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Elektrolyseur-Großauftrag für Sunfire Dresden

Alkali-Elektrolyseur. Abb.: Sunfire

Alkali-Elektrolyseur. Abb.: Sunfire

Raffinerie bestellt Wasserspalter der 100-Megawatt-Klasse

Dresden, 25. August 2023. Die Aufträge für Sunfire werden größer: Das Wasserstofftech-Unternehmen aus Dresden hat nun eine Order für einen Alkali-Elektrolyseur der 100-Megawatt-Klasse bekommen. Zum Auftragsvolumen machte Sunfire keine Angaben. Es dürfte sich aber schätzungsweise um eine Summe um die 65 Millionen Euro handeln. Der Wasser-Spalter sei für eine „führende europäische Raffinerie“ gedacht und gehe Anfang 2026 in Betrieb, berichtete Sunfire.

Dresdner wollen 2024 auf ein Gigawatt kommen

„Die Unterzeichnung dieses Vertrages über 100 Megawatt ist für uns ein wichtiger Meilenstein“, schätzt Sunfire-Chef Nils Aldag ein. Sein Unternehmen zähe zu den wenigen Anbietern weltweit, die Elektrolyseure schon heute im industriellen Maßstab liefern kann. „Bereits 2024 werden wir die Produktionskapazität für unsere Alkali-Elektrolyseure auf bis zu ein Gigawatt pro Jahr hochfahren.”

Alkali und Hochtemperatur im Portefeuille

Zum Hintergrund: Elektrolyseure spalten Wasser mit Hilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff auf. Sunfire selbst bietet hier zwei Linien an: Die ältere Alkali-Technologie haben die Dresdner von einem Schweizer Branchenveteran zugekauft – sie ist bewährt, allerdings nicht gerade hocheffizient. Außerdem hat Sunfire eine eigene Reihe von Hochtemperatur-Elektrolyseuren entwickelt. Die erreichen im Labor teils Wirkungsgrade über 80 Prozent. Sie sind aber noch recht teuer und sind noch neu in der Megawatt-Liga. Ein wichtiger Umsatzbringer ist für das Unternehmen insofern derzeit die zugekaufte Alkali-Sparte.

Sunfire wurde 2010 gegründet und beschäftigt heute reichlich 500 Menschen in Deutschland und in der Schweiz. Hauptsitz ist in Dresden.

Nachfrage nach Elektrolyeuren steigt

Generell steigt die Nachfrage für größere Elektrolyseure derzeit in Europa. Gründe: Deutschland und die EU haben ehrgeizige Pläne für den Aufbau einer großformatigen Wasserstoff-Wirtschaft ausgerufen, haben dafür auch Sonderförderprogramme aufgelegt. Und andererseits stehen viele Chemie- und Stahlwerke, Verkehrsunternehmen und Betriebe aus weiteren Branchen unter Druck, fossile Energieträger beziehungsweise Ausgangsstoffe abzulösen – und ein Pfad dabei ist der Einsatz vom Wasserstoff, der möglichst mit Ökostrom in noch zu bauenden Groß-Elektrolyseuren erzeugt werden soll.

Autor: hw

Quellen: Sunfire, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt