Monate: Februar 2013

AMD-Projekt: Junge Dresdner ernten Lorbeeren mit selbstgemachten Videospielen

Über 80 Spiele bei „AMD Changing the Game“ entstanden Dresden, 24. Februar 2013: Ein Raumschiff ist über dem Dresdner Stadtteil Striesen abgestürzt und hat seltsame Artefakte verstreut. Zum Glück aber sind die meisten Stadtmenschen längst computertelefonisiert: Erst durch das Kameraauge von Smartphone oder Tablettrechner betrachtet, entdeckt der urbane Bewohner die Hinweise, die das Raumschiff „Utopia“ an Häuser, auf Straßen und in Parks hinterlassen hat – Hinweise darauf, wie die sächsische Landeshauptstadt in ferner Zukunft aussehen wird… Das mit „erweiterter Realität“ (Augmented Reality = AR) operierende „Dresden Utopia“ ist nur eines von zahlreichen Spielen, die rund 100 Kinder und Jugendliche aus Dresden und ganz Sachsen in den vergangenen Monaten entworfen haben (Der Oiger berichtete). Im Zuge des Spieledesigner-Projektes „AMD Changing the Game“, das gestern mit einer Abschlusspräsentation im Dresdner „Kino im Dach“ endete, hatten die jungen Kreativen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren unter Anleitung von Experten des Medienkulturzentrums Dresden und mit Hilfe des Technologieunternehmens AMD gelernt, wie man sich eine fesselnde Geschichte ausdenkt, wie man Spieleszenarien entwirft, Abläufe programmiert sowie für Musik und passende …

Bitkom: Online-Mediatheken ersetzen TV-Aufnahmen

Berlin 24. Februar 2013: Jeder dritte Deutsche zeichnet Sendungen aus dem Fernsehprogramm mehr oder minder regelmäßig auf – elektronische Videotheken werden das Prinzip „Videorekorder“ jedoch wahrscheinlich schrittweise aussterben lassen. „Die Online-Mediatheken der TV-Sender und Video-on-Demand-Dienste werden zunehmend beliebter und haben das Potenzial, eigene Aufzeichnungen nach und nach zu ersetzen“, schätzte Michael Schidlack vom deutschen Hightech-Verband „Bitkom“ ein.

WordPress-Erweiterung „WP-VGWort“ ebnet Bloggern Weg zum Tantiemen-Scheck

München/Dresden, 24. Februar 2013: Im Internet wird oft und gern über die Rechte-Verwertungsgesellschaften geschimpft – ein abrupter Sinneswandel tritt freilich bei vielen Autoren ein, wenn sie ihren ersten VG-Wort-Scheck bekommen haben. Zwischen 120 und 150 Millionen Euro nimmt die in München ansässige „Verwertungsgesellschaft Wort“ pro Jahr für Zweit- und Drittverwertungen von Berichten, Reportagen und anderen Texten bei den Betreibern elektronischer Pressespiegel, bei Bibliotheken, Kopiererherstellern und anderen ein und schüttet einen wesentlichen Teil davon an die bei ihr registrierten Geistesschaffenden aus. Seit einiger Zeit können auch Internet-Autoren davon profitieren, wenn andere ihre Texte weiterverwursten. Das kann im Jahr ein paar Dutzend Euros ausmachen, aber durchaus auch den Gegenwert einer neuen Graka ausmachen. Freilich ist das Verfahren noch recht kompliziert. Um Bloggern das Leben diesbezüglich etwas zu vereinfachen, haben zwei Dresdner ein kostenloses und recht komfortables Erweiterungsmodul (Plugin) für das weitverbreitete Publikationsprogramm „Wordpress“ entwickelt.

Sachsen gibt 1,36 Millionen Euro, um Internet aufs Land zu bringen

Dresden, 23. Februar 2013: Sachsen hat bisher im Zuge des Programms „ILE 2011“ rund 1,36 Millionen Euro Fördergeld für die Telekom bewilligt, damit diese Internetlücken in ländlichen und unterversorgten Gebieten des Freistaates schließt. Das geht aus einer Antwort von Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) auf eine Kleine Anfrage des Linken-Landtagsabgeordneten Julia Bonk hervor. Damit hat der Freistaat in diesen Fällen etwa 90 Prozent der Investitionsausgaben übernommen, etwa 42 Prozent des Geldes wurden bereits ausgezahlt.

Rossendorfer Forscher starten vergrößerten Elektronen-Beschleuniger ELBE

Dresden-Rossendorf, 22. Februar 2013: Nach einem rund 55 Millionen Euro teuren Ausbau nimmt das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) in der kommenden Woche seinen vergrößerten Elektronen-Beschleuniger „Elbe“ offiziell in Betrieb. Der ist nun das größte Forschungsgerät in Sachsen und kann zum Beispiel auch Anti-Materie (Positronen), besonders brillante Röntgen- und Gammastrahlen sowie Neutronen erzeugen. Zudem ist Elbe nun mit einem Terahertz-Labor und einem Superlaser gekoppelt.

„Crysis 3“: Im Nanosuit gegen Konzernschergen – ein Augenschmaus

Das Warten hat sich gelohnt: In „Crysis 3“ beharkt Supi-Kämpfer Prophet wieder die Handlanger des postapokalyptischen Kapitalismus’ – und der neue Egoshooter der deutsch-türkischen Spieleschmiede „Crytek“ vermag wieder einmal zu begeistern: Tolle Optik, beeindruckende Grafikeffekte und ein zackiges Spielerlebnis, kann man nur sagen.

Menschlicher Verstand in Silizium: „Human Brain Project“ berichtet auf Supercomputerkonferenz ISC

Leipzig/Lausanne/Dresden, 21. Februar 2013: Das europäische Forschungsvorhaben „The Human Brain Project“, das mit milliardenschwerer EU-Förderung den menschlichen Verstand im Computer simulieren und schließlich zu gehirnähnlichen Silizium-Chips führen soll (Der Oiger berichtete), wird ab sofort seine Fortschritte jährlich auf der Supercomputerkonferenz ISC vorstellen. Das kündigte Prof. Martin Meuer vom ISC-Organisationskomitee an. Der federführende Neurowissenschaftler Henry Markram von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne will das Projekt erstmals auf der ISC 2013 am 18. Juni in Leipzig präsentieren.

Trojaner segelt unter Flagge der Telekomrechnung

Internet, 21. Februar 2013: Derzeit sind E-Mails mit vermeintlichen Telekom-Rechnungen im Umlauf, die gefährliche Trojaner enthalten. Sie enthalten als Anhang die Archiv-Datei „2013_01rechnung_071124899.zip“. Entpackt der Empfänger diesen Anhang, findet sich darin eine Datei, die auf den ersten Blick wie die übliche PDF-Rechnungsdatei der Telekom aussieht, jedoch die Endung „.exe“ aufweist. Wer dort doppelklickt, startet ein Programm, das den Trojaner auf den PC lädt.

Sachsen startet elektronisches Staatsarchiv

Dresden, 21. Februar 2013: Der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) eröffnet in der kommenden Woche nach anderthalbjähriger Vorbereitung im Hauptstaatsarchiv Dresden das „elektronische Staatsarchiv“ (el_Sta). Damit reagiert der Freistaat auf die zunehmend digitale Abwicklung von Verwaltungsprozessen. Im „el_Sta“ sollen elektronische Akten „von bleibendem Wert“ langfristig so archiviert werden, dass sie jederzeit zugänglich und auch nach Dutzenden oder gar Hunderten Jahren noch ausgelesen werden können. hw

„Stellarium“: Luxus-Planetarium für daheim

Die Zeiten, in denen man den Gang den Sterne nur mit sauteuren Zeiss-Planetarien simulieren konnte, sind vorbei: Die Fortschritte der Digitaltechnik erlauben heute kosmische Projektionen mit Heimmitteln, die zwar nicht die Brillanz eines echten Optik-Planetariums erreichen, aber doch deutlich über bloße Astro- und Alien-Show-Effekte hinaus gehen. Per „Erweiterter Realität“ (Augmented Reality) ermöglichen inzwischen sogar Computertelefone planetariums-ähnliche Projektionen. Wer es ein bisschen anspruchsvoller und genauer braucht, kann derweil auf Gratis-Programme wie „Stellarium“ zugreifen, die recht komplexe, realistische und vor allem auch mit Beamer-Technik koppelbare Simulationen des Sternenhimmels hergeben.

„Unter den Bauern ein Comet am Himmel“

Tod des Bauernastronomen Palitzsch vor 225 Jahren wurde in ganz Europa betrauert Dresden, 21. Februar 2013: Heute vor 225 Jahren starb der Bauernastronom Johann Georg Palitzsch (11. Juni 1723 bis 21. Februar 1788) eben dort, wo er ein Leben lang schuftete und forschte: in Prohlis, das damals noch ein Kuhdorf nahe Dresden war. Sein Tod stieß weit über die Landesgrenzen hinaus auf bedauerndes Echo, Todesanzeigen und Würdigungen erschienen in Publikationen europaweit. „The Scotts Magazin“ zum Beispiel vermeldete den Tod „eines der größten Astronomen unserer Zeit“, auch Zeitungen in Frankreich, Holland und England war der Fiebertod des Prohliser Autodiakten Meldungen wert. Die „Deutsche Zeitung“ erinnerte mit den lyrischen Worten „Die Hand am Pflug, der Geist hoch übern Sternenzelt: Der Fuß im Erdenstaub, das Herz in jener Welt“ an den umtriebigen Bauern.

Spielekonsolen werden zu Multimedia-Maschinen

Berlin, 20. Februar 2013: Die Spielekonsolen-Hersteller wildern verstärkt in den Revieren von PC und Heimelektronik. Denn viele Konsolen sind mehr als bloße Daddel-Stationen, sondern vielmehr Multimedia-Geräte. Mittlerweile nutzt nur noch jeder zweite deutsche Konsolenbesitzer sein Gerät nur zum Spielen: 40 Prozent schauen damit Filme an, 13 Prozent hören Musik, jeder Vierte nutzt auch den Internetanschluss seiner Konsole. Das hat eine Forsa-Umfrage unter 500 Spielern gezeigt.

Infineon Villach: Von der Werkbank zum Technologiepionier

Innovations-Fab in Österreich bietet mehr Jobs als Produktionsstandort Dresden Villach/Dresden, 20. Februar 2013: Villach versteht sich als Innovation-Fab von Infineon, als Forschungsfabrik, in der neue Technologien wie die blattdünnen Stromchip-Scheiben entwickelt werden, wie sie kürzlich zum Schwesterstandort nach Dresden transferiert wurde. Doch wie in einer kuschligen Entwicklungsfabrik, in der ab und zu ein Chip-Wafer für ein paar oberschlaue Ingenieure prozessiert werden, sieht es in dem österreichischen Werk gar nicht aus: In den 20.000 Quadratmeter großen Reinsträumen reiht sich eine superteure Anlage an die andere, arbeiten rund 1500 Österreicher und internationale Experten in rollender Woche rund um die Uhr. Rechnet man die Chip-Entwickler dazu, kommt der Standort auf rund 2500 Beschäftigte – mehr als in Infineons Massenproduktions-Werken in Dresden mit seinen rund 2250 Mitarbeitern.