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Wissenschaftspark Ost in Dresden: Auch Ingenieure mögen’s grün:

Zwischen Reicker Straße und Bahndamm in Dresden sollen der Wissenschaftspark Ost und ein Technologiezentrum entstehen. Im Hintergrund ist das ODC zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Zwischen Reicker Straße und Bahndamm in Dresden sollen der Wissenschaftspark Ost und ein Technologiezentrum entstehen. Im Hintergrund ist das ODC zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Forscher-Gewerbegebiet in Strehlen soll Bäume und Radlertrassen, aber auch einen großen Parkplatz für Fahrräder und Autos bekommen.

Dresden, 15. Oktober 2020. Damit der geplante Wissenschaftspark Ost in Dresden-Strehlen seinem Namen gerecht wird, soll er sich gleichermaßen zum Gewerbegebiet für Forscher wie auch zum grünen Park entwickeln: Laut den jüngsten Plänen aus dem Rathaus wird er zwar vor allem für Technologiefirmen und Instituts-Ausgründungen neue Ansiedlungsflächen bieten, aber eben auch parkähnliche Grünflächen, Sportplätze, eine Bachlandschaft, kleine Hügel und Senken umfassen.

Außerdem bekommt er einen breiten Fuß- und Radweg parallel zum Bahndamm. Auch wollen die Planer den Auto- und Fahrrad-Parkplatz am S-Bahn-Haltepunkt Reick deutlich vergrößern, damit der Gewerbepark mit möglichst vielen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Diese Vorschläge von Stadtplanungsamt und kommunalen Wirtschaftsförderern hat nun der Stadtbezirksbeirat Blasewitz einstimmig gebilligt. Das letzte Wort dazu hat Anfang 2021 dann der Bauausschuss.

Diskussionen ziehen sich über Jahre hin

Bereits seit rund einem Jahrzehnt diskutieren Stadtplaner, Wirtschaftsförderer, Kleingärtner, Bahnvertreter und andere Protagonisten über diesen Gewerbepark, der sich vor allem an forschungslastige Unternehmen richten soll. Zu den besonders zähen Problemen dabei gehört eine geplante Eisenbahnunterführung. Um die ringt die Stadt schon seit Jahren mit der Bahn, weil sie die Liebstädter Straße verlängern will: zunächst bis hinein in den Wissenschaftspark Ost und dann weiter bis zur Dohnaer Straße. Damit möchten die Planer attraktive Schnellverbindungen zum Fraunhofer-Campus auf der anderen Dammseite und zur TU im Dresdner Süden schaffen. Viel Ausdauer kostet auch der Versuch, die angestammten Kleingärtner in dem Areal zu überreden, in Ersatzgärten umzuziehen.

Der Abschnitt "B" des Wissenschaftsparks Ost in Dresden-Strehlen (Stand: Oktober 2020). Karte: LHD-Stadtplanungsamt (ergänzt)

Der Abschnitt „B“ des Wissenschaftsparks Ost in Dresden-Strehlen (Stand: Oktober 2020). Karte: LHD-Stadtplanungsamt (ergänzt)

Einstiges Großprojekt in kleine Teile filetiert

Weil die Wirtschaftsförderer aber nicht noch mal zehn Jahre warten wollen, bis sich die ersten Uni- oder Fraunhofer-Ausgründungen hier ansiedeln können, haben die Stadtplaner das ursprünglich 45 Hektar große Areal in kleinere Bauabschnitte aufgeteilt. Erste Grundstücke auf einem etwa 120 Meter breiten Streifen (Abschnitt „A“) entlang der Reicker Straße vermarktet die Stadt inzwischen bereits.

Wissenschaftspark Ost: Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke zeigt, wo die Liebstädter Straße auf der andere Seite des Bahndamms gen Reicker Straße verlängert werden soll. Foto: Heiko Weckbrodt

Wissenschaftspark Ost: Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke zeigt, wo die Liebstädter Straße auf der andere Seite des Bahndamms gen Reicker Straße verlängert werden soll. Foto: Heiko Weckbrodt

Institute und Uni wollen mehr ausgründen

Für den Abschnitt „B“ beraten Ausschüsse und Beiräte nun einen separaten Bebauungsplan. Der umfasst die Flächen zwischen Abschnitt A, der Bahntrasse, den Gebäuden an der Lohrmannstraße und der 128. Oberschule beziehungsweise dem Königreichssaal. Der Wissenschaftspark Ost soll hier nicht einem klassischen Gewerbegebiet ähneln, sondern auch Aufenthaltsqualitäten bieten. Vorgesehen sind neben Laboren und Büros auch Parkanlagen, ein Spiel- und Bolzplatz, ein Sportplatz, eine ausgebaute Tennisanlage für Spieler aus Reick, Strehlen und Seidnitz sowie Hochwasser-Auffangflächen für den Koitschgraben. Für die Gewerbeflächen wiederum gibt es laut Verwaltungsangaben bisher Anfragen von der TU, Fraunhofer und anderen Forschungseinrichtungen. Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke erwägt zudem, im Wissenschaftspark auch ein neues Technologiezentrum bauen zu lassen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: SBB Blasewitz Ratsinfo LHD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt