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DVD-Box „Die purpurnen Flüsse“: Das dunkle Frankreich

Hinweis: Verdeckte Ermittlungen unter religiösen Eiferern können tödliche Nebenwirkungen haben - auch für Polizistin Camille Delaunay (Erika Sainte). Foto: Edel:Motion

Hinweis: Verdeckte Ermittlungen unter religiösen Eiferern können tödliche Nebenwirkungen haben – auch für Polizistin Camille Delaunay (Erika Sainte) in „Die purpurnen Flüsse“. Foto: Edel:Motion

Kommissar Niémans ermittelt wieder gegen alte Seilschaften

18 Jahre, nachdem erstmals Jean Reno als Kriminalist Pierre Niémans gegen eugenische Akademiker in den Alpen ermittelt hat, haben die Franzosen den ruppigen Polizisten zurück auf die Bildschirme gebracht: In der Serie „Die purpurnen Flüsse“, deren erste Staffel nun auch in Deutschland auf DVD erschienen ist, löst diesmal Olivier Marchal als Kommissar Niémans aus Paris die ganz schwierigen Fälle, in denen die Provinzpolizisten nicht weiter kommen. Ihm zur Seite recherchiert nun die junge, aber mit allen Wassern gewaschene Kriminalistin Camille Delaunay (Erika Sainte) an vorderster Front.

Kommissar Pierre Niémans und seine Assistentin Camille Delaunay (Erika Sainte) werden auf die richtig kniffligen Fälle angesetzt. Foto: Edel:Motion

Kommissar Pierre Niémans und seine Assistentin Camille Delaunay (Erika Sainte) werden auf die richtig kniffligen Fälle angesetzt. Foto: Edel:Motion

Mord und Totschlag mit historisch-religiösen Hintergründen

Ähnlich wie schon bei der Romanvorlage von Jean-Christophe Grangé („Vidocq“) sind es die besonders kniffligen Mordfälle mit religiös-geschichtlichem Hintergrund, die es Niémans angetan haben. Mal verschlägt es ihn und seine Assistentin in den kühlen Norden des Landes, dann wieder ins deutsch-französische Grenze oder in den sonnigen Süden – mit seinen mörderischen Geheimnissen.

Blandine (Camille Sansterre) lebt, als ob die Zeit vor 300 Jahren eingefroren wäre: "Tag der Asche" breitet vor uns das Leben einer tiefreligiösen Gemeinschaft aus, die sich von der Moderne abgekapselt hat. Foto: Edel:Motion

Blandine (Camille Sansterre) lebt, als ob die Zeit vor 300 Jahren eingefroren wäre: „Tag der Asche“ breitet vor uns das Leben einer tiefreligiösen Gemeinschaft aus, die sich von der Moderne abgekapselt hat. Foto: Edel:Motion

Guter Wein und grausige Rituale am „Tag der Asche“

In „Tag der Asche“ zum Beispiel finden sich die beiden in einer idyllischen Winzerregion im Elsass wieder. Dort baut eine tiefreligiöse Gemeinschaft, die den Amish in den USA ähnelt, den besten Wein der Gegend an. Als sie ihre Kirche restaurieren lassen, erschlagen plötzlich Gewölbebrocken einen der ihren. Was auf den ersten Blick wie ein Unfall am Bau erscheint, führt Niémans und Delaunay indes bald auf die Spur bizarrer Rituale, deren Wurzeln bis zu den Hugenotten-Verfolgungen im 17. Jahrhundert – und bringt die junge Polizistin nahe an den Opfertod…

Fazit: Herrlich grantig

An den markigen Jean Reno kommt Olivier Marchal zwar nicht ganz heran, aber auch er verleiht dem Außenseiter Niémans eine herrlich knurrig-grantige Patina. Überzeugend agiert auch Erika Sainte, die ihre Weise eine junge und gleichzeitig abgründige Note in die Ermittlungen bringt. Auch in Kameraführung, Lichtstimmung und Storys braucht sich die Serie kaum hinter der ersten Kinoverfilmung verstecken – und lässt auf mehr Fälle mit diesem schrägen Duo hoffen.

Cover: Edel:Motion

Cover: Edel:Motion

Kurzinfos

  • Titel: „Die purpurnen Flüsse“
  • Genre: TV-Krimiserie
  • Romanvorlage: Jean-Christophe Grangé
  • Darsteller: Olivier Marchal, Erika Sainte u.a.
  • Produktionsland: Frankreich
  • Laufzeit: 8 mal 50 Minuten
  • DVD-Veröffenlichung: November 2018
  • Preis: BD und DVD-Boox jeweils ca. 27 Euro

 

Autor der Rezension: Heiko Weckbrodt

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt