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Ifo Dresden: Corona-Hilfen haben Ziel erreicht

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

3D-Modell des Corona-Virus (2019nCoV). Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, Wikipedia 

Ökonomen analysieren Hilfsprogramme im Umfang von 165 Milliarden Euro

Dresden, 12. Dezember 2023. Die meisten Corona-Hilfsprogramme des Staates haben ihr Ziel erreicht und waren gut begründet. Das hat Ifo Dresden eingeschätzt.

Beihilfen nach Geschäftsverboten und Kurzarbeiter-Geld waren besonders sinnvoll

„Vor allem die Liquiditätshilfen für Unternehmen mit Geschäftsverboten und die erweiterten Kurzarbeiterregeln waren angemessen. Denn sie kamen rechtzeitig, waren zielgerichtet und zeitlich befristet“, meint Wirtschaftsforscher Joachim Ragnitz. „Einzelne Maßnahmen, wie die zeitweilige Absenkung des Mehrwertsteuersatzes oder die Vergabe von Krediten an ohnehin schon geschwächte Unternehmen, müssen im Nachhinein aber auch kritisch betrachtet werden. Sie richteten sich nicht gezielt an Firmen, die durch Corona Probleme hatten.“

Schon Corona-Hilfe war nur noch auf Pump möglich – Tilgung wird 30 Jahre dauern

Allerdings finanzierte der deutsche Staat einen Großteil dieser Krisen-Hilfen auf Pump. Dies bedeutet Schuldendienst für viele Generationen: „Die hiermit verbundenen Finanzierungen werden auch künftige Generationen noch stark belasten, da die während der Corona-Pandemie aufgenommenen Kredite noch bis zum Jahre 2058 zurückzuzahlen sind“, betont Ragnitz. „Das sind 30 Jahre Tilgung ab dem Jahre 2028.“

Milliardenschwere Beihilfen

Insgesamt hatten die Dresdner Ifo-Forscher Hilfeprogramme im Umfang von rund 165 Milliarden Euro analysiert. Die Coronahilfen des Bundes beliefen sich dabei auf mehr als 75 Milliarden Euro allein an Zuschüssen für liquiditätsbedrohte Unternehmen. Hinzu kamen Steuersenkungen, wobei allein für die zeitweilige Absenkung des Mehrwertsteuersatzes den Staat rund rund 20 Milliarden Euro kostete. Außerdem gab es Kredite für pandemiebetroffene Unternehmen im Umfang von knapp 70 Milliarden Euro.

Quelle: Ifo Dresden

Wissenschaftliche Publikation:

„Staatliche Hilfsprogramme während der Corona-Pandemie – Eine Bewertung aus ökonomischer Sicht“ von Joachim Ragnitz, in: „ifo Dresden berichtet“, Heft 06/2023, Fundstelle im Netz hier

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt