Monate: Februar 2018

Wirtschaftsminister Martin Dulig testet in Dresden eine AR-Digitalbrille „HoloLens“ von Microsoft. Mit solchen und ähnlichen Systemen will die T-Systems MMS einen großen Flugzeughersteller ausstatten, damit dessen Dispatcher zum Beispiel Notfall-Übungen, den Einsatz von Technikern und von Robotern per „Erweiterter Realität“ (Augmented Reality = AR) koordinieren können. Foto: Heiko Weckbrodt

Auch Silicon Saxony will einen Digitalminister

Sachsen unterstützen Online-Petition Dresden/Berlin/Aachen, 15. Februar 2018. „Silicon Saxony“ plädiert dafür, ein Bundesdigitalministerium zu schaffen. Mit dieser Forderung hat sich der sächsische Hightech-Wirtschaftsverband einer Online-Petition des „Bundesverbands Deutsche Startups“ angeschlossen. Auch der „Bundesverband IT-Mittelstand“ (BITMi) aus Aachen unterstützt die Eingabe.

Heimcomputer von Commodore. Foto: Heiko Weckbrodt

Spielebasiertes Lernen

“Conference of Game Based Learning” Anfang März in Dresden Dresden, 15. Februar 2018. Wie sich Spielen und Lernen besser in Einklang bringen lässt, darüber wollen sich Wissenschaftler, Künstler und Lehrer am 8. und 9. März 2018 in Dresden austauschen. Die Fachhochschule Dresden (FHD) lädt dazu auf ihren neuen Schulcampus am Straßburger Platz nahe der Gläsernen VW-Manufaktur ein.

Im Hafenbild unübersehbar ist die 1914 gebaute Dresdner Mühle von Bienert. Hier werden noch heute jährlich etwa 125.000 Tonnen Getreide gemahlen. Foto: Peter Weckbrodt

Telekom bietet Gewerbe in Dresden-Friedrichstadt Turbo-Internet an

Bedingung: Mindestens 30 % der Firmen müssen sich für Glasfaser entscheiden Dresden, 14. Februar 2018. Die Telekom bietet dem Gewerbe in Dresden-Friedrichstadt an, sie bis Ende 2018 ans Glasfasernetz anzuschließen. Dies ermögliche Internet-Zugänge mit bis zu 1 Gigabit je Sekunde (Gbs). Bedingung: Ein Drittel der knapp 100 Unternehmen im Areal zwischen Hamburger Straße, Bremer Straße, Albrechthafen und Flügelweg müssen sich bis zum 2. März 2018 einen Glasfaser-Anschluss der Telekom entscheiden.

Montage: Heiko Weckbrodt

Eltern wollen digitales Erbe ihrer toten Tochter am BGH erstreiten

Richter könnten im Sommer Grundsatzurteil fällen Karlsruhe, 14. Februar 2018. Erben die Eltern einer tödlich verunglückten Teenagerin den Facebook-Account ihrer Tochter? Dürfen sie darauf uneingeschränkt zugreifen, auch wenn Facebook das Nutzerkonto bereits in einen Gedenkmodus versetzt hat? Über diese und weitere Fragen hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe voraussichtlich im Sommer zu entscheiden. Das Gericht könnte damit ein Grundsatzurteil über den Umgang mit dem digitalen Erbe Verstorbener fällen.

Statt die Abwärme beim Rechnen teuer wegzukühlen, nutzen die Server von Cloud & Heat diese Energie, um Gebäude zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. Miteinander vernetzt, bilden sie große Cloud-Rechenzentren, die auch für den 5G-Mobilfunk eingesetzt werden sollen. Abb.: Cloud & Heat

Cloud & Heat: Mehr Tempo bei Datenrettung

Dresdner Heiz-Rechner-Anbieter entwickelt Lösung für schnelle Notfall-Backups Dresden, 13. Februar 2018. Stromausfälle, defekte Bauteile, menschliches Versagen, Hackerangriffe oder Störungen der Internetverbindung – zahlreich sind die Gründe, warum wichtige Informationen im Internetzeitalter im Datennirwana verschwinden. Im Schnitt 27 Mal pro Jahr fallen die Computer von Firmen und Verwaltungen aus, hat eine Studie des Software-Dienstleisters „Veeam“ ergeben. Und solch ein Ausfall kann binnen Stunden „Kosten im fünfstelligen Bereich“ verursachen. Das Dresdner Unternehmen „Cloud & Heat“ hat deshalb nun eine Lösung entwickelt, um sensible Daten in solchen Fällen besonders schnell in lokale Rechenzentren zu sichern. Neben den regulären Datensicherungen soll als zusätzliche Backup-Lösung wichtige Daten vor dem Totalverlust schützen. Das Projekt gehört zum Forschungsprogramm „Fast“ (Fast actuators, sensors and transceivers), das vom Bundesforschungsministerium vom Februar 2013 bis zum Januar 2018 gefördert wurde.

X-Fab verdoppelt Gewinn

Analog-digitale Chips der ostdeutschen Foundry weltweit gefragt Tessenderlo/Erfurt/Dresden, 12. Februar 2018. Der ostdeutsche Chip-Auftragsfertiger „X-Fab“ hat seine Gewinne im Jahr 2017 auf 90 Millionen US-Dollar (73 Millionen Euro) fast verdoppeln und seine Umsätze um 13 Prozent auf 581,7 Millionen Dollar (521 Millionen Euro) gesteigert. Die Nachfrage auf den Schlüsselmärkten – der Autobranche, der allgemeinen Industrie und der Medizintechnik – sei hoch, teilte das Unternehmen heute im belgischen Tessenderlo mit. Und speziell Smartphone-Hersteller bestellen viele Miniatur-Mikrofone, die in den X-Fab-Werken als „mikro-elektromechanische Systeme“ (MEMS) produziert werden.

Robert Böhm, Hanna Zinner, OB Dirk Hilbert, Evelyn Zinnatova und Tim Erdmann (von links nach rechts) bei der Verleihung des Wissenschaftspreises „Dresden Excellence Award“ im Rathaus Dresden. Foto: André Wirsig, LHD

Dresden vergibt erstmals Exzellenz-Wissenschaftspreis

Nachwuchsforscher mit 30.000 Euro für herausragende Abschlussarbeiten geehrt Dresden, 11. Februar 2018. Ertastbare Kunst für Blinde, schlau-leichte Elektroautos, Tempo-Booster für organische Elektronik und die Exegese von Xi Jinping: Eine Jury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsförderern und Behördenvertretern hat vier herausragende Nachwuchsforscher am Wochenende mit dem erstmals vergebenen und mit insgesamt 30 000 Euro dotierten Wissenschaftspreis „Dresden Excellence Award“ geehrt. Preisträger sind Dr. Robert Böhm von der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, Dr. Tim Erdmann vom Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) der TU, Evelyn Zinnatova vom Fachbereich Informatik/Mathematik der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und Hanna Zinnervom TU-Zentrum für Internationale Studien.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Mehr Chipwerke: Globale Produktionskapazität für Schaltkreise wächst um 8 %

„IC Insights“ rechnet mit stärkerem Wachstum als bisher Scottsdale, 9. Februar 2019. Die weltweiten Chipwerk-Kapazitäten werden in den Jahren 2018 und 2019 um jeweils 8 % wachsen. Das hat das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale/ Arizona in seinem Bericht „2018-2022 Global Wafer Capacity“ prognostiziert.

Ein atemberaubender Anblick. Moderne Flugzeuge kommen selten an die klassische Eleganz einer Constellation heran. Bildschirmfoto (Jan Gütter) aus: Captain of the Ship 049 Constellation. A2A

Fliegen wie in den 50ern: Die Constellation im Flugsimulator

Die „Captain of the Ship 049 “ von A2A im Test Die meisten Hobbypiloten sind im Flugsimulator mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Flugzeugtypen unterwegs, wie man sie heute auch am realen Himmel findet. In aller Regel sind die Boeings und Airbus, die man so durch die virtuellen Lüfte steuert, hoch automatisiert. Das heißt zwar nicht zwangsläufig, dass sie einfach zu bedienen sind, denn die Programmierung der Systeme erfordert, dass man sich ebenso intensiv mit diesen modernen Fliegern auseinandersetzt, aber man entfernt sich zwangsläufig immer weiter von den eigentlichen Grundlagen des Fliegens. Ein einmal programmierter Airbus bewegt sich schließlich wie von Geisterhand entlang der magentafarbenen Linie zum Zielort.

Suragus-Chef Marcus Klein legt eine Siliziumscheibe ("Wafer") in ein Messgerät ein, das Wiebelströme die dünnen Schichten sendet, um Defekte und Zuverlässigkeit der Schicht zu erkennen. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirbelströme toben im Karbon

Weil Messgeräte aus Sachsen weltweit gefragt sind, wächst auch Suragus in Dresden. Dresden, 7. Februar 2018. Die Dresdner Spezialmesstechnik-Firma Suragus wächst: Die Fraunhofer-Ausgründung sucht derzeit neue Software- und Elektronik-Entwickler, um die steigende weltweite Nachfrage für Wirbelstrom-Messgeräte aus Sachsen zu befriedigen. „Wir bewegen uns in dynamischen Märkten. Unsere Kunden sind international führende Innovatoren“, erklärte Suragus-Chef Marcus Klein. „Daher ich rechne damit, dass unser Unternehmen in den nächsten Jahren weiter zulegen wird.“

Die Maus in Wissenschafts-Action: Auch das Zentrum für für Regenerative Therapien (CRTD) öffnet am 3. Oktober seine Labortüren für neugierige Mäuse. Foto: CRTD

Sachsens „Jugend forscht“ in Dresden

Dresden, 6. Februar 2018. Zum Regionalwettbewerb Dresden-Ostsachsen von „Jugend forscht“ lädt das Enso-Hauptquartier am Friedrich-List-Platz 2 in Dresden heute ab 9 Uhr ein. 59 Nachwuchswissenschaftler wollen hier 44 Arbeiten vorstellen. Sie beshcäftigen sich mit Fragen wie: Hängt das Spielverhalten eines Schimpansen von dessen Alter ab? Was sind eigentlich ferroelektrische Domänenstrukturen in Bariumtitanat und Bleihydrogenphosphat?

Ist in Zukunft alles "smart" (klug)? Smart Home, Smart City, Smart Phone... Abb.: Bosch

Smart Home: „Mein Haus weiß immer, wo ich bin“

Das vernetzte „Smart Home“ ist öko und bequem – kann aber auch zum Spielplatz für Erpresser werden Dresden, 6. Februar 2018. Wird ein Haus konsequent mit Sensoren, Messfühlern, digitalen Schaltern ausgestattet und vernetzt, entsteht das, was neudeutsch „Smart Home“ genannt wird. Und diese „schlauen Heime“ können erheblich zum Umweltschutz beitragen, Heiz- und Stromkosten für den Bewohner erheblich senken. Zugleich bergen sie aber auch das Risiko, ausgehorcht oder erpresst zu werden – durch den Staat, durch Versicherungen oder gar durch Kriminelle. Das hat der Physiker und Informationstechnologie-Sicherheitsexperte Alexander Heidenreich eingeschätzt, einer der Gründer des „Chaos Computer Clubs Dresden“ (C3D2). Seine vollen Vorteile spiele das „Smart Home“-Konzept, das Heidenreich lieber „Heimautomation“ nennt, aber freilich nur aus, wenn man auf maßgeschneiderte eigene Konzepte setze und gleich beim Hausbau ansetze.

Die MyReserve-Matrix-Speicher von Solarwatt (rechts an der Wand) im Einsatz in einer Werkstatt mit vielen elekrischen Verbrauchern. Foto: Solarwatt

Solarwatt Dresden bietet Matrix-Batteriespeicher nun europaweit an

Dresden, 5. Februar 2018. Das Photovoltaik-Unternehmen „Solarwatt“ aus Dresden vertreibt seine modularen Batteriespeicher „MyReserve Matrix“ jetzt auch international. „Die ersten beiden Länder sind Spanien und Italien“, kündigte das Unternehmen an. „Bis zum Frühjahr folgen Frankreich, Großbritannien, Schweden und die Niederlande.“

Ein Roboter sterilisiert eine Implantatschraube mit Elektronenstrahlen. Foto: Fraunhofer FEP Dresden

Elektronenstrahl-Roboter sterilisieren 3D-Prothesen

Fraunhofer Dresden entkeimt Medizintechnik aus dem 3D-Drucker Dresden, 5. Februar 2018. Künstliche Hüftgelenke und andere Prothesen sind künftig keine Serienprodukte mehr, sondern können durch industrielle 3D-Drucker für den einzelnen Patienten maßgeschneidert werden. Zudem werden moderne „additiv-generative Anlagen“ – wie die Industrie-3D-Drucker meist genannt werden – auch gleich noch Sensoren, Aktuatoren und andere Elektronik in die Prothesen integrieren. Diese Sensoren können dann beispielsweise die Abnutzung eines künstlichen Gelenks überwachen und über die Aktuatoren automatisch nachjustieren. Vor der OP müssen solche neuartigen 3D-Implantate und ihre Bauteile allerdings sterilisiert werden. Dafür hat das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) in Dresden nun eine Lösung gefunden: Die Ingenieure stellen auf der Messe „XPOMET“ vom 21. bis 23. März 2018 in Leipzig einen Roboter vor, der Keime an solchen Medizinprodukten von allen Seiten und auch in der Tiefe unschädlich macht.