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Geheimnisse in „Secret of Monkey Island“ entdeckt

Szene aus "Monkey Island"- Bildschirmfoto: VGHF

Szene aus „Monkey Island“- Bildschirmfoto: VGHF

Videospiel-Geschichtsstiftung analysiert derzeit Quellcodes der Adventure-Klassiker

Washington, 16. Oktober 2020. Ein Spiele-Museum der ganz besonderen Art richtet die „Video Game History Foundation“ (VGHF) in den USA ein: Sie sammelt neben Videospielen aus allen Digitalepochen, Literatur und alten Videospiel-Zeitschriften auch die Quell-Codes wichtiger Computerspiele.

"Monkey Island"-Schöpfer Ron Gilbert. Foto: VGHF

„Monkey Island“-Schöpfer Ron Gilbert. Foto: VGHF

Heimcomputerspiel-Guru Ron Gilbert will Entdeckungen im Livestream zeigen

Ein erstes Projekt soll in diesem Zuge die Analyse von „The Secret of Monkey Island“ sein, das in diesem Monat 30 Jahre alt wird. Darauf hat die VGHF nun hingewiesen. Die Enthusiasten der Stiftung haben dafür sieben Monate lang die ursprünglichen, unverschlüsselten Programmzeilen des legendären Lucasarts-Adventures untersucht, alte Geheimnisse darin entdeckt und Zwischensequenzen rekonstruiert. „Monkey Island“-Schöpfer Ron Gilbert wird diese Fundstücke am 30. Oktober 2020 in einer virtuellen Präsentation im Netz vorstellen. Der Eintrittspreis von zehn Dollar soll der Stiftungsarbeit zugute kommen.

Da waren sich Möchtegern-Pirat Guybrush Ulysses Threepwood und Elaine in "The Secret of Monkey Island" einig: Bezahl niemals mehr als 20 Kröten für ein Videospiel ;-) Abb.: VGHF

Da waren sich Möchtegern-Pirat Guybrush Ulysses Threepwood und Elaine in „The Secret of Monkey Island“ einig: Bezahl niemals mehr als 20 Kröten für ein Videospiel 😉 Abb.: VGHF

„Das Zweitbeste nach Zeitreisen“

„Für einen Videospielhistoriker ist eine archäologische Suche nach Quellenmaterial das zweitbeste Ding neben Zeitreisen“, erklärte VGHF-Gründer Frank Cifaldi, „Leider ist das meiste Material – besonders von den frühesten Tagen –für immer verloren. Das Video Game Source Project wird uns helfen, mehr von diesem Material zu entdecken und seine Verwendung als Lehrmittel zu normalisieren.“  Die Stiftung bittet nun „Entwickler, Publisher und alle anderen, die über Quellcode, Dokumentation, Konzeptzeichnungen, Demo-Builds oder andere Materialien verfügen, dabei zu helfen, die Entstehungsgeschichte von Spielen zu erzählen“.

Letztlich ist die Arbeit mit den Quellcodes als Versuch zu sehen, gewissermaßen das originäre „Rohmaterial“ von Videospielen und ihrer Geschichte für die Nachwelt zu erhalten, als Lehrmaterial zugänglich zu machen und im Bedarfsfall auch für Neuauflagen einzusetzen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: VGHF

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt