
Steffen Ganders von Samsung Elektronics Deutschland hat in Barkhausen-Bau der TU Dresden eine neue 5G-Zukunftswerkstatt eröffnet. Foto: Heiko Weckbrodt
5G-Funk als Problemlöser: Koreaner und TU-Experten richten eine Zukunftswerkstatt ein
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Dresden, 13. August 2020. Nach Volkswagen hat nun ein weiteres Großunternehmen ein Inkubator-Programm in Dresden gestartet, um vielversprechende Hightech-Firmen auszubrüten: Der koreanische Technologiekonzern „Samsung“ und das „5G-Lab Germany“ der TU Dresden haben am Donnerstag eine neue Zukunftswerkstatt „Solve for Tomorrow. 5G for Society“ eingerichtet. Sie soll junge Ingenieure, Pädagogen, Funktechniker und andere Spezialisten bei innovativen Geschäftsideen rund um den Mobilfunk der 5. Generation (5G) unterstützen. „Dabei soll aber nicht nur der Profit im Mittelpunkt stehen, sondern wir wollen damit Lösungen für gesellschaftliche Probleme fördern“, betonte Steffen Ganders, der Direktor für Unternehmensangelegenheiten von Samsung Electronics Deutschland.
Drei Teams kamen ins Finale
Unter 172 Bewerbern in 68 Teams aus ganz Deutschland hatten Juroren in den vergangenen Monaten drei Teams ausgesucht, die das 5G-Lab Germany nun unter seine technologischen Fittiche nimmt: „Grapes“ aus Dortmund will mit funkvernetzten dezentrale Rechnerwolken („Edge Clouds“ aus Smartphones wahre Supercomputer machen. Heartucate aus Leipzig entwirft 3D-Welten für virtuelle Schulexpeditionen. Und Hyperspecs aus Berlin will mit künstlicher Intelligenz und 5G gegen Gaslecks in Chemiebetrieben vorgehen. Die Teams dahinter stecken voller Ideen und vereinen viel fachübegreifendes Wissen, schätzte Samsung-Manager Steffen Ganders ein. Nötig seien aber auch Erfahrungen mit den allerneuesten Mobilfunk-Technologien. „Da ist unsere Wahl rasch auf das 5G Lab Germany in Dresden gefallen.“

Auch in der Robotik sehen die Ingenieure vom 5G Lab Germany in Dresden große Perspektiven für den 5G-Mobilfunk. Foto: S.Mudriievskyi für das 5G Lab Germany
Dresdner 5G Lab hilft mit bei 5G-Technologie, Prototypen und Tests
Die Wissenschaftler aus Sachsen unterstützen nun als Technologie-Mentoren die auserwählten Firmengründer. Sie helfen ihnen, erste Prototypen zu bauen und mit modernster Analysetechnik auszutesten. Samsung selbst versteht sich dabei als Brückenbauer zwischen den jungen Erfindern und möglichen Geschäftspartnern und Experten. Und wenn der Konzernspitze die 5G-Ideen aus Deutschland gefallen, seien auch Kapitalbeteiligungen aus Korea denkbar, betonte Ganders.
Wächst aus dem virtuellen ein physischer Inkubator?
Obwohl „5G for Society“ wegen der Coronakrise zunächst als virtuelles Brutprogramm gestartet ist, schließt Samsung nicht aus, dass sich daraus später auch ein physischer Inkubator auf dem Uni-Campus ähnlich der Hightech-Brutstätte in der gläsernen VW-Manufaktur am Straßburger Platz entwickeln könnte. Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke bot dafür schon mal Gratis-Wohnraum, Büros und Praxis-Testfelder an: „Bei 5G ist Dresden ein führender Forschungsstandort in Deutschland“, sagte er. „Wenn sich daraus in der Stadt auch Gründungen ergeben, unterstützen wir das.“
Samsung ist in Dresden bereits über die Technologiefirma „Novaled“ vertreten: Die Südkoreaner hatten die TU-Ausgründung gekauft, um sich deren Expertise für organische Leuchtdioden (Oleds) zu sichern.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Vor-Ort-Recherche
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