise Elektromotor antreiben. Wenn der Akkumulator langsam leer wird, steuert der Elwobot selbständig eine Ladestation an.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: LfULG

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt