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Elektrodenkessel als Zwischenspeicher für Solarstrom

Die neue Elektrodenheizkesselanlage am Kraftwerk Nossener Brücke in Dresden- Foto. Drewag

Die neue Elektrodenheizkesselanlage am Kraftwerk Nossener Brücke in Dresden. Foto. Drewag

Dresdner Stadtwerke experimentieren weiter mit Speichertechnologien für die Energiewende

Dresden, 15. August 2019. Als Beitrag zur Energiewende haben die Dresdner Stadtwerke „Drewag“ nun eine neue Elektrodenheizkesselanlage am Heizkraftwerk Nossener Brücke in Betrieb genommen. Das hat die Drewag heute mitgeteilt.

Reaktion auf Stromspitzen binnen Sekunden

Der 40-Megawatt-Kessel soll überschüssige Energie aus dem Stromnetz zwischenspeichern. Dabei werde die Anlage schneller auf Stromspitzen reagieren können als konventionelle Anlagen – nämlich binnen Sekunden, schätzten die Stadtwerke ein. Die Drewag will damit vor allem Spitzen abfangen, die durch Solaranlagen und andere „erneuerbare“ Energiequellen entstehen.

Kessel soll Erdgashunger des großen Kraftwerks dämpfen

Kernstück ist ein Kessel, dessen Wasser durch Elektroden auf 130 Grad erhitzt werden kann. „Mit einem Wärmeübertrager wird diese Wärme dann über einen Pufferspeicher ins Fernwärmesystem abgegeben, das Dresdner Haushalte und Betriebe versorgt“, hieß es von den Stadtwerken. Durch diesen Zwischenspeicher könne der Erdgasverbrauch und der CO2-Ausstoß des Heizkraftwerks Nossener Brücke sinken.

Projektmanager Thomas Dautert prüft die Einschub-Akkus im Batterie-Großspeicher der Drewag in Dresden-Reick. "Notfalls könnten wir damit einen Vier-Personen-Haushalt 200 Tage lang mit Strom versorgen", sagt er. Foto: Heiko Weckbrodt

Projektmanager Thomas Dautert prüft die Einschub-Akkus im Batterie-Großspeicher der Drewag in Dresden-Reick. „Notfalls könnten wir damit einen Vier-Personen-Haushalt 200 Tage lang mit Strom versorgen“, sagt er. Foto: Heiko Weckbrodt

7 Millionen Euro investiert

Die Drewag hat sieben Million Euro in die neue Anlage investiert. Baustart war 2017.

Statt neue Groß-Energiespeicher (hier ein Blick in die Leitzentrale des Pumpspeicherwerks Dresden-Niederwartha) zu bauen, wollen Forscher und Energieversorger aus Ostsachsen bereits existeierende dezentrale Speicheröfen in Haushalten vernetzen, um Lastspitzen abzufangen. Foto: Heiko Weckbrodt

Blick in die Leitzentrale des „schlafendden“ Pumpspeicherwerks Dresden-Niederwartha. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektrodenheizkessel sind indes nur eine mögliche Technologie, um Energiespitzen zwischenzuspeichern. Zuvor hatten die Drewag bereits andere Speichertechnologien nachgerüstet. Unter waren ein Batteriespeicher und eine erweiterte Warmwasserspeicher-Anlage in Dresden-Reick in Betrieb gegangen. In Dresden gibt es zwar auch schon seit Jahrzehnten einen richtig großen Energiespeicher: das Pumpspeicherwerk Niederwartha. Doch das befindet sich seit Jahren aus Kostengründen nur noch im Schlafmodus.

Autor: hw

Quelle: Drewag, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt