Monate: Februar 2013

300-mm-Werk von Infineon Dresden startet Produktion von Leistungshalbleitern

Konzernchef sieht zwei bis fünf Jahre Vorsprung zur Konkurrenz Dresden/Villach, 19. Februar 2013: In der Dresdner Infineonfabrik beginnt im März die Produktion marktreifer Leistungshalbleiter auf 300 Millimeter großen und besonders dünnen Siliziumscheiben (Wafern). Solche Spezialchips sollen zum Beispiel den Stromverbrauch von Rechenzentren senken, die Reichweite von Elektroautos steigern sowie ICE-Züge, Windkraftparks und Solaranlagen effektiver machen. Das haben Konzernchef Reinhard Ploss und Infineon-Dresden-Geschäftsführer Pantelis Haidas gestern im österreichischen Villach angekündigt, wo die innovative Technologie entwickelt wurde und eine kleinere Serienproduktion bereits begonnen hat. „Wir sind jetzt lieferfähig“, betonte Ploss. Dies verschaffe dem Unternehmen einen „veritablen Wettbewerbsvorteil“ gegenüber der Konkurrenz, die noch nicht einmal damit begonnen habe, Leistungshalbleiter auf 300-mm-Wafern zu erproben. Er bezifferte den Vorsprung Infineons auf etwa zwei bis fünf Jahre.

Spitzenmanager und EU-Vertreter beraten Europas Mikroelektronik-Strategie

Stresa/Dresden/Brüssel, 18. Februar 2013: Spitzenmanager der europäischen Halbleiterindustrie und EU-Vertreter wollen Ende dieser Woche beim Industrie-Strategiesymposium „ISS 2013“ im italienischen Stresa nahe Mailand den technologischen und wirtschaftspolitischen Kurs der europäischen Mikroelektronik für die kommenden Jahre beraten. Das kündigte der Branchenverband SEMI Europe als Organisator der Tagung an.

Auch Private nutzen verstärkt Cloud-Speicher

Berlin, 17. Februar 2013: Von den rund zehn Millionen Deutschen, die Daten auf Internetrechnern speichern, nutzen zwei Millionen kostenpflichtige Cloud-Dienste. Etwa 60 Prozent der Cloud-Nutzer legen dort Briefe, Präsentationen oder andere Dokumente ab. Das geht aus repräsentativen Umfragen der Meinungsforschungsinstitute „Forsa“ und „Goldmedia“ hervor.

Elektronenstrahl-Guru Siegfried Schiller wird 80

Dresden, 15. Februar 2013: Einer der Väter der Elektronenstrahltechnologie, die einst mit dem Röhrenfernseher groß wurde und inzwischen in Nanoelektronik und Lebensmittel-Branche eine Renaissance erlebt, wird morgen 80 Jahre alt: der Dresdner Physiker Professor Siegfried Schiller. Zu seinen ideellen Gratulanten gehört vor allem das Dresdner Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP), das er als Gründungsdirektor ab 1991 aufgebaut hatte.

Schüler können selbst nach Higgs-Superteilchen fahnden

Bund finanziert Physik-Nachwuchsprojekt „Teilchenwelt“ weiter Dresden, 15. Februar 2013: Die TU Dresden und ihre Projektpartner in ganz Deutschland können das deutschlandweite Physik-Nachwuchsprojekt „Teilchenwelt“ fortführen: Das Bundesforschungsministerium hat nun 980.000 Euro Fördergeld für weitere drei Jahre bewilligt, wie Projektleiter Prof. Michael Kobel von der TU Dresden mitteilte. Die 16- bis 19-jährigen Schüler, die an den Teilchenwelten teilnehmen, können sich nun unter anderem an der Suche nach dem legendären „Higgs Boson“ beteiligen, das mutmaßlich der Urklebstoff für alle Materie ist. Sie bekommen dafür Zugriff auf neueste Daten aus dem riesigen Ringbeschleuniger LHC am europäischen Forschungszentrum CERN.

Mobile Datendienste mit 10 % Umsatzplus

Berlin, 14. Februar 2013: Mobile Datendienste bescheren den Handy-Netzbetreibern in Deutschland weiter Wachstum – allerdings hat sich die deutsche Marktdynamik im Vergleich zu den Vorjahren und auch im internationalen Vergleich etwas abgeschwächt. Das geht aus einer Analyse des Marktforschungsinstituts „European Information Technology Observatory“ (EITO) hervor.

Kaspersky warnt vor Nigeria-Sülze zum Valentins-Tag

Ingolstadt, 14. Februar 2013: Zum heutigen angeblichen Valentinstag für Verliebte warnt die russische Sicherheits-Softwarefirma „Kaspersky“ vor diversen Internetfallen für Liebende. Insbesondere hinter vermeintlichen Liebesschwüren aus der Ferne stecken oft Anbahnungsroboter der Nigeria-Mafia, die den Opfern Geld aus der Tasche zu ziehen versuchen.

Historiker: NS-Propaganda über Dresden-Zerstörung wirkt bis heute

Dresden/Jena, 13. Februar 2013: Die Zerstörung Dresdens durch britische und amerikanische Bomben am 13. und 14. Februar 1945 ist durch fortwährende politische, künstlerische und propagandistische Überdeutung zur „Chiffre für den mörderischen Luftkrieg insgesamt“ geworden – als kleinster gemeinsamer Nenner über ideologische Grenzen hinweg. Diese Ansicht vertritt der Jenaer Historiker Dietmar Süß in seinem Buch „Der Tod aus der Luft“, in dem er den gesellschaftlichen Zustand und die „Kriegsmoral“ in Deutschland und Großbritannien während der Luftangriffe im II. Weltkrieg vergleicht.

Boschs Navi-App fürs iPhone nun mit freier Zielsuche

Hildesheim, 13. Februar 2013: Bosch hat seine Navigations-App für das iPhone mit neuem Kartenmaterial gefüttert und im Zuge dieser Aktualisierung auf die Version 1.7 auch eine neue Funktion eingefügt: Neben der integrierten Sonderziel-Datenbank kann der Nutzer nun auch eine freie Datenbanksuche („Local Search“) des Kartenanbieters einsetzen, um die Adressen von Reisezielen zu ermitteln.

Tridonic Dresden meldet Effizienzrekord für Organikleuchten

OLEDs erreichen 50 Lumen pro Watt Dresden, 12. Februar 2013: Tridonic Dresden hat laut eigenen Angaben einen neuen Effizienz-Rekord für Organikleuchten aufgestellt. Wie die auf Organische Leuchtdioden (OLEDs) spezialisierte Sparte des österreichischen Unternehmens „Tridonic“ mitteilte, ist es den Sachsen gelungen, weiße OLED-Kachelleuchten herzustellen, die einen Lichtfluss von 50 Lumen pro eingesetztem Watt erreichen.

1,6 Millionen Deutsche suchen Partner über bezahl-Portale

Berlin, 12. Februar 2013: Rund 1,6 Millionen Bundesbürger haben bislang kostenpflichtige Partnervermittlungsportale genutzt, wie der „Bitkom“-Verband unter Berufung auf eine „Forsa“-Umfrage mitteilte. Das klingt nach viel, relativiert sich aber schnell: Denn nur etwa fünf Prozent aller männlichen und zwei Prozent aller weiblichen Internetnutzer verwenden Bezahlportale, um dem Single-Dasein zu entfliehen – angesichts der starken Konkurrent durch kostenlose Kontaktnetzwerke wohl kein Wunder. hw

Köpfung nutzlos: Supercomputer-Projekt simuliert wundersamen Nachwachs-Wurm

„Virtual Planarian“ soll mit systembiologischen Methoden Selbstreparatur von Organen ergründen Dresden, 12. Februar 2013: Das hätte Altpirat Klaus Störtebeker oder Lord Stark aus dem „Lied von Eis und Feuer“ wohl gut gefallen: Kaum hat der Henker den Kopf abgehackt, wächst auch schon ein neuer nach. Leider haben Menschen diesen Dreh noch nicht so recht raus, wohl aber solch ein viel verachtetes Geschöpf wie der gemeine Flachwurm (Planarian). Der kann Schwanz, Organe, ja sogar seinen Kopf regenerieren, wenn er verletzt ist. „Selbst in kleinste Teile zerlegt, wächst aus jedem Stück wieder ein komplettes Tier“, ist Biologe Dr. Jochen Rink vom Dresdner Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) immer wieder fasziniert. Gemeinsam mit TU-Informatiker Dr. Lutz Brusch will er nun in aufwendigen Supercomputer-Simulationen heraus bekommen, wie der kleine Wurm das schafft.