News, Wirtschaft, zAufi

Hipmotor soll Industrieabwärme verstromen

Industrie Zahnrad Konjunktur. Abb.: Heiko Weckbrodt

Abb.: Heiko Weckbrodt

Dresdner Unternehmen stellt Konzept auf Hannovermesse vor

Dresden/Hannover, 12. April 2023. Ein „Hip Engine“ genannter Motor aus Sachsen soll künftig dabei helfen, Abwärme von Industrieanlagen effizienter zu verwerten. Das verspricht zumindest Gründer Manuel Pfalz von der Dresdner Firma „Hidbo“, der sein Konzept nun auf der Hannover-Messe 2023 vorstellen will. Im Vergleich zu anderen Maschinen soll sein Motor direkt aus Abwärme statt mit Kraftstoffen Strom erzeugen, dabei auf bis zu 35 Prozent Wirkungsgrad kommen und schon bei relativ niedrigen Temperaturen ab 80 Grad auf Touren kommen.

Gründer sieht erhebliches ökonomisches und ökologisches Potenzial

Pfalz verweist auf die deutschlandweiten und globalen Einspar- und Umweltpotenziale, wenn Prozesswärme künftig öfter und effektiver als bisher als elektrische Energie nutzbar gemacht wird: „Allein die deutsche Industrie wendet jedes Jahr 460 Terrawattstunden Energie auf, nur um Wärme für Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse zu erzeugen“, argumentiert er. „Häufig wird der überwiegende Teil dieser Wärme nach dem Prozess wieder an die Umwelt abgegeben. Diese Energieverluste und Produktionskosten lassen sich laut Hidbo mit der Hip-Engine mindern.

Von der ultraharten Schicht bis zum Plasma-Polierer

Dabei ist Hidbo nur eines von einem ganzen Dutzend junger sächsischer Gründungen, die sich auf der Hannovermesse präsentieren werden. Hier eine Auswahl:

  • Antacon aus Mittweida ist eine Ausgründung der Hochschule Mittweida. Das Unternehmen beschichtet Werkzeuge und Maschinenteile mit einer diamantähnlichen und besonders festen Kohlenstoff-Oberfläche. Dies soll Reibungsverluste mindern. -> Mehr Infos gibt es hier.

    Mit einer speziellen Kohlenstoffschicht gehärteter Bohrer. Foto: Antacon GmbH via Hochschule Mittweida

    Mit einer speziellen Kohlenstoffschicht gehärteter Bohrer. Foto: Antacon GmbH via Hochschule Mittweida

  • Biconex aus Radeberg metallisiert Kunststoff-Bauteile, damit sie neue Funktionen erhalten, Umwelteinflüssen besser widerstehen oder einfach schöner aussehen.
  • CMMC aus Chemnitz entwirft und produziert Leichtbauteile aus Alu-Komposit-Werkstoffen und anderen Leichtenmateralien.
  • Dipalino Dresden erstellt digitale Lernmaterialien.

    Dr. Philipp Wollmann, Dr. Wulf Grählert, Oliver Throl und Livia Szathmáry (v. l.) sind die Gründer der Dresdner "DIVE imaging systems GmbH". Foto: Amac Garbe für das Fraunhofer-IWS

    Dr. Philipp Wollmann, Dr. Wulf Grählert, Oliver Throl und Livia Szathmáry (v. l.) sind die Gründer der Dresdner „DIVE imaging systems GmbH“. Foto: Amac Garbe für das Fraunhofer-IWS

  • Dive ist eine Dresdner Fraunhofer-Ausgründung und will mit Hyperspektral-Analysetechnik die Qualitätssicherung in Chipwerken und anderen Branchen auf ein neues Niveau heben. -> Mehr Infos gibt es hier
  • JKEX2250 entwickelt in Oschatz neue Reinigungsmaschinen.
  • Nanosen aus Chemnitz baut Kraftsensoren aus Polymeren, die flexibel, dehnbar und waschbar sind und sich besonders für elektronisch aufgewertete Textilien eignen sollen.
  • Peerox aus Dresden hat ein ein selbstlernendes Assistenzsystem namens „Maddox“ entwickelt, das mit KI-Methoden Erfahrungswissen digitalisiert und neuen Beschäftigten in einem Betrieb hilft, sich rasch einzuarbeiten.
  • Plasmotion wurde im September 2022 aus der Bergakademie Freiberg ausgegründet. Das Unternehmen stellt eine neue Generation von Plasmapolierern her, die auch große Metallteile glätten und auf Hochglanz bringen können. Die „Jetpep“-Anlagen sind vor allem für den Einsatz im Automobilbau, im Werkzeugbau und der Medizintechnik konzipiert.
  • Prodlane Leipzig hat eine gleichnamige Software für das Produkt- und Projektmanagement entwickelt.

Weitere Informationen zu den Unternehmen gibt es auf der Futuresax-Plattform des Freistaats.

Autor: hw

Quellen: Futuresax, Oiger-Archiv, Xing, Sachsen.de u.a.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt