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Welttag des Buches: Deutschland feiert das Lesen

Zum Welttag des Buches können und sollen Leser ihre Lieblingsfoto samt Selfie auf der Herzbuch-Pinnwand (vorsichtbuch.de) präsentieren. Abb.: BSF

Zum Welttag des Buches können und sollen Leser ihre Lieblingsbücher samt Selfie auf der Herzbuch-Pinnwand (vorsichtbuch.de) präsentieren. Abb.: BSF

Aber: Zahl der Bibliotheken schrumpft

Dresden/Berlin, 20. April 2015: Zum Welttag des Buches am 23. April 2015 werben Bibliotheken und Buchhändler in Deutschland mit zahlreichen Veranstaltungen fürs Lesen. Der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ hat zum Beispiel aus diesem Anlass eine virtuelle Pinwand ins Netz gestellt, auf der bereits Hunderte Lesefreunde Selfies hochgeladen und dazu ihre Lieblingsbücher vorgestellt haben. In vielen Städten sind am 23. und 24. April Lesungen und andere Sonderveranstaltungen geplant, in Dresden beispielsweise ein „Book-Slam“ in der Hauptbibliothek, eine „Bücher-Rallye“ im „Thalia“ und Lesungen mit Torsten Wohlrabe und Dorothe D. Kress in der Bibliothek Leubnitz-Neuostra.

Allerdings gibt es auch betrübliche Entwicklungen. Denn unterm Strich gibt es immer weniger Bibliotheken in Deutschland: Waren es im Jahr 2007 noch 11.166 Leihbüchereien, sind es inzwischen nur noch reichlich 10.000, wie aus Statistiken des „Deutschen Bibliotheksverbandes“ hervorgeht.

Dresdner Bibliotheken animieren jährlich 5000 Kinder mit „Lesestark!“ für Griff zum Buch

Doch das heißt nicht, dass Lesen aus der Mode gekommen ist: „Bei uns läuft es richtig gut“, berichtet Marit Kunis-Michel, die in Dresden das Projekt „Lesestark“ in den Städtischen Bibliotheken leitet. Im Zuge dieses Projektes lesen ehrenamtliche Literaturpaten Schulklassen und Kita-Gruppen jeden Monat aus ausgewählten Büchern vor. Die Mädchen und Jungen können zudem in Sonderveranstaltungen zum Beispiel mehr über Sachbücher oder übers Papierschöpfen erfahren. Außerdem gibt es einmal im Jahr Lesefeste – so werden diesmal am 16. Juni 2015 rund 1700 Erstklässler zum Lesefest in den Dresdner Zoo eingeladen, zirka 700 Zweitklässler gehen dann am 26. Juni ins Albertinum. „Wir betreuen bei ,Lesestark!’ etwa 5000 Kinder pro Jahr und die Nachfrage ist sehr groß“, betont Kunis-Michel. „Wir haben jetzt die geburtenstarken Jahrgänge in den Grundschulen und das macht sich bemerkbar.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Beim "Book Slam" stellen Bibliothekarinnen in Dresden (hier eine Archivaufnahme) die ihrer Meinung nach besten Kinderbücher vor. Die Schüler können dann abstimmen, welches ihnen am besten gefällt. Foto: Städt. Bibliotheken Dresden

Beim „Book Slam“ stellen Bibliothekarinnen in Dresden (hier eine Archivaufnahme) die ihrer Meinung nach besten Kinderbücher vor. Die Schüler können dann abstimmen, welches ihnen am besten gefällt. Foto: Städt. Bibliotheken Dresden

Zum Welttag des Buches gibt es in Dresden folgende Veranstaltungen (Auswahl):

Buchrallye und Book Slam: 23. & 24. April 2015, jeweils 8-10 Uhr (schon ausgebucht): Zweitklässer besuchen das Haus des Buches (Thalia) und absolvieren dort Quizstationen, die den Weg eines Buches von der Autoren-Idee bis zum gedruckten Buch im Regal zeigen. Außerdem nehmen sie an einem „Book-Slam“ in der Hauptbibliothek teil, bei dem Bibliothekare in drei- bis fünfminütigen Präsentationen die besten Kinderbücher vorstellen.


Social Media: In der Bibliothek Leubnitz-Neuostra, Corinthstr. 8, Dresden, liest Torsten Wohlrabe am 23.4. unter dem Titel „Kann ich das wieder löschen, was ich gerade gesagt habe?“ ab 8.30 Uhr – Thema ist der Umgang mit Facebook & Co.

Auswanderer: Dorothe D. Kress berichtet ab 15 Uhr – ebenfalls in der Bibliothek Leubnitz-Neuostra – unter dem Titel „Wagnis in Amerika“ über ihre Erfahrungen als Auswanderin (Eintritt gratis).

Verleger-Karriere: Am 23. 4., 17 Uhr, berichtet Leif Greinius vom jungen Dresdner Verlag „Voland & Quistim Talleyrandzimmer der SLUB, Zellescher Weg 18, Dresden, über Verlegermut und Verlegerrisiko

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt