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Sunfire Dresden installiert weltweit größten Heiß-Elektrolyseur in Rotterdam

Der Dresdner Hochtemperatur-Wasserspalter für Holland umfasst zwölf Elektrolysemodule. Foto: Sunfire Dresden

Der Dresdner Hochtemperatur-Wasserspalter für Holland umfasst zwölf Elektrolysemodule. Foto: Sunfire Dresden

Wasserspalter soll 60 kg Wasserstoff pro Stunde für Bioraffinerie erzeugen

Dresden/Rotterdam, 11. April 2023. Der weltweit größte Heiß-Elektrolyseur produziert demnächst Öko-Wasserstoff in Rotterdam. Das hat der Hersteller „Sunfire“ aus Dresden angekündigt. Der 2,6 Megawatt starke Wasserspalter erreicht seine Betriebstemperatur von 850 Grad Celsius durch die Abwärme benachbarter Industrieanlagen – und kann dadurch weit effizienter sogenannten „grünen“ Wasserstoff erzeugen als herkömmliche Elektrolyseure auf Basis der Alkali-Technologie oder Protonenaustauschmembranen (PEM).

Hochtemperatur-Elektrolyseure

Der neue Elektrolyseur ist Teil des europäischen „Multiplhy“-Projektes, das darauf zielt, auch Hochtemperatur-Elektrolyseure – auf Englisch auch als „SOFC“ abgekürzt – in die Megawatt-Klasse zu hieven und mit Industrieprozessen zu koppeln. Konkret ist der Dresdner Wasserspalter mit einer Biokraftstoff-Raffinerie des Unternehmens „Neste“ im niederländischen Rotterdam verbunden.

Sunfire Finanzchef Nils Aldag- Foto: Frank Grätz für Sunfire

Nils Aldag. Foto: Frank Grätz für Sunfire

Hohe Ausbeute erwartet

Die mechanische Montage sei nun abgeschlossen, informierte Sunfire-Chef Nils Aldag: „Wir sind stolz darauf, unseren Multi-Megawatt-Elektrolyseur bald in einer industriellen Raffinerieumgebung demonstrieren zu können“, betonte er. „Bahnbrechende Wasserstoffprojekte wie Multiplhy legen den Grundstein, um Europas Position als Weltmarktführer für saubere Technologien zu sichern.“

85 % Wirkungsgrad angepeilt

Pro Stunde soll die Anlage aus Sachsen aus Wasser und mit umweltfreundlich erzeugtem Strom über 60 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde erzeugen. Die Dresdner Ingenieure gehen davon aus, dass ihr Hochtemperatur-Wasserspalter einen elektrischen Wirkungsgrad von über 85 Prozent erreichen wird.

Neben Sunfire und Neste gehören das französische Forschungszentrum CEA, das Unternehmen „Paul Wurth“ und „Engie“ zum Multiplhy-Konsortium.

Quelle: Sunfire, CEA

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt