Bund schießt für gemeinsames 5G-Projekt von TU Chemnitz und Bahn knapp 18 Millionen Euro zu.
Annaberg-Buchholz, 21. Januar 2021. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gibt der Deutschen Bahn und der TU Chemnitz 17,75 Millionen Euro, damit die Partner im Erzgebirge die digitalen Schienentechnologien der Zukunft mit dem Mobilfunk der 5. Generation (5G) testen können. Im Fokus des Projektes „Digitales Testfeld Bahn“ stehen Kommunikationstechnik, Leit- und Sicherungstechnik, Künstliche Intelligenz, Antriebstechnik, Sensorik und Mensch-Technik-Interaktion im Bahnverkehr der Zukunft. Das geht Mitteilungen der Sächsischen Staatskanzlei und der TU Chemnitz hervor.
Video der TU Chemnitz über das Zug-Testfeld im Erzgebirge:
Digitales Testfeld Bahn zwischen Annaberg und Schwarzenberg
Die Forscher wollen dafür an der von der Erzgebirgsbahn betriebenen Strecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg 5G-Funkmasten aufbauen, Gebäude technisch aufrüsten und Triebfahrzeuge zu Testzügen umbauen. „Die kurvenreiche, teils bewaldete und bergige Strecke deckt alle Eventualitäten ab, die in Deutschland an den meisten Bahnstrecken vorkommen“, erklärte Scheuer einen Auswahlgrund für die Strecke im Erzgebirge. „Das macht sie zur perfekten Teststrecke, um modernste Bahn- und Mobilfunktechnologie zu erproben. Von digitaler Leit- und Sicherungstechnik bis hin zu Maßnahmen für besseren Empfang im Zug werden entlang der landschaftlich reizvollen, aus Funkperspektive jedoch anspruchsvollen Strecke Technologien erforscht und getestet, die dann in ganz Deutschland sicher eingesetzt werden können.“
Auch Thales und TU Dresden testen digitale Bahnverkehr der Zukunft
Schon 2019 hatte die Deutsche Bahn Netz AG vom Bund 1,5 Millionen Euro bekommen, um ein Reallabor im Erzgebirge aufzubauen. Parallel dazu forschen in der sächsischen Region auch andere Konsortien an Zukunftstechnologien für den Bahnverkehr. Beispielsweise testet der französische Technologiekonzern „Thales“ gemeinsam mit der TU Chemnitz sowie anderen regionalen Instituten und Unternehmen hochautomatisierte Züge auf und am „Smart Rail Connectivity-Campus“ (SRCC) bei Annaberg-Buchholz. Dafür ist dort der umgerüstete Forschungszug „Lucy“ auf der Schiene im Einsatz. Die TU Dresden wiederum beteiligt sich am Innovations-Netzwerk „Set 4 Future“, das sich auf Brennstoffzellen-Antriebe für Züge, hochautomatisierte Nebenbahnen, 5G, Leichtbau sowie Satellitenortung und dezentraler Sicherungstechnik für Eisenbahnen fokussiert.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: SSK, Oiger-Archiv
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