Alle Artikel mit dem Schlagwort: Universität

Sind vielleicht auch Film, Fernsehen und Videoströme mit ihren Klischees vom IQ-150-Nerd mitschuld daran, dass sich zu wenige junge Menschen - insbesondere auch Mädchen - für ein Physikstudium entscheiden? Illustration: Dall-E

Die Physiker-Lücke wächst

Auch wegen Film-Klischees, Corona und demografischem Wandel bildet Deutschland nicht genug Nachwuchs-Physiker aus Dresden, 21. März 2023. Die Physiker-Lücke in Deutschland wächst – davor hat Vizepräsident Dr. Lutz Schröter von der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ (DPG) am Rande der beiden DPG-Frühjahrstagungen des Jahres 2023 in Dresden gewarnt. Pro Jahr bildet Deutschland demnach rund 1000 bis 1500 Physiker weniger aus, als in Forschung, Lehre und Wirtschaft gebraucht werden – Tendenz steigend.

MINT-Anteil an allen Studienanfängern seit der Jahrtausendwende. Grafik: Destatis

6,5 % weniger Studenten in MINT-Fächern

Obwohl Bedarf hoch ist,  entscheiden sich weniger junge Menschen für Mathe, Informatik & Co. Wiesbaden, 23. Januar 2023. In Deutschland studieren weniger junge Menschen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, also die sogenannten „MINT“-Fächer. „Im Studienjahr 2021 rund 307 000 Studierende im ersten Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 6,5 % weniger als im Vorjahr“, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Der Rückgang bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern schlage sich auch in der Zahl aller Studierenden nieder: Die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern im Wintersemester 2021/22 sei erstmals seit 2007 gesunken.

Blick auf die Gantry, gewissermaßen die "Lupe", die die Protonenstrahlen auf die Tumore im Patienten lenkt, im Uniklinikum Dresden. Foto: Universitätsklinikum CGC Dresden

Mehr Geld für Hochschulen

Ausgaben um 4 % gestiegen Wiesbaden, 17 April 2019. Die Hochschulausgaben sind im Jahr 2017 um vier Prozent auf 54,1 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Eingerechnet sind in diese Summe die Ausgaben für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung in öffentlichen, kirchlichen und privaten Hochschulen.

In dieser sogenannten Target-Kammer im Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen des HZDR trifft der Lichtstrahl des Hochleistungslasers auf den Elektronenstrahl des ELBE-Beschleunigers. Ziel ist die Erzeugung brillanter Röntgenstrahlung. Foto: HZDR/Frank Bierstedt

Immer mehr Hochschul-Wissenschaftler durch Drittmittel finanziert

Anteil stieg deutschlandweit innerhalb von zehn Jahren von 20 auf 26 % Wiesbaden, 30. April 2018. Deutschlandweit spielen zusätzlich eingeworbene externe Gelder – die sogenannten Drittmittel – eine wachsende Rolle für den akademischen Betrieb: Etwa ein Viertel (26 %) des wissenschaftlichen Hochschulpersonals finanzierte sich im Jahr 2016 aus solchen Quellen jenseits der öffentlichen Grundfinanzierung. Zehn Jahre zuvor waren es erst 20 %. Das teilte das statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mit.

Die Modellfabrik ist als "Testbett" für das "industrielle Internet der Dinge" konzipiert. Abb.: HTW Dresden

Sachsens Unis machen sich in den deutschen Top 10 breit

Deutschland-Vergleich von Wirtschaftswoche und Universum Dresden, 27. Oktober 2016. Sächsische Hochschulen und Universitäten gehören – vor allem in den wirtschafts- und ingenieurnahen Fächern – zu den besten Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland. Das geht aus dem neuen Hochschul-Ranking 2016 hervor, das die „Wirtschaftswoche“ nun veröffentlicht hat. Für die Ranglisten hatte die Beratungsgesellschaft „Universum“ über 500 Personalverantwortliche deutscher Unternehmen befragt, welche Hochschulen für ihre Bedürfnisse am besten ausbilden.

das Gebäude der Bauingenieur- Abteilung um 1913, heute Beyer-Bau. Abb.: TUD

Die Henker gehen, die Studenten kommen

Kartografie-Student Wünsche hat eine interaktive Reise durch die Campus-Geschichte der TU fürs Internet entworfen Dresden, 21. September 2016. Binnen Sekunden rasen die Jahrzehnte gleich flüchtigen Landschaftsfetzen an einem Eilzugfenster vorbei: Wie eine Trutzburg der unerbittlichen Justitia baut sich das Landgericht am Münchner Platz vor dem Betrachter auf, um Augenblicke später im Bombenhagel zu brennen. Die königliche Inschrift verblasst, der Kommunist Georg Schumann kommt zu Ehren. Todeszellen und Fallbeil mutieren zu Monumenten des Widerstands. Richter und Henker verlassen den durch Blut und Witterung verdunkelten Komplex, die Ökonomen und Kartografen kommen…

vSehenswert ist dieser "wahre" Lutherschrein, das bildliche Pendant zu seiner Schrift "Corpus Doctrinae Christianae", einer Lehr -und Bekenntnisschrift. Foto: Peter Weckbrodt

Aus Wissen wird Macht

Die Ernestiner (Teil 5): Kunstliebhaber, Bücherwürmer und Alchimisten Weimar/Gotha, 31. August 2016. Künste und Wissenschaften gehörten zum unverzichtbaren inszenatorischen Repertoire der Höfe in vergangenen Jahrhunderten. Auch die sächsischen Ernestiner-Fürsten hielten dies nicht anders. Das zweite Hauptmotiv lag in dem Bestreben, die Wissenschaft für die praktische Herrschaftsausübung verfügbar zu machen, aus Wissen Macht zu generieren.

So etwa soll das Forschungs-Flugzeug D-B 11 der TU Dresden aussehen. Visualisierung: Akaflieg

Junge Konstrukteure gehen in die Luft

Studententruppe Akaflieg konstruiert erstmals seit 55 Jahren wieder ein innovatives Flugzeug in Dresden Dresden, 24. Juli 2016. Erstmals seit über einem halben Jahrhundert entsteht wieder eine eigene innovative Flugzeugkonstruktion in Dresden. Anders als die 1959 abgestürzte „152“ aus DDR-Zeiten ist die „D-B 11“ allerdings kein großer Düsenflieger, sondern ein doppelsitziges Segelflugzeug mit 20 Metern Spannweite. Für dessen Konstruktion setzen die Studenten der „Akademischen Fliegergruppe“ („Akaflieg“) der TU Dresden moderne Faserverbundwerkstoffe ein. Und sie haben für ihre „D-B 11“ einen besonders Crash-sicheren Rumpf entworfen, der die Überlebens-Chancen von Pilot und Co-Pilot bei einem Absturz deutlich verbessern soll.

Der Weg zum Präsidentenpalast ist für Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und ihre Mitstreiter mit tödlichen Fallen gespickt. Abb.: Studiocanal

Der Weltuntergang hat Konjunktur

Filmforscherin Gertrud Koch: Angst vor Chaos, Überwachung und Versklavung lässt Dystopien blühen Dresden, 29. Juni 2016. Leben wir inmitten einer globalen Vertrauenskrise in die soziale, ökologische und ordnungspolitische Zukunft der Menschheit? Dies ist durchaus anzunehmen, wenn man sich die Flut zukunftspessimistischer, also „dystopischer“ Filme anschaut, die sich seit einigen Jahren wieder durch die Kinos wälzt. Da sind an die Stelle der hoffnungsfrohen Utopien des frühen Raumfahrzeitalters die Dystopien getreten, in denen die Natur zurückschlägt, eine kleine Elite die Masse der Menschen versklavt und totalüberwacht oder inmitten des Weltuntergangs nur die überleben, die sich auf „die guten alten“ Werte rückbesinnen.

Abb.: Bildschirmfoto lfe.uni-leipzig.de

Frühe Kindheit unter der Lupe

Uni Leipzig richtet Forschungszentrum mit eigener Labor-Kita ein Leipzig, 2. Mai 2016. Die Uni Leipzig richtet auf dem Campus Jahnallee ein neues Zentrum für frühkindliche Entwicklung ein. Unter der Leitung von Prof. Daniel Haun wollen Experten dort den „bereits in den vergangenen Jahren an der Universität Leipzig kontinuierlich aufgebauten Forschungsschwerpunkt Entwicklung in der frühen Kindheit bündeln und vertiefen“, kündigte die Uni an.

Auszug aus einer Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia" in Einfacher Sprache. Repro: Heiko Weckbrodt

Ist Politikersprache mitschuld an Politikverdrossenheit?

Tagung über „leichte Sprache“ an der Uni Leipzig Leipzig, 5. April 2016. Sind die von PR-Experten vorgestanzten Worthülsen aus Politikermündern mitschuld daran, dass sich so viele Deutsche von der Politik enttäuscht abwenden? Dass die Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik fast stetig sinkt? Und könnte sich daran etwas ändern, wenn die Politiker und Behörden angehalten werden, eine „Leichte Sprache“ zu verwenden? Diese und ähnliche Fragen wollen rund 90 Linguisten, Germanisten und andere Wissenschaftler und Praktiker während einer Tagung „Leichte Sprache im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung“ Mitte April an der Uni Leipzig diskutieren.

Die TU-Ausgründung Novaled Dresden ist auf Organische Leuchtdioden spezialisiert. Abb.: Novaled

Organikelektronik-Standort Dresden vorbildlich

Deutsche Physikalische Gesellschaft zeichnet OLED-Technologietransfer der TU Dresden aus Dresden, 7. März 2016. Als besonders vorbildlich hat die „Deutsche Physikalische Gesellschaft“ (DPG) die Technologietransfer-Strategie der Technischen Universität Dresden (TUD) in der organischen Elektronik ausgezeichnet: Der erstmals vergebene „DPG-Technologietransferpreis“ geht im Jahr 2016 an das „Institut für Angewandte Photophysik“ (IAPP), an die TUD sowie an die Novaled GmbH. Dieses von der TUD ausgegründete und inzwischen von einer Samsung-Tochter aufgekaufte Unternehmen hat sich mit großem internationalem Erfolg auf die Leistungssteigerung von Organischen Leuchtdioden (OLED), Solarzellen und anderer organischer Elektronik spezialisiert.

Andrea Hilber (links), Bianca Pötschke und Leander Neuhaus gehören zu den sechs Master-Studenten, die die Hintergrundgeschichte zu den gefundenen Gartenarchitektur-Zeichnungen recherchiert haben. Foto: Heiko Weckbrodt

Vom Gärtnerlümmel zum Gartenarchitekten

Ausstellung in DrePunct-Bibliothek veranschaulicht die mühselige Emanzipation der Landschaftsarchitektur als eigene Wissenschaft Dresden, 15. Februar 2016. „Toll!“, exklamiert Professor Thomas Bürger, als er die in Glas gefasste Zeichnung zwischen den Bücherregalen mustert. „So eine Villa hätte ich auch gern.“ Ein paar Studenten, die an den Lesetischen unterm „DrePunct“ sitzen, schauen kurz auf, vertiefen sich dann schnell wieder in ihre Lektüre, während Bürger durch die Ausstellung „Land schafft Architektur“ streift. Der Generaldirektor der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB ist offensichtlich angetan von dem Gartengrundstück, das ein Student namens Georg Schulze vor 127 Jahren an der Technischen Hochschule Dresden als Studienarbeit niedergepinselt hat. An Computer-Entwurfsprogramme wie heute war in der Kaiserzeit natürlich noch nicht zu denken: Schulze hat 1889 jeden Baum, jeden Busch und jedes Uferdetail des Villa-Teichs einzeln mit Feder und Aquarellfarben zeichnen müssen. Obzwar „nur“ eine studentische Arbeit, sieht das Ergebnis doch so aus, wie es Prof. Bürger spontan umrissen hat: Wohnenswert wirkt dieses Ensemble aus Villa, Park und Wasseranlagen auf jeden Fall.

Foto: TRM Leipzig

Sachsen sagt Translationszentrum Leipzig eine Million Euro pro Jahr zu

Der Freistaat will damit ein Aus für den medizinischen Forschungstransfer verhindern und das Ende der Bundesförderung ausgleichen Leipzig/Dresden, 30. Dezember 2015. Die sächsische Regierung will ein Aus für das „Translationszentrum für Regenerative Medizin“ (TRM) der Universität Leipzig verhindern. Daher hat der Freistaat nun bis 2018 je eine Million Euro pro Jahr als Sockelfinanzierung für diesen „sächsischen Inkubator“ zugesagt. Damit gleicht das Land die auslaufende Bundesförderung aus. „Ich bin sehr froh, dass wir eine Lösung für den Fortbestand des TRM gefunden haben“, betonte heute Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD).