Pilotanlage in Chemnitz soll Energiebedarf für Produktion drastisch senken
Chemnitz, 12. Oktober 2016. Mit Carbonfasern lassen sich besonders leichte Autos, Flugzeuge und Fahrräder konstruieren. Bisher ist dieser Leichtbau-Werkstoff auf Kohlenstoff-Basis jedoch noch recht teuer. Deshalb haben sich nun mehrere Forscher und Firmen zusammengetan und in Chemnitz die CarboSax GmbH gegründet. Die soll zunächst in einer Pilotanlage neue Produktionsprinzipien erproben, um Carbonfasern billiger und mit viel weniger Energieaufwand als bisher zu fertigen.
Minister: Wir schließen damit Lücke in Wertschöpfungskette
Sachsen schließe mit dem Aufbau einer Carbonfaser-Produktionsstätte eine Lücke in der Wertschöpfungskette vom Kohlenstoff zum fertigen Produkt, betonte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Bisher beschäftigen sich schon zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie etwa BMW Leipzig, mehrere Dresdner Startups sowie die Unis Dresden und Chemnitz mit der Verarbeitung von Carbonfasern.
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TU Chemnitz forscht an neuen Verfahren
An der neuen „CarboSax“ beteiligen sich unter anderem die P-D FibreGlass aus Oschatz, die Dolan-Gruppe aus dem niederbayerischen Kelheim als Hersteller von Vorläuferstoffen (Precursor-Fasern), das Forschungszentrums Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig und der Volkswagen AG und die TU Chemnitz.
Carbon-Teile fünfmal so teuer wie Stahl
Vor allem die Fahrzeugindustrie interessiert sich sehr für neue Wege, Carbonfaser-Bauteile billiger herstellen und einfacher durch Automaten verarbeiten zu können. Denn jedes Kilo Karosseriegewicht weniger spart Spritverbrauch, Abgas-Emissionen und kann auch helfen, bei Elektroautos das Gewicht der schweren Batterien auszugleichen. Zum Vergleich: Ein Bauteil aus Carbonfasern kostet derzeit noch etwa fünfmal soviel wie das gleiche Bauteil aus Stahl. hw
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