Fraunhofer-Ausgründung hatte sich zum Nischen-Marktführer bei deutschen Apotheken entwickelt
Dresden/Nazareth, 27. April 2022. Das belgische Pharma-Unternehmen Fagron hat die Dresdner Fraunhofer-Ausgründung „Hiperscan“ gekauft. Das hat der „High-Tech Gründerfonds“ (HTGF) mitgeteilt, der bisher Anteilseigner des Unternehmens war. Als Teil von Fagron könne Hiperscan seine bahnbrechende Stoffanalyse-Technologie nun auch weltweit etablieren, hieß es in der Mitteilung.
Kernstück ist ein Spektrometer-Chip
Hiperscan entstand 2006 als Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden. Kernprodukt des jungen Unternehmens war ein mikromechanisch-elektronisches System, das als Mini-Spektrometer dient. In diesem Chip schwingen Mikrospiegel und winzige Licht-Beugungsgitter 150 Mal pro Sekunde. Dadurch kann dieser Scanner einfallendes Licht von einer angeleuchteten Materialprobe in seine Bestandteile zerlegen und dabei analysieren, welche Stoffe in der Probe konzentriert sind. Dabei wertet das System den unsichtbaren Lichtbereich im sogenannten „Nahen Infrarot“ (NIR) aus.
Erfolgreich vor allem in der Arzneistoff-Analyse
Diese Technik kann beispielsweise schnelle Analysen in der Chemie- und Lebensmittelindustrie absolvieren. Aber als besonders erfolgreich erwies sich der Einsatz in der Pharmabranche und speziell in Apotheken. „Mit dem Analysesystem Apo-Ident, das speziell für die Identifizierung von Ausgangsstoffen konzipiert ist und in über 5.500 Apotheken zum Einsatz kommt, hat sich Hiperscan in diesem Segment die Marktführerschaft in Deutschland erarbeitet“, informierte der HTGF. Mittlerweile hat das Dresdner Unternehmen über 50 Beschäftigte.
Fagron wiederum ist ein Pharma-Hersteller mit Hauptsitz im belgischen Nazareth. Die Firma beliefert Krankenhäuser, Apotheken, Kliniken und Patienten in 35 Ländern mit personalisierter Medizin. Das 1990 in Rotterdam gegründete Unternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben rund 2800 Menschen.
Autor: hw
Quellen: HTGF, Fagron, IPMS, Oiger-Archiv
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