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Bundesampel will deutsche Chipindustrie ausbauen

300-Millimeter-Scheibe mit aufprozessierten Test-Chips. Foto. Globalfoundries / Fraunhofer IPMS

300-Millimeter-Scheibe mit aufprozessierten Test-Chips. Foto. Globalfoundries / Fraunhofer IPMS

Globalfoundries Dresden begrüßt Pläne im Koalitionsvertrag

Dresden/Berlin, 24. November 2021. Das hört man in Dresden gerne: Die Bundesampelkoalitionäre in Berlin wollen die deutsche Mikroelektronik stärken, ausbauen und auch finanziell unterstützen. Dies geht aus dem nun veröffentlichten Koalitionsvertrag von Grünen, SPD und FDP, die gemeinsam die nächste Bundesregierung stellen wollen, hervor.

„Halbleiterbranche entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch finanziell hinreichend unterstützen“

„Wir wollen Deutschland zum globalen Standort der Halbleiterindustrie machen“, heißt es in dem Entwurf. „Dazu soll die deutsche Halbleiterbranche entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch finanziell hinreichend unterstützt werden, um diese Schlüsseltechnologie in Europa zu sichern, zu stärken und zukunftssicher auszubauen.“

Chipindustrie drängt auf rasche Ipcei-Beihilfen

„Wir begrüßen den zügigen Abschluss der Koalitionsverhandlungen und die Ambition der künftigen Regierungskoalition, Deutschlands Position bei zentralen Schlüsselindustrien wie der Mikroelektronik zu stärken“, kommentierte Chipfabrik-Chef Manfred Horstmann von Globalfoundries Dresden diese Pläne. „Damit Deutschland weiter in der globalen Halbleiterindustrie aufschließen kann, braucht es nun zeitnah verlässliche Rahmenbedingungen, damit private Investitionsvorhaben im Rahmen des geplanten IPCEIs für Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien umgesetzt werden können.“

Globalfoundries, Infineon, Bosch und weitere Halbleiterunternehmen wollen ihre Fabriken in Dresden ausbauen. Auch eine Ansiedlung von Intel, TSMC oder Samsung steht derzeit zur Debatte. Angesichts der aktuell recht verheerenden Halbleiter-Engpässe in der Autobranche und anderen Industriezweigen gab es zuletzt viel Rückenwind für die Idee, die Mikroelektronik in Europa und speziell auch in Sachsen deutlich auszubauen und dabei notfalls auch Milliarden-Subventionen einzusetzen.

Autor: hw

Quellen: SPD, Globalfoundries Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt