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Bitcoins aus Sonnenstrom und das digitale Investieren

Ob nun virtuell gespiegelte industrielle Prozesse, Umweltzertifikate oder mit überschüssigem Sonnenstrom geschürftes Digitalgeld: Für geblockte Ketten (Blockchains) kristallisieren sich immer mehr Einsatzmöglichkeiten heraus. Visualisierung: Dall-E

Ob nun virtuell gespiegelte industrielle Prozesse, Umweltzertifikate oder mit überschüssigem Sonnenstrom geschürftes Digitalgeld: Für geblockte Ketten (Blockchains) kristallisieren sich immer mehr Einsatzmöglichkeiten heraus. Visualisierung: Dall-E

Neue Einsatzbeispiele für geblockte Ketten im Fokus der Blockchain-Herbstschule in Mittweida

Mittweida, 7. August 2023. Abgesicherte digitale Datenketten mit der sogenannten „Blockchain“-Technologie haben sich zwar noch nicht breiter durchsetzen können, wenn man einmal von Spekulationen mit Kryptowährungen wie „Bitcoin“ absieht. Doch mehr und mehr Unternehmen schaffen mittlerweile Einsatzbeispiele in der wirtschaftlichen Praxis:

Risikokapitalisten setzen Wertsymbole (Token) für digitale Investitionen in junge, aufstrebende Unternehmen ein. Andere wickeln damit Exportgeschäfte rein digital ab. Die nächsten knüpfen mit den geblockten Ketten kaum manipulierbare Nachweissysteme für Umweltbilanzen in Unternehmen. Und wieder andere liebäugeln mit der Idee, kurzfristige Stromüberschüsse aus Solar- und Windkraftanlagen gewinnbringend in Kryptowährungen umzumünzen, indem sie dieser „Überschussenergie“ fürs Bitcoin-Schürfen einsetzen. Diese und weitere Konzepte wollen Experten aus Technologieunternehmen und Instituten während der virtuellen Bitcoin-Sommerschule vom 11. bis zum 15. September 2023 in Mittweida vorstellen.

Volker Wannack. Foto: Hochschule Mittweida

Dr. Volker Wannack. Foto: Hochschule Mittweida

„Interesse ist ungebrochen“

„Blockchain-Technologie ist in aller Munde“, meint Mitorganisator Dr. Volker Wannack vom „Blockchain Competence Center“ (BCCM) der Hochschule Mittweida. „Das wissenschaftliche, wirtschaftliche und industrielle Interesse ist ungebrochen.“ Der Entwurf und die Implementierung von Blockchain-Systemen erfordere jedoch Know-how in mehreren Fachdisziplinen. So braucht ein Komplett-Lösungsanbieter eben nicht nur Programmierer, um beispielsweise Liefer- und Bestellketten mit „Blockchains“ durchzudigitalisieren, sondern auch Spezialisten für Logistik, Finanztransaktionen, Verschlüsselung, virtuelle Abbildungen, industrielle Prozesse und dergleichen mehr. In Sachsen gehört in diesem Sektor unter anderem Mittweida zu den Standorten mit viel Expertise – und richtet eben auch regelmäßig Tagungen und Weiterbildungen wie die „Blockchain Autumn School 2023“ aus.

Hochschule richtet Tagung virtuell aus

Die Hochschule Mittweida richtet diese Herbstschule als internetbasierte Ferntagung über das „Zoom“-Videokonferenzsystem aus. Die Veranstalter erwarten Dutzende Spezialisten aus Wirtschaft und Wissenschaft, darunter auch Vertreter von Siemens, SAP, Deloitte und Fraunhofer. Auf der dreitägigen Agenda stehen insgesamt 45 Veranstaltungen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: BCCM, Herbstschul-Agenda, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt