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Autoren feiern in Dresden 200. Geburtstag von Fontane

"Henne“ Gutenberg, alias Walter Staufenbiel, schwingt das Minihämmerchen bei der „Blindversteigerung“ von Miniaturbüchern. Foto: Jürgen Münster, Dresden

„Henne“ Gutenberg, alias Walter Staufenbiel, schwingt das Minihämmerchen bei der „Blindversteigerung“ von Miniaturbüchern. Foto: Jürgen Münster, Dresden

Auch Autor Gerhard Albert Fürst aus Michigan kam auf Eiladung der Edition Freiberg über den „großen Teich“ nach Dresden

Dresden, 19. Oktober 2019. Knapp 40 Poeten und andere Literaten aus nah und fern sind zum 13. Autoren-Verleger-Treffen der „Edition Freiberg“ im Oktober 2019 nach Dresden gekommen. Unter ihnen auch der erfolgreiche deutsche Autor des Verlages, Gerhard Albert Fürst aus Michigan (USA). Der gebürtige Bayreuther setzt sich in seinen Gedichten mit ganz elementaren Themen auseinander wie der Suche des Individuums nach Wahrheit und den Hindernissen, die der Mensch auf dem Weg dahin überwinden muss. Sein Motto: „Es lebe die Liebe! Es lebe die Literatur! Es lebe das Leben!“

Fontane: „Wer schaffen will, muss fröhlich sein“

Anlass für das Treffen in Dresden war Theodor Fontane, dessen Geburtstag sich im Dezember 2019 zum 200. Male jährt. Eine Gedichtzeile von ihm wurde auch zum Namensgeber für die neue Große Anthologie des Verlages: „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“ Für die Anwesenden lag das 356 Seiten starke Buch druckfrisch bereit.

Die Auftaktlesung gestalteten Dagmar Engelmann, Martina Schuppe (Moderation), Karin Leonhardt, Kai Gudel und Michael Gerlach, v. l. n. r.  Foto: Jürgen Münster, Dresden

Die Auftaktlesung gestalteten Dagmar Engelmann, Martina Schuppe (Moderation),
Karin Leonhardt, Kai Gudel und Michael Gerlach, v. l. n. r. Foto: Jürgen Münster, Dresden

Nach einer Auftaktlesung durch fünf Mitglieder der „SG Westhang – Schreibwerkstatt Gorbitz“ beteiligten sich weitere Dresdner Literaturfreunde und Laienkünstler. So brachten Walter und Elke Staufenbiel bei einer „Blindversteigerung“ unkenntlich verpackte, aber wertvolle Miniaturbücher unter das Auditorium. Walter Staufenbiel, dies sei hier noch kurz erwähnt, wohnt in der Johannstadt und ist der Vorsitzende des Sammlerkreises Miniaturbuch Stuttgart.

Zehn Autorinnen und Autoren lasen in der Folge aus ihren neuen, frischen Texten und bewiesen eindrucksvoll, dass sie mit ihren Geschichten, märchenhaften Erzählungen und Gedichten zu den großen Fragen unserer Zeit wirklich etwas zu sagen haben. Das „Duo vineyard“ (Sandra und Lutz), ebenfalls aus Dresden, bot stimmungsvolle Lieder zur Gitarre dar – ein musikalischer Ohrenschmaus der ganz besonderen Art.

Ist alles zusammengewachsen, was zusammengehört?

Der Sonntag begann mit einer Lesung am Morgen und einer Diskussionsrunde zum Thema „Ist wirklich schon alles zusammengewachsen, was zusammengehört?“. Die eindeutige Antwort hieß: Nein! Danach besuchten die Autorinnen und Autoren die Exposition „Glanzlichter“ in der Gemäldegalerie Alte Meister. Die sorgsam ausgewählten Werke großer Maler beeindruckten, die zuhauf fotografierenden Besucher aber nervten.

Vor der Semperoper – zwischen den Skulpturen von Johann Wolfgang v. Goethe und Friedrich v. Schiller – verabschiedete man sich mit dem Versprechen, auch beim 14. Autoren-Verleger-Treffen 2020 wieder mit dabei zu sein. Dresden ist –so die einhellige Meinung – ist immer eine Reise wert!

Autor: Heinz Freiberg

Hinweis: Unser Autor Heinz Freiberg leitet den Verlag „Edition Freiberg“ und ist Veranstalter der Literaturtreffen – insofern ist er parteiisch.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt