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Drohnenforschung in Kamenz

Auf der "Drone Week" in Amsterdam haben Audi, Airbus und Italdesign demonstriert, wie fliegende und autonom fahrende Taxis künftig Passagiere transportieren sollen. Allerdings funktioniert das mit Drohne udn Elektroauto erst mal nur im 1:4-Modell. Foto: Audi AG

Auf der „Drone Week“ in Amsterdam haben Audi, Airbus und Italdesign demonstriert, wie fliegende und autonom fahrende Taxis künftig Passagiere transportieren sollen. Allerdings funktioniert das mit Drohne udn Elektroauto erst mal nur im 1:4-Modell. Foto: Audi AG

Fraunhofer Dresden beteiligt sich an Zentrum für autonomes Fliegen

Kamenz, 27. September 2020. Um die Zukunft des Fliegens auszuloten, entsteht auf dem Verkehrslandeplatz in Kamenz ein „Kompetenzzentrum autonomes und elektrisches Fliegen“. Das geht aus einer Mitteilung des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) aus Dresden hervor, das zu den Gründungsmitgliedern des neuen Drohnen-Forschungszentrums gehört.

1,3 Millionen Euro zum Start

Für 1,3 Millionen Euro entsteht auf dem Kamenzer Flugfeld ein Hangar für die Entwicklung und den Bau gewerblicher Drohnen sowie für autonomes und elektrisches Fliegen und ein Reallabor, außerdem bauen Arbeiter den alten Tower in ein Innovations- und Seminarzentrum um. Auch ein Inkubator für neugegründete Drohnen-Firmen ist geplant.

Überregionales Netzwerk geknüpft

Koordinator ist die Gesellschaft „Kompetenzzentrum Autonomes & Elektrisches Fliegen“ (AEF). Sie hat ein Netzwerk aus Dutzenden Instituten, Unternehmen und anderen Partnern aus Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Frankreich, Polen und Tschechien geknüpft. Sie wollen hier gemeinsam Projekte mit folgenden Schwerpunkten bearbeiten: Batterie- und Wasserstofftechnik, Schwärme, Datenübertragung und -sicherheit sowie autonome Navigation mit künstlicher Intelligenz (KI). Das IWS wird sich mit seinem Batteriezentrum an den Energiespeicher-Projekten beteiligen. In Kamenz befindet sich auch eine Batterie-Fabrik von Daimler.

Deutschland liegt weit zurück

Der Rückstand Deutschlands in der Drohnentechnologie gegenüber führenden Ländern wie den USA, Israel oder China ist im militärischen und zivilen Sektor enorm. Während beispielsweise in den Vereinigten Staaten Amazon bereits den Paketversand per Drohne testet, ist das in Deutschland – auch wegen der vielen Regulatorien – noch nicht mal absehbar. Auch haben es Deutschland und seine Partner trotz erheblicher Investitionen bis heute nicht fertig gebracht, eine eigene Großdrohne zur Serienreife zu bringen. Und die meisten der vielen kleinen Spielzeug- und Semiprofi-Drohnen, die es zu kaufen gibt, werden in China und anderen asiatischen Ländern hergestellt. Immerhin gibt es aber eine Reihe von Unternehmen in Deutschland und Europa, die mit Lufttaxis experimentieren – teils auch elektrisch beziehungsweise ohne Piloten. Auch in Dresden arbeitet daran das Unternehmen „Flügelaeronautics“. 

Autor: hw

Quelle: IWS, Oiger-Archiv, AEF

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt