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Dresdner Ingenieurin schreibt beste Maschinenbau-Doktorarbeit

Karbonfasern können mit anderen Materialien zu Verbundstoffen mit faszinierenden Eigenschaften kombiniert werden. Foto: filmaton, C3

Karbonfasern können mit anderen Materialien zu Verbundstoffen mit faszinierenden Eigenschaften kombiniert werden. Foto: filmaton, C3

Hirschvogel-Preis Dr. Iris Kruppke vom Textilmaschinen-Institut der TU Dresden

Dresden, 19. Juni 2018. Die Nachwuchs-Ingenieurin Dr. Iris Kruppke von der TU Dresden hat die beste deutsche Maschinenbau-Doktorarbeit des Jahres geschrieben. Zu dieser Meinung ist jedenfalls eine Jury mit Vertretern der neun führenden technischen Universitäten in Deutschland gekommen. Die Juroren haben Kruppke deshalb den mit 5000 Euro dotierten Manfred-Hirschvogel-Preis 2018 zuerkannt.

Ausgezeichnet: Dr.-Ingenieurin Iris Kruppke vom TU-Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) in Dresden. Foto: Christian Hüller

Ausgezeichnet: Dr.-Ingenieurin Iris Kruppke vom TU-Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) in Dresden. Foto: Christian Hüller

Leichte Bauteile durch Carbon-Verbundmaterialien

In ihrer Promotion am TU-Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) hatte die Ingenieurin neue Wege beschrieben, um Carbonfasern mit Kunststoffen zuverlässiger zu verbinden. Letztlich soll dies besonders leichte und feste Bauteile in Autos, Flugzeugen und anderen Maschinen sowie in der Architektur ermöglichen. Ihre Dissertation stand unter dem Titel „Entwicklung von Methoden zur Realisierung von maßgeschneiderten Adhäsionseigenschaften von faserbasierten Hochleistungswerkstoffen für Composites“.

Erst mit Fluor fluten, dann kleben

Konkret hatte sie darin untersucht, ob und wie Kohlenstoff-Fasern (Carbon), Polymere, anorganische Materialien und andere Werkstoffe besserer verklebt werden können, wenn sie zuvor mit Fluorgas vorbehandelt („Oxifluorierung“) wurden. So entstehen dann Verbundmaterialien (Komposite), die die besten Eigenschaften der einzelnen Stoffe miteinander kombinieren – also beispielsweise zugfest und leicht gleichermaßen sind. Kruppkes Untersuchung war Teil der Forschungsinitiative „C3 – Carbon Concrete Composites“. Unter Dresdner Führung wollen Forscher und Wirtschaftsvertreter dabei für einen Marktdurchbruch für ultraleichten Karbonbeton sorgen.

Frauen sind im Maschinenbau immer noch unterrepräsentiert

„Gerade im wissenschaftlichen Bereich des Maschinenbauwesens sind Frauen in leitender Position bedauerlicherweise immer noch selten zu finden“, räumten die Dresdner Textilmaschinen-Forscher ein. Fortschritte seien aber erkennbar: „Bereits 2017 wurde eine weitere Wissenschaftlerin des ITM mit dem Bertha Benz-Preis für ihre herausragende Promotion zur Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Herstellung metallischer 3D-Strukturen auf Webmaschinen ausgezeichnet.“

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt