VDMA Ost: „Zuletzt haben wir solch einen Absturz im Krisenjahr 2009 beobachtet“
Leipzig, 24. Februar 2021. Sachsens Maschinenbau hat im Corona-Jahr 2020 etwa 19 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verloren, als fast ein Fünftel. Das hat der „Verband der Maschinen und Anlagenbauer Ost“ (VDMA Ost) in Leipzig mitgeteilt. Zudem büßte die Branche ihre Rolle als langjähriger Jobmotor ein: Die größeren Betriebe ab 50 Mitarbeitern beschäftigten zuletzt insgesamt nur noch 35.400 Menschen. Dies entspricht einem Rückgang um 3,3 Prozent.
Neben Corona auch internationale Konflikte mitverantwortlich
Der Verband macht dafür vor allem direkte und indirekte Corona-Effekte verantwortlich „Damit endete abrupt der seit 2016 anhaltende Wachstumskurs“, schätzte Oliver Köhn ein, der Geschäftsführer des VDMA Ost. „Schwankungen im Export sind normal. Aber ein Rückgang von 28 Prozent innerhalb eines Jahres geht weit über dieses Maß hinaus. Zuletzt haben wir solch einen Absturz im Krisenjahr 2009 beobachtet.“ Insofern spielten auch Donald Trumps Handelskriege, der Brexit und andere internationale Entwicklungen eine Rolle, die bereits vor Corona die Geschäftsaussichten im exportorientierten Maschinenbau eingetrübt hatten.
Verband: Grenzschließungen zu Tschechien sind „fatal“
Eine Prognose für 2021 sei bisher kaum möglich, betonte Oliver Köhn. „Eine konkrete Prognose ist schwierig. Wir können nicht einschätzen, wie lange uns die Pandemie begleiten wird. Wichtig ist, die Unsicherheit bei Herstellern und Kunden abzubauen. Entscheidend dafür wird sein, welche Bedeutung die Politik der Industrie beimisst.“ Fatal seien beispielsweise die aktuellen Grenzschließungen zur Tschechischen Republik. Einige Unternehmen verlieren so die eigenen Fachkräfte und müssen trotz Aufträgen die Produktion einschränken.
Erst kürzlich hatte bereits die Wirtschaftsförderung Erzgebirge auf die drastischen Folgen der Grenzschließungen für die grenznahen Unternehmen hingewiesen.
Autor: hw
Quelle: VDMA Ost
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