Monate: März 2013

Organik-Bildschirme sollen Flugreisenden Weg weisen

Plastic Logic und Toppan präsentieren 42“-Displays, die kaum Strom brauchen Tokyo/Dresden, 4. März 2013: Organische Digitalschilder im XXL-Format, die wechselnde Werbung, aber zum Beispiel auch Fluchtwege im Katastrophenfall anzeigen können, wollen „Toppan Printing“ und „Plastic Logic“ (PL) ab morgen auf der Messe „Retailtech“ in Tokyo vorstellen. Der drei Millimeter dünne und 42 Zoll große Bildschirm bestehe aus organischen Transistoren (OTFT) und sei in seiner Art weltweit ein Novum, schätzten beide Unternehmen in einer Mitteilung ein.

Kosmo-Drache bringt Bakterien zur Raumstation ISS

Erdorbit, 3. März 2013: Das Privatraumschiff „Dragon“ (Drache) von SpaceX hat heute an die Internationale Raumstation ISS angedockt und dort – neben Speis und Trank für die Astronauten – auch Koli-Balterien abgeliefert.  Die Darmbakterien wurden indes nicht ausversehen eingeschleppt, sondern absichtlich: Sie sind Teil einer Reihe biologischer Experimental-Materialien, die Dragon an Bord bringen sollte.

Datei Commander 14: Der große Ordnervergleicher

Christian Lütgens hat Version 14 seines „Datei-Commanders“ veröffentlicht. In der neuer Variante kann die Drei-Fenster-Dateiverwaltung nun unter anderem Laufwerke und Verzeichnisse zum Beispiel zwischen PC und Notebook ausgefuchster vergleichen und auf einen gemeinsamen Stand bringen. Außerdem hat Lütgens ein eigenes Programm für die Zwischenablage integriert, in die normalerweise all jene Textpassagen wandern, die wir irgendwo kopieren oder ausschneiden – durch das Miniprogramm können nun ganze Bausteinlisten verwaltet werden, was auf einen Textbaustein-Manager hinausläuft. Daneben sind weitere kleinere Verbesserungen hinzugekommen und die Anpassung an Windows 8.

Kommentar: Europa-Foundry könnte mit 450-mm-Fab mehr anfangen als ein „Chip-Airbus“

Die Spitzenvertreter von Europas Halbleiterbranche haben beim Gipfeltreffen ISS in Italien den Vorschlag eines „Airbus für Chips“ mit Ja und Amen begrüßt. Sicher hat die Idee Charme, die europäische Mikroelektronik zu einem Mega-Verbund zusammenzuschließen, um gemeinsam Herausforderungen wie 450-mm-Fabriken und EUV-Belichtung zu stemmen. Immerhin haben die deutschen, französischen und britischen Flugzeugbauer dem Konkurrenten Boeing erhebliche Marktanteile abnehmen können, nachdem sie sich ab 1970 zum Airbus-Konsortium zusammen taten. Ob dasselbe heute und in der Mikroelektronik wiederholbar ist, bleibt offen. Wenn Europa diese Technologieschritte wirklich gehen will, dann aber wohl eher nicht mit einem „Airbus“-Projekt, das für die Industriepartner extrem riskant wäre. Richtig Sinn hätten 450-mm-Chipfabriken wäre nur für eine „Europa-Foundry“. Warum, versuchen wir nachfolgend zu beantworten.

Europas Hableiterbranche will „Airbus für Chipindustrie“

Mikroelektronik-Manager sehen nur kooperativ Chance auf eigene 450-mm-Fabrik in Europa Stresa, 28. Februar 2013: EU-Kommissarin Neelie Kroes hat der europäischen Halbleiterbranche einen Zusammenschluss vorgeschlagen, wie es die einst separaten Flugzeugbauer für den Airbus getan haben – und ist für diesen „Airbus für Chips“-Vorstoß nun auf dem Mikroelektronik-Treffen „ISS Europe 2013“ im italienischen Stresa gefeiert worden. Der „Airbus“ wären in diesem Fall vor allem zwei extrem kostenintensive Technologien, ohne die die europäische Mikroelektronik hinter Taiwan und die USA stark zurückfallen würden: Der Bau mindestens eines Chipwerkes in Europa, das 450 statt 300 Millimeter große Siliziumscheiben (Wafer) verarbeiten kann und der Umstieg auf Röntgen-Lithografie (EUV).

Schüler bauen in Dresden Weltantwortmaschine aus über 9000 Legosteinen nach

Unter Anleitung von CERN-Forschern entsteht metergroßer „Atlas“ Dresden, 1. März 2013: Jugendliche und Physiker wollen Anfang April in Dresden eine Weltantwortmaschine aus 9517 Lego-Bausteinen nachbauen. Das haben das Institut für Kern- und Teilchenphysik der TU Dresden und das Jugendhaus „Insel“, wo der Lego-Atlas montiert werden soll, angekündigt. Entstehen soll ein etwa metergroßes 1:50-Modell des Detektors „Atlas“. Dessen 45 Meter langes und 7000 Tonnen schweres Original steht tief unter dem europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz und wird dort vom weltweit größten Ringbeschleuniger LHC beschossen, um das legendäre Masse-Superteilchen „Higgs-Boson“ zu finden (idiotischerweise oft auch als „Gottesteilchen“ bezeichnet).

Bundestag beschließt umstrittenes Leistungsschutzrecht

Vage Snippet-Reglung soll Konfrontation mit Google entschärfen Berlin, 1. März 2013: Der Bundestag hat heute das umstrittene Leistungsschutzrecht (LSR) für Presseverlage in einer abgeschwächten Form beschlossen. Demnach dürfen Suchmaschinen höchsten „einzelne Worte oder kleinste Textausschnitte“ aus Presseartikel als Anrisse in ihrer Trefferliste wiedergeben, wenn sie keine Genehmigung des Verlages haben. Die bisherigen „Snippets“ von Google News wurden aber anscheinend davon ausgenommen, ebenso Blogs. Die genaue Auslegung der zulässigen Zitatlänge will der Gesetzgeber offensichtlich den Gerichten überlassen.