Monate: Oktober 2017

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von Foundry-Primus TSMC in Taiwan. Foto: TSMC

Chip-Foundries investieren in China

Umsatz der Auftragsfertiger steigt im Reich der Mitte um 16 % Peking/Taipeh, 9. Oktober 2017. TSMC, Globalfoundries und andere führende Chip-Auftragsfertiger bauen ihr Engagement in China aus: Sie gründen gemeinsame Unternehmen mit chinesischen Firmen und bauen eigene Produktionskapazitäten im Reich der Mitte aus. In diesem Jahr wird der Umsatz der weltweit größten Halbleiter-Foundries in China voraussichtlich um 16 % auf knapp sieben Milliarden US-Dollar zulegen. Das haben die Analysten von „IC Insights“ prognostiziert. Damit wachse der Chinaumsatz für diese Unternehmen doppelt so schnell wie ihr Gesamtumsatz.

Andrés Lasagni (rechts) und Prof. Frank Mücklich (links) haben eine neue Methode gefunden, um mit Lasern sehr schnell Mikrostrukturen zu erzeugen.

Werkstoff-Preis für Dresdner Laserspezialist

Lasagni beeindruckte Fachgemeinde mit Laser-Nanostrukturen Dresden/Thessaloniki, 7. Oktober 2017. Weil er eine Technologie mitentwickelt hat, die für mehr Hygiene in Krankenhäusern und weniger Spritverbrauch in Autos sorgen kann, hat der Dresdner Laserspezialist Prof. Andrés Lasagni den „Materials Science and Technology Prize 2017“ bekommen. Die Federation of European Materials Societies (FEMS) würdigte damit während der Konferenz „EUROMAT 2017“ (17. bis 22.09.2017) in Thessaloniki Lasagnis Beiträge zur Materialwissenschaft und Werkstofftechnik.

Die neue OLED-VR-Brille aus Dresden. Foto: Fraunhofer FEP

Organische Datenbrillen durch Augen gesteuert

Dresdner Fraunhofer-Entwickler sehen Potenzial nicht nur für Spiele, sondern auch im Profi-Einsatz Dresden/München, 6. Oktober 2017. Dresdner Fraunhofer-Ingenieure haben neue Datenbrillen mit organischen Mini-Bildschirmen entwickelt. Diese OLED-Display können 2D- und 3D-Computerbilder in einer Auflösung von 800 mal 600 Punkten vor jedes Auge des Betrachters projizieren. Dadurch sind sie fähig, sowohl Virtuelle Welten (Virtual Reality = VR) darstellen als auch die reale Umgebung des Brillenträgers anzureichern (Augemented Reality = VR). Besonderer Clou: Zwischen die organischen Leuchtdioden (OLEDs) haben die Fraunhofer-Experten auch Photodioden integriert. Dadurch kann die Brille durch Augenbewegungen gesteuert werden.

IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller . Foto: IWH

IWH: Osten hat zu wenig Spitzenforschung – außer Sachsen

Forscher sieht engen Zusammenhang zum stagnierenden Aufholprozess Ost Halle, 6. Oktober 2017. Mit Ausnahme von Sachsen sind ostdeutsche Bundesländer in der Spitzenforschung unterrepräsentiert. Darauf hat Oliver Holtemöller hingewiesen – er ist Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Dies hänge indirekt auch mit dem schleppenden Aufholprozess Ost zusammen, meint er.

Manufaktur-Gründerin Stephanie Oppitz schneidet Stoff für eine Außenwindel zu. Foto: Heiko Weckbrodt

Eine Manufaktur aus Dresden wider die Windelberge

Dresdner Ingenieurin Oppitz beliefert immer mehr Mütter mit eigenkreierten Baby-Mehrwegwindeln Dresden, 6. Oktober 2017. Es gibt Produkte, von denen glaubt man, sie seien nach Jahrzehnten des Feinschliffs einfach nicht weiter verbesserungsfähig. Und dann kommt ein pfiffiger Ingenieur daher und sorgt doch noch für einen Boah-Effekt. Windeln sind so ein Beispiel. Nur dass der Ingenieur hier eine Ingenieurin war, Stephanie Oppitz heißt und bei einem Ostseeurlaub durch Babys regelrecht zur Innovation gezwungen wurde. „Meine beiden jüngsten Kinder waren noch klein und das dritte gerade erst da,“ erinnert sie sich. „Nach drei Wochen stapelten sich die gebrauchten Windeln im Ferienhaus. Uns war klar: So geht das nicht weiter.“

Die meisten größerten Bibliotheken haben heute längst eBooks im Bestand. Die Dresdner wollen diese digitalen Medienbestände nutzen, um virtuelle Schulbibliotheken aufzubauen. Foto: Heiko Weckbrodt

eBuch stagniert in Deutschland, Hörbücher boomen

Jeder Vierte liest eBooks, fast jeder Dritte konsumiert Hörbücher Berlin/Frankfurt/Main, 5. Oktober 2017. Etwa jeder vierte Deutsche liest elektronische Bücher (eBooks). Das geht aus einer Umfrage von „Bitkom Research“ unter 2194 Bundesbürgern ab 14 Jahren hervor. Der Anteil der eBuch-Leser stagniert damit seit bereits drei Jahren. Dagegen nutzen immer mehr Deutsche Hörbücher – inzwischen greifen 31 Prozent der Bundesbürger die eingesprochenen Bücher.

Prof. Jürgen Weitz vom Uniklinikum Dresden bei einer Operation. Foto: UKD

Berlin, München und Dresden haben die besten Krankenhäuser

Uniklinikum Dresden im „Focus“-Vergleich unter 1100 Häusern auf Rang 3 platziert Dresden, 5. Oktober 2017. Die Unikliniken in Berlin, München und in Dresden sind die besten deutschen Krankenhäuser. Zu diesem Ergebnis ist ein Vergleichstest der Zeitschrift „Fokus“ unter 1100 Krankenhäusern gekommen.

Ingenieure und Techniker diskutieren am 5. Oktober 2017 in der Volkswagen-Manufaktur Dresden, wie sie Ladesäulen, Elektroautos und Haushaltsgeräte zum gemeinsamen Gespräch in der Maschinensprache EEbus SPINE überreden können. Foto: Heiko Weckbrodt

EEBus: Solaranlage und Wärmepumpe plaudern übers Waschen

Beim Steckerfest in der VW-Manufaktur Dresden loten Ingenieure die Energiereserven im intelligenten Heim vom morgen aus Dresden, 5. Oktober 2017. Dutzende Ingenieure haben sich heute zu einem „Plugfest“ („Steckerfest“) in der gläsernen VW-Manufaktur in Dresden getroffen. Dabei haben sie versucht, Elektroautos, Solaranlagen und Heizungen verschiedener Hersteller zum gemeinsamen Plausch zu animieren – zum Beispiel über die aktuellen Strompreise oder über den richtigen Zeitpunkt, ein Haus zu heizen, die Wäsche anzusetzen oder das Auto aufzuladen. Dabei setzen sie auf die deutsche Maschinensprache „EEBus SPINE“, die sich laut Peter Kellendonk von der „EEBus-Initiative“ in Europa und in den USA immer mehr als Standard für die Energiekommunikation im „Internet der Dinge“ durchsetzt.

Kein Stargate: Das Leichtbau-Institut ILK der TU Dresden - hier mit einer großen Wickelmaschine für Carbon- und Textilfasern. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutscher Leichtbau: „Stehen kurz davor, hinter Asien zurückzufallen“

Pakt mit Asien und neues Technologiezentrum in Plauen sollen dem Leichtbau-Standort Dresden einen neuen Schub geben Dresden, 5. Oktober 2017. Forscher und Industrievertreter wollen den Leichtbau-Standort Dresden soweit stärken, dass er künftig auch weltweit in der obersten Liga mitspielen kann. Wichtig sei dabei, dass auch Bund und Land mitziehen, betonte Prof. Hubert Jäger vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden (TUD). „Wenn Deutschland nicht aufpasst, sind Korea und China in fünf Jahren an uns vorbeigezogen“, warnte er.

Der neue Supercomputer der TU Dresden. Im hochabgesicherten Server-Raum ist noch viel Platz für Erweiterungen. Foto: Heiko Weckbrodt

Rechenzentren sorgen für Wirtschaftswachstum

Analyse: Wo Computer vernetzt sind, da siedelt sich die Internetwirtschaft an Frankfurt am Main, 4. Oktober 2017. Supercomputer und vernetzte Rechenzentren kurbeln das Wirtschaftswachstum der jeweiligen Region an. Sie erhöhen die regionale Wettbewerbsfähigkeit und bilden einen fruchtbaren Nährboden für neue Unternehmen der Internetwirtschaft. Das geht aus einer Analyse des „Digital Hub FrankfurtRheinMain“ hervor.

Die neuen Work-L-Elektrotransporter von DHL auf dem Vorplatz des Dresdner Rathauses. Foto: Heiko Weckbrodt

Post setzt zunehmend auf elektrische Zustellung

DHL wird demnächst mit größerem StreetScooter Work XL augerüstet Bonn/Dresden, 3. Oktober 2017. Die Debatte um eine elektromobile Zukunft für Deutschland fokussiert sich derzeit sehr auf Elektroautos für private Nutzer. Derweil stricken Postdienste aber an einer ganz eigenen elektrischen Erfolgsgeschichte: Sie setzen Elektro-Transporter, -Fahrräder und -Trikes ein, um Pakete und Briefe zuzustellen.

Das Mädchen guckt, als ob sie sich für Glasfaserleitungen im "Multifunktiongsgehäuse" begeistern könnte. Foto: Deutsche Telekom, Kalts

Schnellere Internetanschlüsse für Schulen in Dresden

Stadt beantragt 30 Millionen Euro Fördermittel, um Breitbandlücken zu schließen Dresden, 2. Oktober 2017. Die Dresdner Stadtverwaltung will rund 33 Millionen investieren, um Angebotslücken für schnelles Internet in Privathaushalten sowie Firmen zu schließen und ein eigenes Breitband-Netz für die Schulen aufzubauen. Knapp 30 Millionen davon erhofft sich Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD) von Bund und Land. Die restlichen 3,26 Millionen Euro müsste die Stadt selbst aufbringen.

Hier ist wahrscheinlich ein Plancksches Fusionsexperiment ziemlich schief gelaufen: "Wendelstein" von Benjamin Burkard auf der Ostrale 2016 in Dresden. Repro: Heiko Weckbrodt

30.000 Besucher kamen zur Ostrale 2017

Dresden, 1. Oktober 2017. Knapp 30.000 Neugierige haben die Kunstausstellung „Ostrale Biennale 2017“ auf der Ostra-Halbinsel in Dresden besucht und damit etwa ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Das haben die Veranstalter heute zum Abschluss der Sonderschau zeitgeschnössischer Kunst mitgeteilt. Die Leistungsschau zeitgenössischer Malerei, Skulpturkunst und Installation stand in diesem Jahr unter dem Motto „re_form“.

AG Geige, L'autre Allemagne hors les murs, La Villette, 1990 Paris. Foto: Dieter Wuschanski, Archiv Frank Bretschneider AG Geige, L'autre Allemagne hors les murs, La Villette, 1990 Paris. Foto: Dieter Wuschanski, Archiv Frank Bretschneider

„Geniale Dilletanten“: Der Normbruch von unten

Sonderschau im Albertinum beleuchtet die Subkultur der 80er in Ost und West Dresden. „Ich Scheusal, ich!“ Wer zu DDR-Zeiten öfter das „Parocktikum“ auf dem Jugendsender DT64 verfolgt hat, wird sich an diesen Ausruf noch erinnern: Eine seltsame Band aus Karl-Marx-Stadt mit dem irrenführenden Namen „AG Geige“ führte dort dadaistisch anmutende Musik auf, begleitet von abenteuerlicher Instrumentalisierung und monoton-elektrisierendem Sprechgesang. Heute zählen das Goetheinstitut und die Staatlichen Kunstsammlungen diese und andere Indie-Künstler zu den „Genialen Dilletanten“ (sic) und hat ihnen eine Ausstellung im Albertinum Dresden gewidmet.