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Mehr Geld für Hochschulen

Blick auf die Gantry, gewissermaßen die "Lupe", die die Protonenstrahlen auf die Tumoure im Patienten lenkt, im Uniklinikum Dresden. Foto: Universitätsklinikum CGC Dresden

Die Krankenbehandlung ist für die Hochschulen ein wichtiger Einnahme-Faktor. Foto: Universitätsklinikum CGC Dresden

Ausgaben um 4 % gestiegen

Wiesbaden, 17 April 2019. Die Hochschulausgaben sind im Jahr 2017 um vier Prozent auf 54,1 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Eingerechnet sind in diese Summe die Ausgaben für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung in öffentlichen, kirchlichen und privaten Hochschulen.

Personalkosten sind größter Ausgabeposten

58 Prozent der gesamten Hochschulausgaben entfielen laut der Destatis-Erhebung auf Löhne und andere Personalkosten. Die Investitionen machten hingegen nicht mal ein Zehntel, konkret 4,5 Milliarden Euro aus und sanken sogar leicht gegenüber dem Vorjahr.

Aus der eigenen Grundfinanzierung deckten die Hochschulen 53 Prozent ihrer Ausgaben. 35 Prozent waren eigenerwirtschaftete Mittel, zum Beispiel durch Entgelte für die Krankenbehandlung, etwa in Universitätsklinken. Durch Studentenbeiträge nahmen die Hochschulen aus Beiträgen 1,3 Milliarden Euro ein.

Drittmittel-Akquise gewinnt weiter an Gewicht

Zudem hätten die Hochschulen im Jahr 2017 7,9 Milliarden Euro Drittmittel eingeworben, teilten die Bundesstatistiker mit. Damit stiegen diese Einnahmen um fünf Prozent und deckten 14,6 Prozent der Ausgaben. „Wichtigste Drittmittelgeber der Hochschulen waren die Deutsche Forschungsgemeinschaft (2,6 Milliarden Euro), der Bund (2,2 Milliarden Euro) sowie die gewerbliche Wirtschaft (1,4 Milliarden Euro), deren Finanzierungsbeitrag gegenüber dem Vorjahr um 1 % gesunken ist“, teilte Destatis mit.

Trend zu Fremdfinanzierung umstritten

Der Trend hin zur Drittmittel-Akquise ist umstritten. Kritiker weisen darauf hin, dass gerade für den akademischen Mittelbau, also vor allem die wissenschaftlichen Mitarbeiter unterhalb der Professoren, befristete Anstellungen zur Regel geworden sind statt zur Ausnahme.Denn viele Drittmittel beziehen sich auf zeitlich limitierte Projekte. Zudem sind die Chancen auf Drittmittel-Geber im ingenieurtechnischen und naturwissenschaftlichen Sektor ungleich besser als in den Geisteswissenschaften, denen insofern eine Unterfinanzierung drohe.

Befürworter betonen hingegen, dass durch Drittmittel Forschungen möglich werden, die sonst gar nicht finanzierbar wären. Von dem zusätzlichen Personal und den dafür erworbenen Geräten profitiere letztlich auch die Lehre, also die Studentenausbildung.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt