Alle Artikel mit dem Schlagwort: Subvention

Intel-Chef Pat Gelsinger (hier mit einem Exascale-Grafikprozessor) will große Chipfabriken in Europa bauen - möchte dafür aber auch hohe Subventionen. Foto: Intel

Intel baut vorerst doch keine Chipfabrik in Magdeburg

Einstiger Branchenprimus steht unter Druck und „pausiert“ Investitionen in Deutschland und polen Santa Clara/Magdeburg, 17. September 2024. Intel verschiebt den Bau seiner geplanten Chipfabriken in Magdeburg um zwei Jahre. Das hat Intel-Chef Pat Gelsinger in einer Mitteilung an die Belegschaft bekannt gegeben. Auch die Investitionen in Polen wolle er um zwei Jahre verschieben und die begonnene Fab in Malaysia zwar zu Ende bauen lassen, den Produktionsstart dort aber womöglich aussetzen.

Aus Lithium allein - hier eine Probe im sächsischen Industriemuseum - lassen sich noch keine Hauptakkus für Elektroautos bauen. Dafür muss unter anderem das Metall zu Lithiumhydroxid raffiniert werden. Das soll ein Großkonverter in Guben übernehmen, den die Leag dann mit Ökostrom versorgen will. Foto: Heiko Weckbrodt

Sonderhilfen für Lithium-Bergwerke im Erzgebirge in Sicht

Sachsen geht davon aus, dass Abbau unter das „Kritische Rohstoffe-Gesetz“ der EU fällt Altenberg/Freiberg, 8. September 2024. Weil Lithium ein Schlüsselrohstoff für die Produktion von Elektroautos ist, Deutschland aber bislang stark auf Importe angewiesen ist, kann die „Zinnwald Lithium GmbH“ in Altenberg mit Sonderhilfen über das „Kritische Rohstoffe-Gesetz“ („Critical Raw Material Act“) der EU rechnen, wenn es seine geplanten Bergwerke im sächsischen Erzgebirge baut. Das geht aus einer Einschätzung von Wirtschaftsminister Martin Dulig anlässlich eines Besuches von Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) im sächsischen Oberbergamt in Freiberg hervor.

300-Millimeter-Scheibe mit aufprozessierten Test-Chips. Foto. Globalfoundries / Fraunhofer IPMS

Sachsens Halbleiterindustrie will 2. Runde für Chipgesetz-Subventionen

Globalfoundries Dresden plädiert für einen „European Chips Act 2.0“ Dresden, 17. Juni 2024. Chipfabrik-Chef Manfred Horstmann von Globalfoundries (GF) Dresden hat ein zweites europäisches Chipgesetz, einen „European Chips Act 2.0“ gefordert. Er will damit erreichen, dass einerseits mehr Mikroelektronik-Ausbauprojekte in Europa Subventionen erhalten, anderseits diese Zuschüsse auch langfristig fließen.

Elektroauto "Robocar Ji Yue" des chinesischen Autokonzerns Geely. Foto: Zhejiang Geely Holding Group

EU-Kommission verteuert China-Stromer mit neuen Abwehrzöllen

Gespaltete Resonanz in Europa Brüssel/Kiel, 12. Juni 2024. Um chinesische Elektroautos in Europa zu verteuern und so die europäische Autoindustrie gegen den Wettbewerb aus China ein Stück weit abzuschirmen, verhängt die EU-Kommission neue Abwehrzölle zwischen 17 und 38 Prozent gegen BYD, Geely & Co – zusätzlich zu den bereits geltenden zehnprozentigen Zöllen. Das geht aus einer Ankündigung der Brüsseler Kommissare hervor. Sie begründen dies mit unfairen Subventionen der chinesischen Hersteller durch deren Regierung. In Europa stößt diese Entscheidung auf ein gespaltenes Echo.

Aus Lithium allein - hier eine Probe im sächsischen Industriemuseum - lassen sich noch keine Hauptakkus für Elektroautos bauen. Dafür muss unter anderem das Metall zu Lithiumhydroxid raffiniert werden. Das soll ein Großkonverter in Guben übernehmen, den die Leag dann mit Ökostrom versorgen will. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen bezuschusst seine Akku-Industrie mit 50 Millionen

Geld fließt in Lithium-Bergwerk und Fabrik für Silizium-Akkumaterialien Dresden/Altenberg/Schwarze Pumpe, 4. Juni 2024. Um die Akku-Industrie in Sachsen anzukurbeln, pumpt der Freistaat demnächst 50 Millionen Euro in zwei Vorstufen-Projekte: den geplanten Lithium-Abbau der „Zinnwald Lithium GmbH“ im Ost-Erzgebirge und eine Fabrik für Silizium-Akkumaterialien, die die „Group14 Silane“ im Industriepark „Schwarze Pumpe“ errichten will.

Elektroofen von SMS im Edelstahlwerk Shanghai von Baosteel. Foto: SMS via Wirtschaftsvereinigung Stahl

Habeck lobt Subventionen für defizitäre Öko-Anlagen aus

„Klimaschutzverträge“ sollen grüne Transformation energiehungriger Wirtschaft stützen Berlin, 15. April 2024. Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) hält daran fest, deutsche Unternehmen mit langfristigen Subventionen durch „Klimaschutzverträge“ und planwirtschaftliche Steuerung umweltfreundlicher zu machen. Papier- und Chemiefabriken, Glashütten, Stahlwerke sowie andere Betriebe mit hohem Energieverbrauch können sich nun bei ihm um Klimaschutzverträge bewerben.

Das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS hat in Dresden solche Kermaik-Stapel für Hochtemperatur-Brennstoffzellen entwickelt. Diese Mini-Kraftwerke sollen nun zum Beispiel in Indien eine dezentrale Stromversorgung sichern. Foto: Heiko Weckbrodt

Leag plant „H2UB“-Zentrum für neue Energiekreisläufe in Boxberg

Am ehemaligen Braunkohle-Kraftwerk will der Konzern Elektrolyseure, Akkus und große Brennstoffzellen installieren Boxberg, 13. April 2024. Um eine neue Energiewirtschaft für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg in der Lausitz vorzubereiten, baut die Leag in Boxberg ein Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum. Dieses „H2UB“ („Hydrogen Unit and Battery“) genannte Vorhaben hat der ostdeutsche Energiekonzern nun angekündigt, es aber auch von Subventionen abhängig gemacht: „Wichtige Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die das Unternehmen beantragt hat“, betonen die Leag-Manager.

Lithium-Metall-Akkuzelle von Northvolt Cuberg. Foto: Northvolt Cuberg

Baustart für deutsche Akku-Großfabrik von Northvolt

Ingenieure freuen sich, Ökonomen warnen vor immer mehr Subventionen Heide, 25. März 2024. Manager des schwedischen Energietechnik-Unternehmens „Northvolt“ rammen heute symbolisch die ersten Spaten für ihre neue Batteriezellenfabrik „Heide 3“ in Schleswig-Holstein in die Erde. Der Baustart stößt auf Zustimmung in Deutschland, aber es gibt auch warnende Stimmen angesichts der neu entfesselten Subventions-Spiralen.

Vertreter von Imec, Andalusien und spanischer Zentralregierung vereinbaren eine Imec-Außenstelle in Malaga. Foto: Imec

Imec baut Forschungs-Chipfabrik in Malaga statt Dresden

Belgier vereinbaren Absichtserklärung in Andalusien Löwen/Malaga/Dresden, 16. März 2024. Das belgische Halbleiter-Forschungszentrum „Imec“ aus Leuven (Löwen) baut eine Außenstelle mit einer Pilot-Chipfabrik im andalusischen Malaga – und nicht in Dresden, wie zeitweise spekuliert wurde. Das sieht eine Absichtserklärung von Imec, spanischer Regierung und andalusischer Regionalregierung vor.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

„Aus diesem Subventionswettlauf kommt man nicht heraus“

Dresdner Ifo-Forscher hält Milliarden-Zuschüsse für TSMC, Intel & Co. für ökonomisch wenig sinnvoll Dresden, 23. Februar 2024. Für „ökonomisch wenig sinnvoll“ hält Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden die Milliarden-Subventionen für Intel, TSMC, Wolfspeed und andere Technologiekonzerne. Anderseits könne sich Deutschland dem weltweit mit immer höheren Beihilfen ausgetragenen und immer weiter angeheizten Standort-Rennen schwerlich ganz entziehen. „Aus diesem Subventionswettlauf kommt man nicht heraus.“

Moderne Chipfabriken haben einen erheblichen Bedarf an Ressourcen. Dazu gehören direkte Bedarfe wie Wasser, Strom und Fläche, aber auch indirekte wie Verkehrsmittel und Wohnungen für die Chipwerker. Visualisierung: Dall-E / hw

Dresden schnürt über halbe Milliarde Euro teures Infrastruktur-Paket für TSMC & Co.

Für die wachsende Technologie-Industrie sind noch erhebliche Investitionen in Wasser, Wohnen, Strom und Verkehr fällig Dresden, 6. Februar 2024. In der Diskussion um die Ansiedlung des weltweit größten Chip-Auftragsfertigers TSMC in Sachsen drehten sich die Debatten oft vor allem um die fünf Milliarden Subventionen, die Deutschland und Sachsen den Taiwanesen versprochen haben. Doch das ist nur eine Seite der Medaille: Um die Chipfabrik von TSMC und weitere Halbleiter-Ausbauprojekte in Dresden abzusichern, schnüren die lokalen Wirtschaftsförderer, der Energieversorger „Sachsenenergie“, die Stadtentwässerung und weitere Akteure in der Stadt auch ein millionenteures Paket aus Infrastruktur-Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem eine stärkere Strom- und Wasserversorgung für die gesamte Halbleiterindustrie im Dresdner Norden sowie bessere Verkehrsverbindungen. Das hat Wirtschaftsförderungs-Amtsleiter Steffen Rietzschel angekündigt.

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hoffnungssignale für paneuropäische Chip-Pilotlinie

Dresdner Institutsleiter Lakner ist optimistisch, dass Bundeszuschüsse für 850 Millionen Euro teures Projekt doch noch fließen Dresden, 22. Januar 2024. Die von Fraunhofer, Imec und Leti geplante „Paneuropäische Pilotlinie“ für neuartige Mikroelektronik wird trotz der Haushaltsprobleme der Bundesampel kommen – das hat Prof. Hubert Lakner vom Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden eingeschätzt. „Ich bin optimistisch, dass Bund und Land auf deutscher Seite das Projekt kofinanzieren“, erklärte er auf Oiger-Anfrage. „Ende Februar reichen wir die Anträge offiziell ein.“

Ein letzter prüfender Blick, bevor die Serienproduktion in der neuen Solarmodul-Fabrik von Meyer Burger in Freiberg startet. Foto: Meyer Burger

Meyer Burger will Solarmodulfabrik Freiberg schließen

Schweizer drohen mit Verlagerung gen USA, wenn Deutschland keine Subventionen zahlt Freiberg/Thun, 17. Januar 2024. „Meyer Burger“ aus Thun will seine Modulfabrik im sächsischen Freiberg mit 500 Beschäftigten Anfang April 2024 schließen, wenn Deutschland nicht bald Subventionen für die Schweizer Solarfirma zahlt. Das geht aus einer heute verbreiteten Mitteilung des Unternehmen hervor. „Für den Fall ausbleibender Massnahmen der Politik zur Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen sollen auf diese Weise die derzeitigen, unhaltbaren Verluste abgestellt werden“, hieß es von Meyer Burger.

Früher hat TSMC immer nur Fabriken in Asien - hier die Fab16 in China - betrieben. Inzwischen stehen auch Chipwerke in Japan, den USA und in Deutschland auf der Agenda. Abb.: TSMC

Silicon Saxony begrüßt Ampel-Einigung auf Chipfabrik-Subventionen

Geld für Ansiedlung von Intel, TSMC und Wolfspeed anscheinend gesichert Dresden, 14. Dezember 2023. Neben dem Bitkom-Verband hat auch der sächsische Branchenverband „Silicon Saxony“ die Ampel-Haushaltseinigung mit Blick auf die geplanten Ansiedlungs-Subventionen für Chipfabriken in Ostdeutschland begrüßt. „Nach unseren Informationen sind die geplanten Zuschüsse für die Mikroelektronik wie erwartet Teil der gefundenen Lösung, dies betrifft nicht nur Dresden und Magdeburg, sondern auch das Saarland“, erklärte „Silicon Saxony“-Geschäftsführer Frank Bösenberg. „Wir sehen uns in unserer Zuversicht aus dem November bestätigt und gehen davon aus, dass die Projekte weiterhin wie geplant umgesetzt werden.“