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100.000 Euro für Dresdner Kreativwirtschaft

Blick ins Zentralwerk in Dresden-Pieschen. Eine Genossenschaft hat die einstige Rüstungsschmiede schrittweise zum Kreativzentrum umgebaut. Foto: Wifö LHD

Blick ins Zentralwerk in Dresden-Pieschen. Eine Genossenschaft hat die einstige Rüstungsschmiede schrittweise zum Kreativzentrum umgebaut. Foto: Wifö LHD

Wirtschaftsförderer wollen neben den „Leuchttürmen“ auch Investitionen von Tänzern, Filmemachern und anderen Kreativen unterstützen

Dresden, 3. Juni 2022. Damit neben den teils staatlich kräftig subventionierten Projekten der Mikroelektronik und anderer „Leuchttürme“ die kleineren, sublokalen Unternehmungen in Dresden nicht „durch den Rost fallen“, hat die Kommune nun knapp 100.000 Euro aus dem Stadthaushalt an die der Kreativwirtschaft verteilt. Mit dem Geld können Künstler und andere Kreative zum Beispiel Proberäume einrichten, Bühnen bauen und ähnliche Investitionen finanzieren. Das hat Robert Franke, der Chef der städtischen Wirtschaftsförderung (Wifö), bei einem Besuch im „Zentralwerk“ mitgeteilt.

Wifö-Chef: Steigende Mieten engen Spielräume für Künstler ein

Mit diesem Hilfsprogramm verbessere die Stadt „gezielt die Raumsituation der Kreativszene“, betonte Franke. „Dresdens Wirtschaft brummt, aber die Kehrseite der gedeihlichen Entwicklung sind steigende Mieten. Gerade für Kreativschaffende und Künstler wird es enger. Genau hier greift das Instrument.“

Vieles erinnert im Zentralwerk in Dresden-Pieschen noch an die Zeit, als hier ein Teil der Druckerei "Völkerfreundschaft" konzentriert war. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Archivaufnahme zeigt: 2015 erinnerte noch vieles im Zentralwerk in Dresden-Pieschen an die Zeit, als hier ein Teil der Druckerei „Völkerfreundschaft“ konzentriert war. Foto: Heiko Weckbrodt

Genossenschaft macht aus Ex-Rüstungsschmiede ein „Zentralwerk“ für Kreative in Pieschen

Das „Zentralwerk“ zum Beispiel war während des II. Weltkrieges als Rüstungsfabrik neben der alten Mälzerei in Pieschen entstanden. In der DDR-Zeit wurde aus dem Goehle-Werk eine Druckerei. Einen Teilkomplex baut die Genossenschaft „Zentralwerk“ seit 2015 schrittweise zu einem Zentrum für Künstler und andere Kreative im Stadtteil um. Dafür gab es bereits mehrere Zuschüsse von Stadt., Land und Bund. Mit der jüngsten Zuwendung aus dem kommunalen Kreativraum-Fördertopf richtet die Genossenschaft nun eine Backstage-Zone im Ballsaal des Zentralwerks ein. Bereits vor zwei Jahren hatte die Genossenschaft mit Mitteln aus der Kreativraumförderung ein Kabinett mit Heizung, Dämmung und Licht ausgerichtet. „Um den Raum für Veranstaltungen durchgängig nutzen zu können, fehlte es besonders im Winter an essentieller Infrastruktur“, erklärte Zentralwerk-Vorstand Michael Sommermeyer. „Dank der Förderung können wir als Verein nun ganzjährig Veranstaltungen für die Dresdnerinnen und Dresdner anbieten.“

Vom Spiegel bis zur Sprecherkabine

Auch für andere Projekte im Zentralwerk hatte Franke bereits Geld herausgerückt. Dazu gehörten ein Wandspiegel und Beleuchtung in der Swing-Tanzschule Jam Circle, der Atelier-Innenausbau von Performancekünstlerin Elisabeth Wulff-Werthner, eine barrierefreie Sprecherkabine für den Sender „Coloradio“ und ein Sonnenschutz für die Produktion von „Hechtfilm“.

-> Weitere Informationen über die Kreativraum-Förderung der Stadt Dresden, das Antragsprocedere und die bisher bedachten Projekte sind auf diesen Seiten im Internet zu finden.  

Quelle: Wifö – LHD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt