Monate: April 2015

Die frühere Goehle-Rüstungsfabrik von Zeiss Ikon an der Riesaer Straße in Dresden verfällt seit fast 20 Jahren. Foto: Heiko Weckbrodt

Einstige Rüstungsschmiede in Dresden wird Zentrum für Kreative

Vergessene Orte: Genossenschaft „Zentralwerk“ baut alte Goehle-Fabrik in Dresden-Pieschen für 5,7 Millionen € um Dresden, 22. April 2015: Wo einst Zwangsarbeiter für den U-Boot-Krieg des Dritten Reichs schufteten und heute Wildwuchs und Verfall herrschen, toben bald Künstler ihre kreativen Ideen und Kinder ihren Tatendrang aus: Die eigens für diesen Zweck gegründete Genossenschaft „Zentralwerk“ will die verfallene Goehle-Rüstungsfabrik an der Riesaer Straße 32 in Dresden für 5,72 Millionen Euro in den kommenden anderthalb Jahren sanieren und zu einem Kultur- und Wohnkomplex umbauen. Ein Viertel schießen Stadt und Land zu Stadt und Land haben dafür 1,35 Millionen Euro Fördergelder zugesagt. Heute unterzeichneten Dresdens Erster Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) im Rathaus die „Städtebauliche Vereinbarung“ dafür.

"Das ist ein Riesenfortschritt": Der Dresdner Organikpapst freut sich nach seiner Rückkehr aus Arabien schon sehr auf "das neue Physikinstitut. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Organikpapst Leo will organische Elektronik auf 100-faches Tempo hochjagen

29,5 Millionen Euro teurer Instituts-Neubau für die TU-Photoniker ist nun rohbaufertig Dresden, 22. April 2015. Organische Elektronik hat noch viel Potenzial, um deutlich schneller zu rechnen als bisher. „Derzeit erreichen unsere organischen Transistoren einige Megahertz. Da können wir noch Faktor 10, vielleicht sogar 100 herausholen“, hat der Dresdner Organik-Papst Prof. Karl Leo am Rande des Richtfestes für den Physik-Neubau der TU Dresden eingeschätzt. Damit würde die organische Elektronik dann auf einige Hundert Megahertz (Millionen Rechenzyklen je Sekunde) Takttempo kommen und würde sich der Geschwindigkeit moderner siliziumbasierter Chips zumindest annähern.

Abb.: hw

Lebenserwartung steigt

Wer jetzt Rentner wird, hat noch 17 (Männer) bzw. 20 Jahre (Frauen) vor sich Wiesbaden, 22. April 2015: Die Lebenserwartung der Deutschen steigt weiter – wenn auch nicht mehr ganz so deutlich wie in früheren Jahrzehnten. Wenn jetzt ein Mädchen geboren wird, kann es – statistisch gesehen – auf eine Lebensspanne von etwa 83 Jahren hoffen, die neugeborenen Jungen auf knapp 78 Jahre. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervor. Damit hat sich die Lebenserwartung zwar im kurzfristigen Vergleich zu 2011 nur um einen Monat erhöht. Aber im Vergleich zu 1986 ist die durchschnittliche Lebensspanne für männliche Neugeborene um sechs Jahre, für Mädchen um knapp fünf Jahre gewachsen.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

12 Milliarden für außeruniversitäre Forscher

Ausgaben bei Helmholtz & Co. spürbar gestiegen Wiesbaden, 22. April 2015: Wissenschaftliche Institute außerhalb der Universitäten haben im Jahr 2013 (neuere bundesweite Auswertungen liegen noch nicht vor) etwa 11,9 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F/E) ausgegeben und damit 4,6 % mehr als im Vorjahr. Das teilte das Statistisches Bundesamt in Wiesbaden mit. Damit entfielen laut vorläufiger Auswertung 14,8 % aller F/E-Ausgaben auf die außeruniversitäre Forschung. Insgesamt hatten diese privaten und staatlichen Instituten außerhalb der Unis und Hochschulen rund 98.200 Personalstellen (+2,4 %).

Harkyn aus "Lords of the Fallen". Abb.: CI Games

Computerspielpreis für Lords of the Fallen

Deck 13 wieder siegreich / „This War of Mine“ bestes internationales Spiel Berlin, 21. April 2015: Das Action-Adventure „Lords of the Fallen“ von „Deck 13“ hat den diesjährigen Deutschen Computerspielpreis gewonnen. Das Frankfurter Studio hatte mit seinen Adventures bereits in den vergangenen Jahren wiederholt Computerspiel-Preise eingeheimst.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Sunfire Dresden beginnt Diesel-Produktion aus Luft, Wasser und Ökostrom

Die ersten 5 Liter kippte Ministerin Wanka in ihren Audi Dresden/Berlin, 21. April 2015: Die Brennstoffzellen-Firma „Sunfire“ hat nun tatsächlich mit der Diesel-Produktion aus Luft, Wasser und Ökostrom in ihrer Pilotanlage in Dresden begonnen. Die ersten fünf Liter des synthetischen Kraftstoffs durfte heute Bundes-Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) in Berlin in ihren Dienst-Audi schütten – das hatte ihr Sunfire-Chef Christian von Olshausen im Herbst 2014 versprochen, als die turmhohe Pilotanlage in Dresden-Reick eingeweiht wurde.

Die Vinyl-Schallplatte lebt! Foto. Heiko Weckbrodt

Renaissance für Vinyl-Schallplatte

1,8 Millionen Vinyl-Alben verkauft Baden-Baden, 21. April 2015: Die schon totgesagte Vinyl-Schallplatte erlebt derzeit eine Wiedergeburt: Wurden 2006 nur noch rund 300.000 dieser Schallplatten verkauft, sind die Umsätze vor allem in den vergangenen drei Jahren in die Höhe geschnellt, so dass im Jahr 2014 plötzlich wieder 1,8 Millionen Vinyl-Alben in Deutschland verkauft wurden. Das teilte die „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK) in Baden-Baden mit.

Jeder 4. Deutsche kauft Bücher und Zeitungen online

Wiesbaden, 21. April 2014: Rund 22 Millionen Deutsche und damit mehr als jeder vierte Bundesbürger kauft sich Bücher und Zeitungen online ein. Das hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitgeteilt. Unter den Online-Einkäufern zwischen 25 und 64 Jahren beziehe sogar über die Hälfte ihre Lektüre per Internet – wobei hier elektronische Bestellungen von Papierbüchern ebenso wie der Download von eBooks eingerechnet sind. hw

Insulin-Pulver beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht, soll jedoch Typ 1 Diabetes bei Kindern mit hohem Erkrankungsrisiko verhindern. Foto Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München

Vorbeuge-Spritz gegen Diabetes in Arbeit

Erste Tests mit Präparat aus Dresden und München stimmen optimistisch Dresden, 21. April 2015: So wie man Kinder heute gegen Röteln oder Masern impft, könnte es bald möglich sein, sie durch eine vorbeugende Impfung gegen Diabetes vom Typ 1 zu impfen. Forscher aus Dresden und München haben gemeinsam mit internationalen Kollegen solch ein prophylaktisches Präparat entwickelt. Die ersten Tests in einer „Pre-Point“-Vorstudie stimmen optimistisch: Das Mittel zeigt die erhoffte Autoimmun-Wirkung.

Von Datenbrillen erhofft sich die Industrie weltweit einen neuen Wachstumsmarkt. Mit einer neuen Blitzmasken-Technologie wiil ein Dresdner Entwickler-Team den Weg zu hochauflösenden OLED-Mikrodisplays ebnen, die in solche Brillen eingebaut werden. Themen-Foto: Heiko Weckbrodt

Schärfere Mikrobildschirme für Datenbrillen

Dresdner „Von Ardenne“-Team entwickelt neue Blitzmasken-Produktionstechnik für bessere Organik-Displays Dresden, 21. April 2015: Datenbrillen mit deutlich höherer Auflösung und Helligkeit als bisherige Modelle könnte eine neue Blitzmasken-Fertigungstechnologie aus Sachsen ermöglichen. Die „Flash Mask Transfer Lithografie“ (FMTL) genannte Technik wurde von einem Projektteam des Dresdner Anlagenbauers „Von Ardenne GmbH“ gemeinsam mit Partnern entwickelt. Nun steht eine Firmen-Ausgründung zur Debatte, für die das Team jetzt Risikokapital einzuwerben versucht.

Heiße Blitzer aus Sachsen für die Nanotechnologen

Ursprungstechnologie wurde vor 30 Jahren in Dresden-Rossendorf für Honeckers Megabitchip entwickelt Dresden/Rom, 21. April 2015. Sächsische Ingenieure haben ein Kernproblem für die Massenproduktion biegsamer Bildschirme gelöst: Die Dresdner Firma „DTF Technology“ macht Nanosubstrate mit Xenon-Blitzlichtern so heiß, dass diese elektronisch werden und zu Displays weiterverarbeitet werden können – ohne die superdünnen Gläser und Folien darunter in der Hitze kaputt gehen. Für ihre Entwicklung bekamen die Sachsen dieser Tage auf einer Investorenkonferenz in Rom eine Auszeichnung – und viele Elektronikunternehmen aus Korea und Japan kaufen bereits fleißig die ersten Pilotanlagen aus Dresden ein.

Nessie - das Ungeheuer von Loch Ness - ist in Wirklichkeit ein außerirdisches U-Boot. wie das heutige Google Doodle beweist. Abb.: BSF / Google

Google Doodle enthüllt Wahrheit über Nessie: Aliens!

Internet, 21. April 2015: Endlich ist die Wahrheit über das Monster von Loch Ness, liebevoll auch Nessie genannt, enthüllt: 1450 Jahre nach der angeblich 1. Sichtung des Ungeheuers hat Google heute auf seiner Startseite ein Google Doodle veröffentlicht, das ganz klar beweist: Glubschäugige Aliens mit Fühlern auf den Köpfen haben seinerzeit ein Kettengetriebe-U-Boot in Saurierform gebaut, um tapfere Schotten einen Schrecken einzujagen (siehe Beweisfoto) – so jedenfalls die amüsante Interpretation der Googlianer 😉 hw Anzeige Zum Weiterlesen: Google Doodle: Reiten mit dem Pony-Express

Licht an – Molekül an: Ein Lichtstrahl schaltet erstmals ein einzelnes Molekül in einen geschlossenen Zustand (rote Atome), sodass Strom fließen kann. Foto: HZDR/Pfefferkorn

Molekular-Computer aus dem Reagenzglas

Forscher aus Dresden und Konstanz entwickeln 3 Nanometer kleine Molekularschalter Dresden/Konstanz, 20. April 2015: Wenn es nach den Helmholtz-Forschern aus Dresden-Rossendorf geht, werden milliardenteure Chipfabriken in naher Zukunft überflüssig: Dann nämlich sollen Molekular-Computerchips selbstständig in Reagenzgläsern wachsen. Als ersten Schritt dahin haben sie gemeinsam mit Forschern der Uni Koblenz nun einen nur drei Nanometer kleinen Molekularschalter aus der organischen Verbindung Diarylethen in einer Flüssigkeit im Reagenzglas konstruiert.

Diese 259,03 g schwere Dreifaltigkeitsmedaille aus Silber von 1544, die Rainer Grund, der Direktor des Münzkabinetts, hier präsentiert, gehört zu den Spitzenexponaten im künftigen Münzkabinett. Sie erinnert an die allerdings erfolglosen Bemühungen des Herzogs Moritz von Sachsen, eine Einigung im Streit zwischender jungen protestantischen und der katholischen Kirche zu errreichen. Foto: Peter Weckbrodt

Minister übergibt Münzkabinett in Dresden

Ausstellung der Superlative erwartet Dresden, 20. April 2015 Nach etwa 30-monatiger Bauzeit übergab heute Sachsens Finanzminister Georg Unland (CDU) die künftigen Räume des Dresdner Münzkabinetts an Rainer Grund, den Direktor des Münzkabinetts. Der hat nun wenig mehr als vier Wochen Zeit, um die sorgfältig ausgewählten Münzen und Medaillen, die auszustellende Münztechnik und weitere münzgeschichtlich interessante Exponate in den bereits aufgestellten Tisch- und Wandvitrinen zu platzieren. Schon am 26. Mai soll die deutschen und die internationalen Medien Gelegenheit haben, das neueste Juwel unter den Dresdner Kunstschätzen in Augenschein zu nehmen. Es bedarf kaum prophetischer Gaben, um dem Dresdner Münzkabinett Superlative hinsichtlich seiner Gestaltung, Ausstattung und Ausstrahlung vorherzusagen, dafür ist die Gesamtkonzeption zu gut durchdacht und die Art und Weise der Präsentation zu überwältigend.

Das Photonik-Cluster Sachsen sieht sich vor allem mit OLED-Technologien im Aufwaind. Grafik: Light Jumps

Dresdner Nano-Firmen in Rom ausgezeichnet

Organik-Netzwerk will Investorenkonferenz nun nach Sachsen locken Dresden/Rom, April 2015: Auf der Kapitalgeberkonferenz „European Photonics Venture Forum“ in Rom sind zwei Dresdner Nanotech-Unternehmungen für ihre vielversprechenden Projekte und Präsentationen ausgezeichnet worden. Das teilte das sächsische Organikelektronik-Netzwerk „Organic Electronics Saxony“ (OES) mit.