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Elbe-Flugzeugwerke möbeln Riesen-Airbus für Qantas auf

Diesen Airbus A 380 von der australischen Qantas haben die Elbe-Flugzeugwerke in Dresden umgerüstet. Foto: EFW

Diesen Airbus A 380 von der australischen Qantas haben die Elbe-Flugzeugwerke in Dresden umgerüstet. Foto: EFW

Dresdner ernten Millionenauftrag für neun A 380

Dresden, 18. Oktober 2019. Die Elbeflugzeugwerke (EFW) möbeln den Riesen-Airbus A 380 für die australische Fluglinie auf: Das Dresdner Unternehmen erneuert die Passagierkabine auf dem Oberdeck und dem Hauptdeck. Insgesamt umfasst der Großauftrag mehrere Millionen Dollar und zwölf Flugzeuge – neun davon in Dresden, teilten die EFW mit.

Blick in die umgebaute Business-Klasse im Qantas-A380. Foto: EFW

Blick in die umgebaute Business-Klasse im Qantas-A380. Foto: EFW

Mehr Gemülichkeit: Umrüstung macht Langstreckenflieger für neue Ansprüche fit

Wenn etwa die Hälfte der prognostizierten Lebensdauer eines teuer angeschafften Flugzeugs erreicht ist, entscheiden sich einige Fluglinien für eine Auf- oder Umrüstung ihrer Langstrecken-Flieger. Dies soll sichern, dass die Flotte länger nutzbar ist und auch veränderte Passagier-Bedürfnisse erfüllt. Airbus hat dafür ein spezielles neues Design entwickeln. Qantas wiederum hatte auf dieser Design-Basis zunächst bei den Sachsen eine Premieren-Umrüstung („Head of Vision“) bestellt, die Anfang Oktober ausgeliefert worden ist. Die EFW-Experten hatten dort das Hauptdeck verändert und das Oberdeck komplett umgebaut, um es vor allem für die Passagiere der höheren Klassen gemütlicher zu machen. dazu gehören unter anderem neue Bildschirme und Unterhaltungsysteme. Auch gestalteten sie die Lounge neu und haben sie vergrößert. Außerdem gibt es nun – zu Lasten  der klassischen „Holzklasse“ – 30 zusätzliche Plätze für Passagiere, die für etwas mehr Beinfreiheit auf langen Reisen bereit sind, „Premium Economy“-Tarife zu bezahlen. Laut Qantas gebe es einen generellen Trend hin zur „Premium Economy“ auf langen Strecken, berichtete EFW-Sprecherin Anke Lemke.

Bis Ende 2020 soll das „Midlife-Upgrade“ (Lebensmitte-Aufrüstung) abgeschlossen sein. Bis dahin werden in nächster Zeit häufiger A380-Flugzeuge auf dem Flughafen Dresden landen.

Andreas Sperl. Foto: IHK Dresden

Andreas Sperl. Foto: IHK Dresden

EFW-Chef ist stolz auf Auftrag

„Wir sind stolz darauf, dass wir für unseren Neukunden Qantas die ‚Head of Version‘ ihrer A380 Kabinenumrüstung übernehmen durften“, kommentierte EFW-Geschäftsführer Andreas Sperl. „In die anstehenden A380-Umrüstungen werden wir neben unseren langjährigen Erfahrungen auch die Erkenntnisse der Ersteinrüstung einbringen, so Liegezeiten optimieren und den hohen Erwartungen des Kunden entsprechen.“

Die Ähnlichkeit mit einem Bomber ist nicht zufällig: Die Konstrukteure der 152 entwickelten vorher bei Junkers und nach dem Krieg in der SU Militärflugzeuge - daher auch der ungewöhnliche Schulterdecker-Ansatz. Foto: Lorenz

Die Ähnlichkeit mit einem Bomber ist nicht zufällig: Die Konstrukteure der 152 entwickelten vorher bei Junkers und nach dem Krieg in der SU Militärflugzeuge – daher auch der ungewöhnliche Schulterdecker-Ansatz. Foto: Lorenz

Über die Elbe-Flugzeugwerke

Die Flugzeugwerke in Dresden-Klotzsche entstanden 1955 als Teil der neu geschaffenen DDR-Luftfahrtindustrie. Nachdem die ostdeutsche Wirtschaftsführung 1961 das Vorhaben begraben hatte, mit der „Baade 150/152“ ein eigenes ziviles Düsenflugzeug zu bauen, spezialisierte sich der damalige Staatsbetrieb als VEB Flugzeugwerft Dresden darauf, Jäger aus sowjetischer Produktion zu warten. Nach der Wende spezialisierten sich die privatisierten Elbe-Flugzeugwerke vor allem auf die Wartung und auf Spezialumbauten von Airbus-, Fokker- und anderen Flugzeugen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 1600 Mitarbeiter, die im Jahr 2018 einen Umsatz von knapp 300 Millionen Euro realisierten.

Autor: hw

Quelle: EFW, Oiger-Archiv, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt