Monate: Januar 2016

Eine Schimpansin verspeist Grewia-Früchte. Foto: Colbeck, MPI-EVA

Schimpansen kämpfen mit Obstmangel

Intelligenz ist für Menschenaffen mehr als nur ein Bonus der Evolution – sondern essenziell für Obstsuche Leipzig, 22. Januar 2016. Unsere affigen Vorfahren haben wahrscheinlich schon recht früh Intelligenzleistungen entwickelt, die über dem Durchschnitt anderer Waldbewohner lagen – und nicht erst, als sie die Wälder verließen. Darauf deuten neuere Befunde des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (EVA) Leipzig über die Nahrungsstrategien heutiger Schimpansen hin.

Wissenstransfer in den Mittelstand: Prof. Egon Müller (l.) und sein Mitarbeiter Frank Börner (r.) demonstrieren im Rahmen einer Veranstaltung der IHK Chemnitz digitale Werkzeuge zur Produktionsoptimierung. Foto: IHK Chemnitz

Chemnitz bekommt „Industrie 4.0“-Zentrum

Kompetenzzentrum soll Mittelstand beim Digitalisierungskurs betreuen Chemnitz 21. Januar 2016. An der TU Chemnitz entsteht bis Mitte 2016 eines von bundesweit zehn Kompetenzzentren für die Digitalisierung des Mittelstandes. Das teilten das Bundeswirtschaftsministerium und das sächsische Wirtschaftsministerium heute mit. Ein Schwerpunkt soll auf „Industrie 4.0“-Lösungen für mittlere Unternehmen liegen.

Semperoper Dresden heute. Foto: Heiko Weckbrodt

Wegen Pegida: Touristiker kritisieren Stadtspitze in Dresden

Forderung: OB soll Demos aus Innenstadt verbannen Dresden, 21. Januar 2016. Vertreter der Tourismus-Wirtschaft haben der Rathausspitze in Dresden heute Defätismus vor der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung vorgeworfen: Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) könne und müsse mehr tun, um den Schaden abzuwenden, den Pegida in und für Dresden anrichte. Dies geht aus einer Meldung des „Travel Industry Clubs“ (TIC) nach einer Diskussion im Dresdner Hotel „Kempinski Taschenbergpalais“ hervor.

Jam-Session auf kleinstem Raum erfolgreich - Gitarre und Galaxy sind gekoppelt - Sven testet den Sound. Foto: Sven Germeroth

Smartphone als Soundprozessor auf der Bühne

Gitarre & Galaxy koppeln: Wie der kleine Androide heute beim Live-Musizieren helfen kann Dresden, 21. Januar 2016. Von „Autoarzt“ bis „Zigarettenzähler“ – Smartphones und Tablets haben für fast alle Lebensbereiche mehr oder weniger nützliche Anwendungen parat. Auch im Audiobereich gibt es schon länger begehrte Helferlein. Stimmgerät, Metronom, Notenblatt oder auch mal eine App zum Fernsteuern von DAW und Mischpult sind mittlerweile gern gesehen. Der Einsatz als digitale Audioworkstation (DAW) oder als Soundprozessor für den Livebetrieb blieb den „immer-dabei“-Geräten bisher jedoch verwehrt. Mangelnde Konnektivität, eine relativ schlechte Audioqualität und vor allem zu hohe Latenzen bei der Audiowiedergabe machten das professionelle Arbeiten schlichtweg unmöglich. Das hat sich aber mit der Einführung von Android Lollipop (5.0) geändert. An Bord war neben zahlreichen Verbesserungen auch eine überarbeitete Audio-Engine mit folgenden

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (links) und Stadtarchiv-Direktor Thomas Kübler entnehmen einer Vitrine im Stadtarchiv vorsichtig die Urkunde aus dem Jahr 1216, in der Dresden erstmals als "Stadt" erwähnt wird. "Wer seine Zukunft gestalten will, muss seine Wurzeln kennen", hatte Hilbert kurz zuvor noch betont. Foto: Heiko Weckbrodt

„In unserer Stadt Dresden“

Einmalige Urkundenausstellung dokumentiert Wachstum Dresdens vom Sumpfnest zur Stadt Dresden, 21. Januar 2016. Die Dresdner haben heute bis 21 Uhr die vorerst einzige Chance sich zu vergewissern, dass Dresden eine Stadt ist (was von Zugezogenen ja gern und oft bestritten wird 😉 ) – und zwar seit genau 800 Jahren. Das sächsische Staatsarchiv hat dem Stadtarchiv Dresden nämlich für diesen einen Tag eine besondere Urkunde ausgeliehen: Auf dem 80 mal 30 Zentimeter großen Pergament bestätigt der Meißner Markgraf Dietrich der Bedrängte, dass dem Zisterzienser-Kloster Altzella diverse Ländereien in Zabel bei Meißen gehören. Der entscheidende Passus folgt ganz unten: Da heißt es nämlich, die Urkunde sei im Jahr 1216 „in civitate nostra Dreseden“ ausgestellt worden, also „in unserer Stadt Dresden“. Da die ursprüngliche Stadtrechts-Verleihung nicht überliefert ist, haben wir hier also die älteste Bestätigung, dass Dresden seit mindestens 800 Jahren eine Stadt ist.

Prof. Hans Vorländer. Foto: Heiko Weckbrodt

Pegida kokettiert mit Muster „Wir gegen das System“

TU-Studie: „Rechtspopulistische Empörungsbewegung“ konnte in der selbstverliebten Ikonen-Stadt Dresden besonders gut gedeihen Dresden, 20. Januar 2016. Pegida hat sich in Dresden zu einer rechtspopulistischen Empörungs-Bewegung entwickelt, die weitverbreitete Vorbehalte gegen Fremde und speziell Muslime, gegen politische und mediale Eliten westdeutscher Prägung artikuliert. Das haben die Politologen Prof. Hans Vorländer, Dr. Steven Schäller und Maik Herold von der TU Dresden in ihrer nun veröffentlichten Studie „Pegida – Entwicklung, Zusammensetzung und Deutung einer Empörungsbewegung“ eingeschätzt, die sie heute in der Landeszentrale für politische Bildung vorgestellt haben.

Abb.: hw

Einwanderung stoppt Überalterung Deutschlands nicht

Bundesstatistiker: Flüchtlings-Zuzug kann demografischen Wandel bremsen, nicht aufhalten Wiesbaden, 20. Januar 2016. Die aktuelle Zuwanderung von Flüchtlingen in die Bundesrepublik wird die Überalterung der deutschen Gesellschaft nicht stoppen, allenfalls verlangsamen. Das hat heute das Statistische Bundesamt (destatis) in Wiesbaden prognostiziert.

Hat eigentlich Soziologie studiert, leitet jetzt aber ein Unternehmen voller Ingenieure: Geschäftsführerin Mandy Schipke erzählt auf der Messe "Karrierestart", wie das Dresdner Technologie-Startup "NOVUM" innerhalb eines Jahres nach der Gründung rentabel wurde. Foto: NOVUM

Lebensverlängernder Autopilot für Brennstoffzellen

Junges Unternehmen NOVUM aus Dresden entwickelt Diagnose-Wechselrichter, der drohende Ausfälle in Mini-Kraftwerken verhindern soll Dresden, 19. Januar 2016. Damit Brennstoffzellen länger funktionieren und auch im laufenden Betrieb preiswerter werden, hat das junge Ingenieurunternehmen „NOVUM engineerING“ aus Dresden einen neuartigen Diagnose-Wechselrichter entwickelt. Dieses Gerät könne die Lebensdauer solcher Mini-Kraftwerke erheblich verlängern, sagte NOVUM-Geschäftsführerin Mandy Schipke heute in Dresden. In 80 Prozent der Problemfälle sei der eingebaute „Autopilot“ imstande, sich anbahnenden Fehlfunktionen und Systemausfällen gegenzusteuern, bevor die ganze Brennstoffzelle kaputt gehe, betonte sie. Dadurch könne oftmals der teure Besuch von Servicetechnikern eingespart werden.

Auf der Dreamhack in Leipzig können am Wochenende maximal 1000 Spieler bis zu 56 Stunden lang zocken. Hier eine Archivaufnahme von einer schwedischen Dreamhack. Foo: AdelaSznajder, Dreamhack

eSport-Festival DreamHack feiert Premiere in Leipzig

Veranstalter hoffen auf Zehntausende Computerspiel-Fans aus ganz Deutschland Leipzig, 19. Januar 2016. Das größte eSport-Festival in Deutschland hat am Freitag Premiere in Sachsen: Die Leipziger Messe richtet erstmals eine „DreamHack“ nach schwedischem Vorbild aus. Auf dem Programm stehen vom 22. bis zum 24. Januar 2016 eine riesige LAN-Party für bis zu 1000 Computerspieler, hochdotierte eSport-Turniere, eine Hardware-Ausstellung und ein Cosplay-Verkleidungswettbewerb. Die Organisatoren rechen mit mehreren Tausend Besuchern aus ganz Deutschland, hoffen aber insgeheim auf Zehntausende. Denn wenn die deutsche „DreamHack“-Ausgabe ankommt, soll sie künftig jährlich in Leipzig stattfinden – und könnte dort indirekt das Erbe der an Köln verlorenen Computerspiele-Messe „Games Convention“ antreten.

Präzisions-Arbeit wie bei den Uhren-Feinwerkern in Glashütte: Viele Berufe können Jugendliche auf der Messe gleich mal live ausprobieren - hier ein Archivfoto von der Karrierestart 2015. Foto: Ortec

Messe „Karrierestart“ in Dresden: Hightech-Buden buhlen um Azubis

Über 32.000 Besucher zu erwarten Dresden, 19. Januar 2016. Wer noch keinen Plan hat, was er mal werden will, oder wem die Lehrstelle noch fehlt oder die Karriere an Schwung verloren hat, dem könnte möglicherweise ein Besuch auf der Messe „Karrierestart 2016“ in Dresden helfen: Vom 22. bis 24. Januar 2016 präsentieren 459 Aussteller unter dem Jahresmotto „Zukunft selbst gestalten“ im Messegelände Dresden Job- und Ausbildungschancen. Chipfirmen und Softwareschmieden wie Infineon, X-Fab und SAP sind auf den 20.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ebenso vertreten wie Bundeswehr und Jungunternehmer. Geschäftsführer Roland Zwerenz vom Veranstalter Ortec hofft, dass die „Karrierestart“ mindestens ebensoviel Publikums-Resonanz findet wie im Vorjahr – 2015 kamen rund 32.000 Besucher zur Messe. „Diese Messe hat nicht nur regionale Ausstrahlung, sondern Bedeutung für den ganzen Freistaat“, betonte Roland Zwerenz.

Foto/Montage: hw

Sachsen braucht mehr Software-Experten

„Silicon Saxony“: In Software-Branche entstehen jährlich 2000 neue Jobs Dresden, 19. Januar 2016. Die Nachfrage der sächsischen Wirtschaft nach Programmierern und anderen Software-Experten wächst stark. Darauf hat Gitta Haupold vom Vorstand des sächsischen Hightech-Verbandes „Silicon Saxony“ hingewiesen. „Hier brennt es in der Softwarebranche – da gibt es einen zunehmenden Fachkräftebedarf“, sagte sie im Vorfeld der Ausbildungs-Messe „Karrierestart“ in Dresden.

rechnergesteuerte Hightech-Rohrpost für die Mediziner. Foto: Aerocom

Blutprobe saust per Rohrpost ins Labor

Uniklinikum Dresden bestellt pneumatisches Transportsystem Dresden, 18. Januar 2016: Chirurgen und andere Ärzte in Dresden können Blut- und Gewebeproben in Zukunft automatisch per Luftdruck ins Labor einsenden: Das Uniklinikum Dresden hat jetzt eine millionenteure Rohrpost-Anlage bei der Firma Aerocom aus Schwäbisch Gmünd bestellt. Die Poströhren sollen zunächst den neuen Operationstrakt im Haus 32 und die Institute für Pathologie sowie für Klinische Chemie und Labormedizin miteinander verbinden. Später werden „alle an der Krankenversorgung beteiligten Gebäude an das als ringförmiges Netzwerk angelegte Rohrpostsystem“ angeschlossen, kündigte die Uniklinik-Leitung an.

Das heruntergewirtschafte Rittergut ist das nächste Sanierungsobjekt der Ventar AG. Foto: Peter Weckbrodt

Schloss Weistropp erwacht aus ruinösem Dämmer

Auf dem Elbhang zwischen Dresden und Meißen residierten einst Augusts Küchenmeister und herzögliche Asylanten Klipphausen/Weistropp, 18. Januar 2016. Hoch über dem Elbtal, abseits der großen Verkehrswege und idyllisch gelegen, findet – wer genau sucht – das kleine Dörfchen Weistropp, seit einigen Jahren ein Ortsteil von Klipphausen bei Meißen. Der Weistropper Kirchturm ist im weiten Rund des Elbtals unübersehbar. Das Schloss hingegen sieht der Besucher erst, wenn er direkt davor steht. Obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten stark verfallen ist, beeindruckt das Bauwerk den Besucher – zumal wohl viele nicht mal von der Existenz eines Schlosses hoch oben im verschlafenen Weistropp gehört haben.