Minister Dulig: Wenn Amerika und Asien investieren, muss Europa antworten
Dresden, 6. Juni 2021. Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) schwört mit Blick auf die morgen anstehende offizielle Boschfabrik-Eröffnung in Dresden den Freistaat auf das Konzept der „digitalen Souveränität“ für Europa ein: Wenn Asien und Amerika derzeit massiv in ihre Mikroelektronik investieren, müsse Europa da auch etwas tun. „Sachsen als europäisches Zentrum der Mikroelektronik kann hier einen wichtigen Beitrag leisten“, betonte er.
Silicon Saxony drängt auf mehr Tempo für Ipcei-Mikroelektronik-Förderung
Ähnlich argumentiert auch „Silicon Saxony“ (Silsax): „Europäische Halbleiterproduktion ist und bleibt eine zentrale Säule zur Erreichung einer digitalen Souveränität“, heißt es in einer Grußbotschaft des sächsischen Hochtechnologie-Branchenverbandes für Bosch. Und um dieses Ziel zu erreichen, seien weitere staatliche Stützen für „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse“ (Ipcei) notwendig, unterstrich Silsax-Vorstand Dirk Röhrborn. Die Milliardeninvestition der Schwaben in Dresden sei nicht zuletzt durch solch ein Ipcei-Programm der ersten Generation möglich geworden. „Es gilt jetzt die Erfahrung zu nutzen und Ipcei 2 mit hoher Geschwindigkeit auf den Weg zu bringen, damit weitere Unternehmen ihre Investitionsplanungen zum Ausbau von Standorten in Deutschland belastbar planen können“, forderte Röhrborn.
Weitere Investitionen angekündigt
Globalfoundries und Infineon wollen mit Ipcei-2-Subventionen in Chipfabriken in Dresden ausbauen. Vor wenigen Tagen erst waren neue Investitionen in der sächsischen Landeshauptstadt bekannt geworden: Jenoptik will eine neue Optoelektronik-Fabrik in Dresden bauen, Vodafone plant ein Zentrum für den Mobilfunk der 6. Generation (6G).
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: SMWA, Silsax, Oiger-Archiv
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