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Hub Dresden soll „kluge Systeme“ für Deutschlands digitale Zukunft entwickeln

In der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft (Industrie 4.0) handeln Maschinen, Roboter und Werkstücke die Fertigungsabläufe selbstständnig untereinander aus. Abb.: Silicon Germany AG

In der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft (Industrie 4.0) handeln Maschinen, Roboter und Werkstücke die Fertigungsabläufe selbstständig untereinander aus. Abb.: Silicon Germany AG

80 bis 100 Millionen Euro Anschubfinanzierung für Dresdner Innovationszentrum geplant

Dresden, 21. April 2017. In Dresden entsteht in den nächsten Jahren ein nationales Innovationszentrum (neudeutsch „Hub“ genannt) für das „Internet der Dinge“ und die „Industrie 4.0“. Das haben das Bundeswirtschaftsministerium und die sächsische Staatskanzlei heute mitgeteilt. In Leipzig unterstützt der Bund demnach außerdem ein Hub, das sich auf die digitalisierte Energiewirtschaft und vernetzte Städte konzentriert. Weitere Hubs sind in Köln, Karlsruhe, Stuttgart, Ludwigshafen, Mannheim, Potsdam und Nürnberg geplant. Mit insgesamt zwölf solcher Hubs will die Bundesregierung deutsche Führungspositionen in der digitalen Zukunft sichern.

Zypries sieht viele kleine Technologie-Agglomerationen in Deutschland

„In Deutschland gibt es vielleicht kein Silicon Valley, dafür aber viele exzellente Valleys mit eigenen Stärken“, betonte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD). „Die ausgewählten Städte stehen für Branchenschwerpunkte, von Chemie über Gesundheit bis zur Künstlichen Intelligenz, ihre Initiativen werden dem Gründerstandort Deutschland Aufwind geben.“

Dresden spezialisiert sich auf „Smart Systems“ für vernetzte Fabriken der Zukunft

Ingenieure, Facharbeiter und Forscher wollen im Dresdner „Hub“ (englisch für „Knoten“) intelligente Schlüsselkomponenten („Smart Systems“) für die vernetzten Autos, Fabriken und Heimelektronik der Zukunft entwickeln. Die sächsische Staatsregierung rechnet mit rund 80 bis 100 Millionen Euro Anschubkosten für dieses „Smart Systems Hub“ in Dresden. In diese Ausgaben werden sich der Freistaat und die beteiligten Hochtechnologie-Unternehmen hineinteilen, betonte Regierungs-Sprecher Christian Hoose. Der Bund steuere zunächst zwar nur kleinere Fördersummen für die Vernetzung der Hubs bei. Aber die internationale Vermarktung der Hubs durch die Bundesinitiative sei ein Eigenwert für sich und werde den Technologie-Standort Sachsen stärken.

Auch die vernetzten Städte (Smart Cities) der Zukunft werden ohne "intelligente Systeme" benötigen. Visualisierung: TU Dresden

Auch die vernetzten Städte (Smart Cities) der Zukunft werden „intelligente Systeme“ benötigen. Visualisierung: TU Dresden

Industrie soll auch einzahlen

Das sieht Heinz-Martin Esser vom Hightech-Branchenverband „Silicon Saxony“, der die sächsischen Hub-Bewerbung wesentlich vorangetrieben hatte, ganz ähnlich: „Wir freuen uns außerordentlich, dass der Bund sowohl Dresden wie auch Leipzig für solche zukunftsweisenden Hubs ausgewählt hat, speziell für Technologien, die für das Internet der Dinge wichtig sind“, sagte Esser. Dies sei „eine tolle Chance“ für das Dresdner Ökosystem aus Mikroelektronik-Leuchttürmen, Software-Schmieden und anderen Hochtechnologiefirmen. Und: „Noch mehr als bisher sind wir als Standort nun in der Lage, die digitale Transformation der europäischen Industrien mitzugestalten und die Sichtbarkeit Sachsens als innovativen Mikroelektronik- und Digitalstandort zu erhöhen.“ Zudem zeigte sich Esser „zuversichtlich, dass unsere Industrie ihren Beitrag leisten wird, um die Hub-Projekte zu finanzieren“.

Das Lehmann-Zentrum wirkt ein wenig wie eine Festung im Hang hinauf zur Dresdenr Südhöhe. Das ist Absicht: Unbefugten ist der Zutritt streng verboten. Foto: Heiko Weckbrodt

Das derzeitige Lehmann-Zentrum der TU Dresden beherbergt einen Supercomputer. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Freistaat wird seinen finanziellen Anteil zu großen Teilen in Beton und Ausrüstungen gießen: Auf dem Campus der TU Dresden sollen der Supercomputer-Komplex um ein „Lehmann-Zentrum II“ erweitert und ein Barkhausen-Institut entstehen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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