Monate: April 2015

Zum Welttag des Buches können und sollen Leser ihre Lieblingsfoto samt Selfie auf der Herzbuch-Pinnwand (vorsichtbuch.de) präsentieren. Abb.: BSF

Welttag des Buches: Deutschland feiert das Lesen

Aber: Zahl der Bibliotheken schrumpft Dresden/Berlin, 20. April 2015: Zum Welttag des Buches am 23. April 2015 werben Bibliotheken und Buchhändler in Deutschland mit zahlreichen Veranstaltungen fürs Lesen. Der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ hat zum Beispiel aus diesem Anlass eine virtuelle Pinwand ins Netz gestellt, auf der bereits Hunderte Lesefreunde Selfies hochgeladen und dazu ihre Lieblingsbücher vorgestellt haben. In vielen Städten sind am 23. und 24. April Lesungen und andere Sonderveranstaltungen geplant, in Dresden beispielsweise ein „Book-Slam“ in der Hauptbibliothek, eine „Bücher-Rallye“ im „Thalia“ und Lesungen mit Torsten Wohlrabe und Dorothe D. Kress in der Bibliothek Leubnitz-Neuostra. Allerdings gibt es auch betrübliche Entwicklungen. Denn unterm Strich gibt es immer weniger Bibliotheken in Deutschland: Waren es im Jahr 2007 noch 11.166 Leihbüchereien, sind es inzwischen nur noch reichlich 10.000, wie aus Statistiken des „Deutschen Bibliotheksverbandes“ hervorgeht.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Chip-Foundry-Markt wächst um 16 %

Globalfoundries rutscht zurück auf Platz 3 Stamford, 19. April 2015: Der Foundry-Trend in der Halbleiterindustrie hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt: Die Umsätze der Auftragsfertiger (Foundries) legten weltweit um 16,1 Prozent auf 46,9 Milliarden Dollar (43,4 Milliarden Euro) zu, hat das US-Marktforschungs-Unternehmen „Gartner“ aus Stamford ausgerechnet. Zum Vergleich: Klammert man die Foundries aus, betrug das Wachstum im weltweiten Halbleitermarkt im Jahr 2014 nur 7,9 Prozent (insgesamt 340,3 Milliarden Dollar bzw. 314,7 Mrd. €).

Grafix (Helix): Ude, Wikipedia, Montage: h, gemeinfrei

Extinction: Globales Ränkespiel nach Evolutionssprung

Kazuaki Takano haut in seinem Thriller kaum verkappt auf die Folter-Regierung Bush drauf Den Weltuntergang zeichnen Romanautoren gern in den brennendsten Farben: als Atomkrieg, Meteoriten-Einschlag, Pandemie oder Umweltkatastrophe. In „Extinction“ spielt der Japaner Kazuaki Takano ein sonst eher selten diskutiertes Szenario durch: Was passiert, wenn die Evolution einen Sprung macht und ein Wesen geboren wird, das in seiner Intelligenz und seinen Fähigkeiten normalen Menschen weit voraus ist? Das potenziell im Stande wäre, die menschliche Spezies auszurotten? Zumindest US-Präsident Burns reagiert in Takanos Thriller ziemlich allergisch: Er schickt ein Söldner-Kommando um den erfahrenen Veteranen Jonathan Yeager los, um diesen Übermenschen im afrikanischen Busch auszulöschen – samt der ganzen Sippschaft. Doch Burns ist offensichtlich nicht der einzige, der in diesem globalen Schachspiel seine Figuren zieht. Denn zeitgleich bekommt im fernen Japan der Nachwuchsforscher Kento Kago den Auftrag, ein Heilmittel für eine extrem seltene Krankheit zu entwickeln. Dieses Forschungsprojekt hat, wie Kento schließlich erkennt, über drei Ecken mit jenem Überwesen in Afrika zu tun. Und wie es scheint, zieht da eine weitere unbekannte Instanz im Hintergrund ihre Strippen…

Die 2400 Jahre alte Inschrift des Königs Nektanebo I. Foto: Dr. Dietrich Raue

2400 Jahre alte Pharaonen-Inschrift im Kairoer Müll ausgegraben

Leipziger Archäologe wurde mit ägyptischen Kollegen am „Ort der Schöpfung“ fündig Kairo/Leipzig, 19. April 2015: Eine etwa 2400 Jahre alte Inschrift des ägyptischen Pharaos Nektanebo I. sowie Reste einer 3200 Jahre alten Statue von Pharao Merenptah haben der Leipziger Archäologe Dr. Dietrich Raue, Dr. Aiman Ashmawy vom Ägyptischen Antikenministerium sowie weiter Forscher und Helfer inmitten von Müll und illegale errichteten Häusern bei Kairo ausgegraben. Das teilte die Uni Leipzig mit. Der Ort ist besonders geschichtsträchtig: An dieser Stelle befand sich einst der Tempelbezirk Heliopolis, wo nach der vorhellenistischen ägyptischen Mythologie die Götter und die Schöpfung entstanden.

Befristete Stellen sind für wissenschaftliche Mitarbeiter an Hochschulen nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Foto: TUD/Eckold, Montage: hw

Die dauerbefristete Uni

Wanka-Appell: Länder sollen Bafög-Millionen für mehr unbefristete Uni-Wissenschaftler einsetzen Dresden, 18. April 2015: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat an die Bundesländer appelliert, die jüngst vom Bund bereitgestellte Bafög-Milliarde für mehr unbefristete Wissenschaftler-Stellen an den Unis und Hochschulen zu verwenden. „Befristete Projektstellen wird es immer geben und sie sind in vielen Fällen auch sinnvoll“, betonte Wanka in dieser Woche während einer CDU-Veranstaltung in Dresden. „Aber inzwischen ist das Verhältnis zwischen befristeten und unbefristeten Stellen an den Unis aus der Balance geraten.“

Unsere Testfahrt mit dem Tesla S startet an der Autobahnauffahrt Nossen. Foto: Peter Weckbrodt

Tesla S im Test: Elektro-Sportwagen geht ab wie Schmidts Katze

Kalifornier bauen in Deutschland Netz von Schnelllade-Stationen auf, auch in Sachsen gibt es inzwischen „Supercharger“ Dresden/Nossen, 18. April 2015. Huch, was macht denn da dieser große Benz im Rückspiegel? Ist so schönes Wetter und der hat die Scheinwerfer an? Seine Nähe erscheint mit bei Tempo 150 doch etwas vorschriftswidrig und da muss man doch helfen: Ich latsche kurz das Gaspedal durch, der Horizont kommt irgendwie näher – und nach drei, vier Sekunden ist der Autobahn-Drängler nur noch ein kleiner Punkt im Spiegel. Umspielt da ein kleines triumphierendes Lächeln die Lippen der Tesla-Dame auf dem Beifahrersitz? Keine Frage: Der Mercedes eben mag gut motorisiert gewesen sein, gegen ein elektrisches Jungs-Spielzeug wie den „Tesla S“ hat der Otto-Motor einfach keine Chance. Denn beim Elektromotor steht getriebefrei die volle Beschleunigungskraft sofort zur Verfügung. Und man hat sogar noch das vage gute Gefühl, irgendwas für die Umwelt zu tun, wenn man mit diesem Elektroauto aus Kalifornien über die A 14 rast – so von wegen abgasfrei und so…

Abb.: hw

60 % überleben Krebs

Chemnitz, 18. April 2015: Etwa 60 Prozent der Krebspatienten in Sachsen überleben ihre Erkrankung über einen Beobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren. Das erklärte die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) heute auf dem 9. Sächsischen Krebskongress in Chemnitz. „Wird der Krebs frühzeitig erkannt, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate fast 100 Prozent“, betonte die Ministerin. „Das ist ein großes Verdienst der Wissenschaft und der Ärzte.“ Noch vor 20 Jahren überlebten nur 27 % aller Männer und 42 % aller Frauen eine Krebserkrankung.

Da greift wohl wieder mal die dunkle Seite der Macht zu: Ausschnitt aus Star Wars: Das Erwachen der Macht. Foto: DisneyDa greift wohl wieder mal die dunkle Seite der Macht zu: Ausschnitt aus Star Wars: Das Erwachen der Macht. Foto: Disney

Neuer Trailer für Star Wars 7

Sternenkreuzer auf Wüstenplanete abgestürzt Anaheim, 17. April 2015: Regisseur J. J. Abrams („Star Trek„) hat einen zweiten Trailer für den siebten Star-Wars-Film „ Star Wars: Das Erwachen der Macht“ im kalifornischen Anaheim vorgestellt. Das Werbevideo liefert aber nur einige wenige Hinweise auf Handlung und Schauspielerriege.

Die moderierten lLokparaden vor dem Ringlokschuppen gehören zu den Höhepunkten des Dampfloktreffens in Dresden. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenend-Tipp: Dampfloktreffen heute in Dresden eröffnet

Dresden, 17. April 2015: An diesem Wochenende sollten wir in Dresden bleiben und uns am besten gleich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum „7. Dresdner Dampfloktreffen“ vom 17. bis 19. April nach Dresden-Altstadt begeben. Die Zwickauer Straße wird erstmals zwischen der Nossener Brücke und der Würzburger Straße in das Festgeschehen integriert, steht somit nicht als Parkmöglichkeit zur Verfügung. Die Besucher haben dann die Wahl zwischen dem gemütlichen Bummel auf einer Meile mit Händlern sowie Fahrgeschäften für die Kinder, oder sie lassen sich von einem Feldbahnzug der Herrenleiter Eisenbahnfreunde vom Eisenbahnmuseum zum Depot des Verkehrsmuseums kutschieren.

Namensgeber für das neue TU-Institut soll Henry Arnhold sein. Foto: Dresden Summer School

Pegida-Debatte: Arnhold-Institut in Dresden geplant

Ministerin Stange reagiert auf Vorstoß von Konkurrent Ulbig Dresden, 17. April 2015: Sachsens Wissenschafts-Ministerin Eva Maria Stange (SPD) versucht ihrem Konkurrenten um den Oberbürgermeister-Sessel im Dresdner Rathaus, Innenminister Markus Ulbig (CDU), den Wind aus den Segeln zu nehmen: Einen Tag, nachdem Ulbig auf einer CDU-Veranstaltung vorgeschlagen hatte, in Dresden ein Institut zu gründen, das die Hintergründe der asylkritischen „Pegida“-Bewegung erforschen soll (Der Oiger berichtete), kündigte Stange ein neues geisteswissenschaftliches Institut an der TU Dresden an: ein „Henry-Arnhold-Institut für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Was genau die Forscher dann dort treiben, stufte die Ministerin als Sache der Wissenschaftsfreiheit ein – stellte das Projekt aber ausdrücklich in den Kontext von Pegida.

Foto: hw

BHG: Bibliotheksleser dürfen eBooks auch auf USB-Stick speichern

Bibliotheksverband begrüßt Grundsatz-Entscheidung Karlsruhe/Berlin, 17. April 2015: Bibliotheken dürfen Bücher aus ihrem Bestand digitalisieren, auch ohne ausdrückliche Erlaubnis eines Verlags an elektronischen Leseplätzen zugänglich machen – und es den Nutzern ermöglichen, die so entstandenen eBücher (eBooks) auszudrucken oder auf USB-Sticks zu speichern. Das hat nun der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden.

KPD-Logo: R-41, Wikipedia, Montage: hw, CC3-Lizenz

KPD-Fischer 1923: Hängt die jüdischen Kapitalisten auf!

Historiker: Teile der KPD gingen schon früh auf Schmusekurs mit Antisemiten Dresden/Hamburg, 17. April 2015: Um nationalistische Wähler auf ihre Seite zu ziehen, haben KPD-Spitzenfunktionäre bereits 1923 völkische und antisemitische Propaganda-Töne angeschlagen – und zwar aus eigener Initiative und nicht auf Geheiß von Moskau. Darauf hat der Hamburger Historiker Olaf Kistenmacher in seinem Vortrag „Nationalismus und Antisemitismus in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik“ gestern Abend im „AZ Conni“ in Dresden hingewiesen. Dieser zeitweise verfolgte Kuschelkurs mit nationalistischen Gruppierungen habe sich für die Kommunisten aber nicht messbar ausgezahlt. Im Gegenteil: Unterm Strich seien mehr Kommunisten später zur NSDAP gewechselt als umgekehrt.

Rolle Japans in Mikroelektronik sinkt weiter

Bald nur noch Toshiba in Top 10 der größten Chipschmieden Scottsdale, 17. April 2015: Die einst so dominierende japanische Mikroelektronik spielt in der weltweiten Halbleiter-Branche eine immer geringere Rolle: Wenn NXP nämlich demnächst die Übernahme des US-Konkurrenten Freescale abschließt, wird der niederländische Chiphersteller damit die japanische Renesas aus der Top 10 der umsatzstärksten Halbleiter-Konzerne verdrängen – und dann bleibt in dieser Spitzenliste als einziges japanisches Unternehmen nur noch Toshiba übrig (Rang 8). Das prognostiziert das US-Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona. Berücksichtigt sind in der aktuellen Statistik zwar keine Auftragsfertiger (Foundries), aber dann würde nur noch TSMC aus Taiwan hinzukommen.

„Tageszeitung“ vom Mai 1945. Repro: SLUB Dresden

Ausstellung in SLUB Dresden thematisiert „Stunde Null“

Krieg und Frieden: 1945 im Spiegel von Dresdner Tageszeitungen Dresden, 16. April 2015: Noch am 8. Mai 11945 rief die NS-Postille „Der Freiheitskampf“ die Dresdner auf, die Waffen nicht aus der Hand zu legen – ausgeliefert wurde diese Zeitungsausgabe wegen des russischen Vormarschs dann nicht mehr. Keine drei Wochen später brachte die sowjetische Besatzungsmacht dann eine neue „Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung“ heraus, in der nicht nur Bekanntmachungen der Roten Armee, sondern eher auch alltägliche „kleine“ Dinge berichtet wurden wie etwa, wann der Straßenbahn-Verkehr wieder startet, wie man Lebensmittel bekam. Diesen Umbruch, der später oft „Stunde Null“ genannt wurde, im Spiegel der Dresdner Tageszeitungen um 1945 herum beleuchtet ab 22. April 2015 eine neue Ausstellung der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden.