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AMD-Projekt: Junge Dresdner ernten Lorbeeren mit selbstgemachten Videospielen

Insgesamt über 100 junge Sachsen haben bei "AMD Chenging" the Game" gelernt, Videospiele für PCs und Handys zu programmieren. Foto: Heiko Weckbrodt

Insgesamt über 100 junge Sachsen haben bei „AMD Changing“ the Game“ gelernt, Videospiele für PCs und Handys zu programmieren. Foto (nachbearbeitet): Heiko Weckbrodt

Über 80 Spiele bei „AMD Changing the Game“ entstanden

Szenenbild aus dem von Kindern entwickelten AR-Spiel "Dresden Utopia". Abb.: MKZ DD

Szenenbild aus dem von Kindern entwickelten AR-Spiel „Dresden Utopia“. Abb.: MKZ DD

Dresden, 24. Februar 2013: Ein Raumschiff ist über dem Dresdner Stadtteil Striesen abgestürzt und hat seltsame Artefakte verstreut. Zum Glück aber sind die meisten Stadtmenschen längst computertelefonisiert: Erst durch das Kameraauge von Smartphone oder Tablettrechner betrachtet, entdeckt der urbane Bewohner die Hinweise, die das Raumschiff „Utopia“ an Häuser, auf Straßen und in Parks hinterlassen hat – Hinweise darauf, wie die sächsische Landeshauptstadt in ferner Zukunft aussehen wird…

Das mit „erweiterter Realität“ (Augmented Reality = AR) operierende „Dresden Utopia“ ist nur eines von zahlreichen Spielen, die rund 100 Kinder und Jugendliche aus Dresden und ganz Sachsen in den vergangenen Monaten entworfen haben (Der Oiger berichtete). Im Zuge des Spieledesigner-Projektes „AMD Changing the Game“, das gestern mit einer Abschlusspräsentation im Dresdner „Kino im Dach“ endete, hatten die jungen Kreativen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren unter Anleitung von Experten des Medienkulturzentrums Dresden und mit Hilfe des Technologieunternehmens AMD gelernt, wie man sich eine fesselnde Geschichte ausdenkt, wie man Spieleszenarien entwirft, Abläufe programmiert sowie für Musik und passende Geräusche sorgt.

Blicke unter die Motorhaube moderner Spiele

Um dieses Pensum in den wöchentlichen Kursveranstaltungen und in vier Schwerpunkt-Workshops ab August 2012 zu schaffen, haben die jungen Teilnehmer freilich nicht Programmieren und Game-Design von der Pike auf lernen müssen. Sie nutzten dafür relativ einfach bedienbare Spiele-Editoren wie „Kodu“, „MIT Appinventor“ oder die Berliner AR-Engine „Tripventure“, die aber schon gewisse Einblicke unter die „Motorhaube“ moderner Spiele erlauben – wobei Games für Smartphones und Tablets diesmal im Mittelpunkt des Interesses standen.

„Viele Kinder benutzen heute solche mobilen Geräte, wir aber wollen ihnen zeigen, was hinter den Apps und Spielen steckt“, erklärte Jan Gütter namens der „AMD Foundation„, einer Stiftung der US-amerikanischen Chipdesign-Schmiede AMD. Nicht zuletzt hoffe die Stiftung auch, durch Projekte wie „AMD Changing the Game“ den Nachwuchs für die Higtech-Unternehmungen von morgen zu gewinnen.

Viel Lob für Teddy-Adventure zur „Ars electronica“

Entstanden sind diesmal zum Beispiel Rennspiele für den PC, elektronische Puzzles, Handy-Spiele – insgesamt über 80 Games. Bereits erste internationale Lorbeeren geerntet hat „Tedventure“. Eine Art interaktiven Führer für das Elektronikkunst-Festival „Ars Electronica“ in Linz habe man entwerfen wollen, erinnert sich Richard, einer der jungen Macher. „Wir haben uns dann für eine Geschichte entschieden, in der ein Mädchen einen Teddy verliert und auf der Suche nach ihm das Festivalgelände erkundet.“

Video über die Genese von "Tedventure" (Medienkulturzentrum DD):

ARS Electronica Festival 2012 from Changing the Game 2012 on Vimeo.

 

Auch „Tedventure“ ist insofern ein „Augmented Reality“-Abenteuer, da man einen Tabletrechner oder ein Computertelefon benötigt, in dessen Kamerabild das Spiel dann virtuelle Figuren wie einen schrägen Maler einblendet, der dem Spieler Tipps für die bärische Suche gibt. Das gefiel sowohl den Festivalbesuchern in Linz wie auch der Berliner Firma Tripventure, die die Spiele-Grundmechnik zur Verfügung gestellt hatte – beide empfahlen das Teddy-Spiel ausdrücklich.

AMD zieht sich aus Projekt zurück – neue Sponsoren gesucht

Bereits bei der Premiere von „AMD Changing the Games“ 2011 in Dresden hatte sich das Projekt als großer Erfolg erwiesen: Das damals von Dresdner Kindern entwickelte Spiel „Stress Ops“ gewann mehrere Preise. Nun allerdings soll sich das Projekt selbstständig weiterentwickeln, die AMD-Foundation zieht sich aus dem Kursangebot zurück, wie Sprecher Jan Gütter ankündigte.

Das Medienkulturzentrum Dresden sucht jetzt neue Sponsoren, die das Projekt in Zukunft unterstützen, sagte Projektleiterin Kirsten Mascher – wer helfen will, kann sich bei ihr unter der Rufnummer 0351-31540675 melden. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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