„Landnetz“-Projekt unter Führung der TU Dresden vom Bund ausgezeichnet
Dresden/Köllitsch, 2. Juni 2022. Mit wandernden 5G-Mobilfunksendern wollen Forscher aus Sachsen ein neues Kapitel für die Digitalisierung in der Landwirtschaft aufschlagen – und ganz „nebenbei“ Menschen auf dem Lande mit schnellem Internet versorgen. Um dieses Zukunftskonzept in der Praxis in einem „Reallabor“ zu erproben, haben sich die TU Dresden, das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) aus Dresden sowie 20 Partner aus Agrarwirtschaft, Verbänden und Industrie zum Verbund „Landnetz“ zusammengetan. Für die bisher erzielten Fortschritte auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch bei Torgau hat der Bund die Landnetz-Partner nun mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Das geht aus Mitteilungen der TU Dresden und des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hervor.
Präzisionsernte und Breitband fürs Dorf
„Mit dem Experimentierfeld Landnetz treiben wir Innovationen in der Landwirtschaft der Zukunft voran“, betonte Projektsprecher Prof. Thomas Herlitzius. „Unsere neuartige Kommunikationsinfrastruktur ermöglicht es, 5G auch dorthin zu bringen, wo noch keine flächenbezogene Breitbandversorgung und Netzabdeckung durch kommerzielle Mobilfunkanbieter erfolgt sind. So können digitale Anwendungen in den verschiedensten Bereichen der Tierhaltung, Obst- und Weinbau, Pflanzenbau sowie der Verkehrssicherheit Einzug halten.“
Im ersten Schritt haben die Ingenieure im Versuchsgut Köllitsch ein festes, für Außenstehende gesperrtes Campusnetz aufgespannt. Nun richten die Partner nach und nach fünf mobile, energieautarke Anhänger mit höhenverstellbarem 5G-Mast und Rechnerwolke ein. Damit lassen sich dann flexibel schnelle Mobilfunknetze an verschiedenen Orten aufspannen und verlagern. Bis zum Sommer 2024 können die Partner dann damit hochmoderne Feldtechnik sowie Agrarbetriebe untereinander vernetzen, neue Online-Angebote für Dörfer erproben und „die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Landwirtschaft aufzeigen“, so LfULG-Präsident Norbert Eichkorn.
Quellen: BMWK, TUD
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