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Auch Ifo senkt Konjunkturprognose auf minus 0,3 %

Prof. Timo Wollmershäuser. Foto: Ifo

Prof. Timo Wollmershäuser. Foto: Ifo

Forscher rechnen mit schrumpfender Wirtschaft

Berlin/München, 21. Juni 2023. Nach dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) hat nun auch das Ifo-Institut seine Wirtschaftsprognose für 2023 gesenkt. Demnach schrumpft die deutsche Volkswirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich um 0,4 Prozent statt nur um 0,1 Prozent, wie die Ifo-Ökonomen noch im Frühjahr angenommen hatten. Das geht aus der neuen Konjunktur-Prognose hervor, die das Münchner Institut heute in Berlin vorgestellt hat.

Bremsklotz Inflation

„Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich nur ganz langsam aus der Rezession heraus“, schätzt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser ein. Dies liege auch an der schwachen Binnennachfrage: „Wegen der hohen Inflation sinkt der private Konsum in diesem Jahr um 1,7 Prozent.“ Zudem lahme die Bauwirtschaft, auch bleiben die energie-intensiven Industrien unter starkem Preisdruck.

Für 2024 erwarten die Ifo-Prognostiker dann wieder einen Aufwärtstrend: Sie rechnen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im kommenden Jahr um 1,5 Prozent zulegt. Für die längst erwartete und immer wieder hinausgeschobene post-pandemische Erholungsphase nach Corona wäre aber auch das ein eher bescheidener Zuwachs.

Vergangene Woche hatte bereits das IfW seine Prognose gesenkt: Die Kieler gehen nun davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 um 0,3 % schrumpft.

EU schwächelt ebenfalls

Auch für Europa sieht die aktuelle Ifo-Prognose nicht besonders rosig aus: „Im Euroraum dürfte sich die Wirtschaft, nach den leichten Rückgängen des Bruttoinlandsprodukts im zurückliegenden Winterhalbjahr, auch in den kommenden Quartalen kaum beleben“, meinen die Ökonomen. „Für das Gesamtjahr 2023 wird mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von nur 0,6% gerechnet.“

Weltweit sieht es dagegen besser aus

Auch im weltweiten Vergleich gehört Deutschland zu den Trägern der „Roten Laterne“: „Insgesamt wird das Bruttoinlandsprodukt der Welt nach einem Anstieg von 2,8% im vergangenen Jahr um 2,1% im Jahr 2023 und um 2,0% im Jahr 2024 expandieren“, heißt es in der Ifo-Prognose.

Autor: hw

Quelle: Ifo München

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt