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Schließen schlaue Materialien die Fachkräftelücke?

Ist das die Zukunft? Ein Roboter mit künstlichen Muskeln räumt als Haushaltsgehilfe das Kinderzimmer auf. Visualisierung: Dall-E

Ist das die Zukunft? Ein Roboter mit künstlichen Muskeln räumt als Haushaltsgehilfe das Kinderzimmer auf. Visualisierung: Dall-E

„Unkonferenz“ in Dresden soll Zukunftsimpulse ausloten

Dresden, 13. April 2023. Wie können intelligente Werkstoffe das ökologische Gleichgewicht auf der Erde stabilisieren, uns den Weg ins All ebnen und gar die Fachkräftelücke schließen? Um diese Fragen zu beantworten, lädt die Fraunhofer-Ausgründung „Smarthoch3“ im Sommer 2023 Technologen, Professoren, Youtuber und Kreativbastler zu einer sogenannten „Unkonferenz Zukunftsimpulse 2023+“ ins Dresdner Kraftwerk Mitte ein. Das hat „Smarthoch3“-Sprecherin Sylvi Weidlich angekündigt.

Hochintegrierte flexible mikroelektronische 3D Sensorik nimmt Bewegung von Härchen auf künstlicher Haut wahr. Grafik: Forschungsgruppe Prof. Dr. Oliver G. Schmidt für die TU Chemnitz

Hochintegrierte flexible mikroelektronische 3D Sensorik nimmt Bewegung von Härchen auf künstlicher Haut wahr. Grafik: Forschungsgruppe Prof. Dr. Oliver G. Schmidt für die TU Chemnitz

Hilfsbereiter Roboter ist muskel-bepackt

Im Fokus sollen am 22. und 23. Juni beispielsweise Formgedächtnislegierungen stehen, die sich an ihre früheren Formen „erinnern“ können, aber auch neue Generationen von Piezokeramiken, die sich unter elektrischem Einfluss verformen, künstliche Muskeln und dergleichen mehr. Diese Zukunftsmaterialien können womöglich schon bald die Einsatzmöglichkeiten von Robotern deutlich ausweiten: Denn wenn Roboter dank dieser neuen Werkstoffe eine Art künstliche Haut, Muskeln und Tastsinn bekommen, dann wird es deutlich leichter, sie als Haushaltgehilfen, aber auch als Gehilfen in Handwerksbetrieben oder Industriefirmen einzusetzen, die mit dem Menschen tatsächlich Hand in Hand arbeiten, statt durch Sicherheitszäune getrennt, wie bisher meist üblich. Sprich: Wenn der Bäcker oder Baupolier keinen Lehrling mehr findet, der früh aufstehen oder Betonsäcke schleppen möchte, dann springen bald womöglich kollaborative Roboter (Kobots) in diese Breche.

Mini-Ionentriebwerk von Morpheus Dresden. Foto: Morpheus Space

Mini-Ionentriebwerk von Morpheus Dresden. Foto: Morpheus Space

Hoffnung auf Impulse für die „neue“ Raumfahrt

Die „Smart Materials“ können aber auch die Kreislaufwirtschaft beflügeln und unter dem amerikanischen Etikett „New Space“ preiswerte, wiederverwendbare und auf Jahrzehnte hinweg navigierbare Raketen, Raumschiffe und Kleinstsatelliten ermöglichen.

Einige Zukunftsimpulse im Kraftwerk Mitte stehen inzwischen fest: Zu Gast sind unter anderem der Fraunhofer-Kreislaufexperte und Holypoly-Berater Prof. Thomas Müller-Kirschbaum, Thomas Schulze vom „Robot Valley Saxony“ sowie der Raumfahrt-Youtuber Moritz Vieth. Veranstalter ist der Verein „Smarthoch3“, der sich 2013 aus dem in Chemnitz und Dresden angesiedelten „Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik“ (IWU) ausgegründet hatte. Seitdem agiert der Verein von Bautzen und Dresden aus als Netzwerk und Transferplattform für intelligente Materialien in Sachsen und Deutschland.

Das Archivfoto zeigt die Konferenz oder Unkonferenz "Zukunftsimpulse 2022" im Schloss Albrechtsberg in Dresden. Foto: Smart³

Das Archivfoto zeigt die Konferenz oder Unkonferenz „Zukunftsimpulse 2022“ im Schloss Albrechtsberg in Dresden. Foto: Smart³

Weitere Informationen zur „Unkonferenz Zukunftsimpuls 2023+“ gibt es hier im Netz.

Autor: hw

Quelle: Smarthoch3, Oiger-Archiv, Zukunftsimpulse23

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt