Monate: Juni 2022

Steht archetypisch für die Menschmaschine: Die technologisch durch den demiurgischen Ingenieur nachgebaute "Maria". Hier ein Nachbau in der Dresdner Ausstellung "Der Schlüssel zum Leben". Foto: Heiko Weckbrodt

Automaten bauen heißt Leben nachbauen

Faszinierende Mechanikausstellung in Dresden reflektiert 500 Jahre Suche nach dem „Schlüssel zum Leben“ Dresden, 3. Juni 2022. Die Wunsch, künstliche Lebewesen zu erschaffen, selbst zum Demiurg, zum Schöpfer zu werden, beschäftigt die Menschen schon seit Jahrhunderten. Dabei setzten die Erfinder, Künstler und Handwerker und Fürsten auf teils ganz verschiedene technologische Ansätze, um sich ihrem Gott zu nähern. Man denke nur an die alchimistischen Humunkuli des Spätmittelalters, an die goldene Gattin, die sich der Schmied Ilmarinen in der finnischen „Kalevala“ schmiedet, an den durch magische Worte erweckten jüdischen Golem oder an den mechanischen Schachtürken, an die Maria-Androidin in Metropolis, Carel Capeks „Roboter“, die künstlichen Robben in japanischen Seniorenheimen oder die Klonkrieger in „Starwars“ – die Liste der Beispiele ließe sich noch lange fortsetzen. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) widmen dieser alten Suche ab heute die faszinierende Sonderausstellung „Der Schlüssel zum Leben. 500 Jahre mechanische Figurenautomaten“ in der Kunsthalle im Dresdner Lipsiusbau.

Blick ins Zentralwerk in Dresden-Pieschen. Eine Genossenschaft hat die einstige Rüstungsschmiede schrittweise zum Kreativzentrum umgebaut. Foto: Wifö LHD

100.000 Euro für Dresdner Kreativwirtschaft

Wirtschaftsförderer wollen neben den „Leuchttürmen“ auch Investitionen von Tänzern, Filmemachern und anderen Kreativen unterstützen Dresden, 3. Juni 2022. Damit neben den teils staatlich kräftig subventionierten Projekten der Mikroelektronik und anderer „Leuchttürme“ die kleineren, sublokalen Unternehmungen in Dresden nicht „durch den Rost fallen“, hat die Kommune nun knapp 100.000 Euro aus dem Stadthaushalt an die der Kreativwirtschaft verteilt. Mit dem Geld können Künstler und andere Kreative zum Beispiel Proberäume einrichten, Bühnen bauen und ähnliche Investitionen finanzieren. Das hat Robert Franke, der Chef der städtischen Wirtschaftsförderung (Wifö), bei einem Besuch im „Zentralwerk“ mitgeteilt.

Die Lumiloop-Geschäftsführer Samuel Hildebrandt (links) und Eike Suthau mit ihrer Messtechnik für elektromagnetische Felder. Die kleinen "Golfbälle" auf dem Tisch enthalten Antennen, die einerseits Störfelder von außen, anderseits aber auch die von neuen Autos, Haushaltsgeräten oder Smartphones abgestrahlten Felder ermitteln können. Foto: Heiko Weckbrodt

Energie für Messtechnik per Licht statt Strom

Lumiloop verdoppelt Produktionskapazität in Dresden Dresden, 2. Juni 2022. Angesichts steigender Nachfrage nach Störfeld-Messtechnik aus Dresden hat die TU-Ausgründung „Lumiloop“ hat ihre Entwicklungs- und Produktionskapazitäten in der sächsischen Landeshauptstadt auf rund 500 Quadratmeter verdoppelt. Das haben heute die Geschäftsführer Eike Suthau und Samuel Hildebrandt im Technologiezentrum Dresden mitgeteilt. Außerdem habe das Unternehmen eine Messkammer für Kalibrierungszwecke gebaut sowie neue Geräte angeschafft und verstärke auch seine bisher 15-köpfige Belegschaft.

5G-Campusnetz-Container vom Ceti Dresden. Solche Container, aber auch nur koffergroße Ausführungen mobiler Funkstationen will "Campus Genius" der freien Wirtschaft anbieten. Foto: Heiko Weckbrodt

Wandernde 5G-Netze für Sachsens Bauern

„Landnetz“-Projekt unter Führung der TU Dresden vom Bund ausgezeichnet Dresden/Köllitsch, 2. Juni 2022. Mit wandernden 5G-Mobilfunksendern wollen Forscher aus Sachsen ein neues Kapitel für die Digitalisierung in der Landwirtschaft aufschlagen – und ganz „nebenbei“ Menschen auf dem Lande mit schnellem Internet versorgen. Um dieses Zukunftskonzept in der Praxis in einem „Reallabor“ zu erproben, haben sich die TU Dresden, das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) aus Dresden sowie 20 Partner aus Agrarwirtschaft, Verbänden und Industrie zum Verbund „Landnetz“ zusammengetan. Für die bisher erzielten Fortschritte auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch bei Torgau hat der Bund die Landnetz-Partner nun mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Das geht aus Mitteilungen der TU Dresden und des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hervor.

Über 400 Unternehmen setzen laut Staffbase-Angaben die Mitarbeiter-Apps der Sachsen ein, um mit ihren Mitarbeitern zu kommunizieren. Foto: Staffbase

Staffbase weiter aufs Einkaufstour

Diesmal übernimmt die sächsische App-Schmiede die Koblenzer Softwarefirma Dirico Dresden/Koblenz, 1. Juni 2022. Die sächsische Kommunikationssoftware-Firma „Staffbase“ ist weiter auf Einkaufstour. Diesmal übernehmen die Chemnitzer das Koblenzer Unternehmen „Dirico“. Wieviel sie dafür bezahlen, wollten die Sachsen nicht verraten. Ihre Reserven für derartige Übernahmen dürften aber vermutlich gefüllt sein: Seit der Gründung hat das Unternehmen rund eine Milliarde Euro von Kapitalgebern eingesammelt.

Triantafyllos Chavakis. Foto: UKD

Warum sich Paradontitis-Patienten oft auch Gelenkschmerzen haben

Team aus Dresden und Philadelphia vermutet, dass einmal antrainierte Strategie gegen Entzündungen später teils zu falscher Immunantwort führt Dresden/Philadelphia, 1. Juni 2022. Verwechselt unser angeborenes Immunsystem ganz verschiedene Entzündungen wie Paradontitis und Arthritis – und macht dadurch alles nur noch schlimmer? Befunde einer internationalen Forschungsgruppe des Uniklinikums Dresden (UKD)und der University of Pennsylvania in Philadelphia deuten zumindest darauf hin. Das geht aus einer Mitteilung der Dresdner Hochschulmediziner hervor.