Monate: Dezember 2015

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Aufschwung in Deutschland geht weiter

IfW rechnet mit leichten Impulsen durch Flüchtlingen Kiel/Berlin, 14. Dezember 2015. Trotz eher schwacher Industrieproduktion wird sich der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland fortsetzen. Das hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel heute prognostiziert. Für dieses Jahr gehen die Forscher von 1,8 % Wirtschaftswachstum aus, 2016 erwarten sie 2,2 % und 2017 dann 2,3 Prozent. Damit haben sie ihre Prognosen leicht angehoben. Denn die Ausgaben für Flüchtlinge sorgen kurzfristig für leichte Zusatz-Impulse auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Sie wirken derzeit „wie ein Konjunkturprogramm“, erklärte Prof. Stefan Kooths vom IfW.

15 % der Jobs in Deutschland durch Digitalisierung bedroht

IAB-Studie: Nur ganz wenige Berufe völlig durch Computer ausfüllbar Nürnberg, 14. Dezember 2015. Das Szenario wirkt so futuristisch wie bedrohlich: In wenigen Jahren schon werden sich in den meisten Fabriken in Deutschland nur noch Roboter und hochautomatisierte Bearbeitungszentren drehen, unken manche Technikpropheten. Wo früher vielleicht 3000 oder 5000 Menschen gearbeitet haben, werden in diesen „Industrie 4.0„-Werken nur noch ein paar menschliche Reparateure und Springer gebraucht, die dorthin kriechen, wo Maschinen eben doch noch nicht ganz so gut hinkommen. Doch ist die damit verbundene Sorge vor einem massiven Arbeitsplatz-Verlust in Deutschland berechtigt? Wohl kaum: Die wachsende Digitalisierung und Vernetzung der Wirtschaft wird nämlich per Saldo kaum zu einem nennenswerten Job-Abbau in Deutschland führen, sondern wahrscheinlich sogar eher zu mehr Arbeitsplätzen durch neue Tätigkeits-Profile. Das geht zumindest aus der Studie „Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt“ hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) in Nürnberg heute veröffentlicht hat.

Mit seinem Weihnachtsgeschenk, einem schmucken BMW-Dixie, landete der Weihnachtsmann bei den Kindern einen bejubelten Volltreffer. Foto: peter Weckbrodt

Eisenacher BMW Dixi für das Verkehrsmuseum Dresden

Sammler schenkt Sachsen einen Oldtimer aus Thüringer Produktion Dresden, 14. Dezember 2015. Ein nobleres Weihnachtsgeschenk gibt es kaum. Doch das Dresdner Verkehrsmuseum konnte es am Sonntag direkt aus den Händen, präziser gesagt aus dem Schlepp des mit einem Traktor angereisten Weihnachtsmannes entgegennehmen. Es ist ein bildschöner BMW Dixi, im Jahre 1928 im thüringischen Eisenach gebaut. Der Oldtimer ist das Geschenk eines Autoliebhabers in der fernen Eifel. Was ihn dazu getrieben hat, sich von dem edlen Stück zu trennen, bleibt erst einmal noch ein Geheimnis.

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¾ der Berufstätigen dienstlich über Weihnachten erreichbar

Hauptgrund: Chef und Kollegen erwarten das Berlin, 14. Dezember 2015. Knapp drei Viertel (73 Prozent) aller Berufstätigen in Deutschland sind auch über Weihnachten erreichbar – sei es nun per Telefon (60 %), E-Mail (55 %) oder WhatsApp bzw. iMessage oder SMS (53 %). Das hat die Forschungstochter des Hightech-Verbandes „Bitkom“ aus Berlin in einer repräsentativen Umfrage ermittelt.

Perfect gegen MG-Feuer: Captain Americas Schild

US-Firma stiftet der TU Dresden heißen Professor

HTRI bezahlt auch neue Versuchsanlagen Dresden, 14. Dezember 2015. Die Technische Universität Dresden (TUD) bekommt eine Stiftungsprofessur für technische Wärmeübertragung. Die kosten dafür übernimmt die US-Technologiefirma „Heat Transfer Research Inc.“ (HTRI). Das in Texas beheimatete Forschungsunternehmen wird der Uni für diese Forschungen auch neue Versuchseinrichtungen bezahlen, wie die TUD heute mitteilte.

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Dresdner Handwerker angeln nach Studien-Abbrechern

Arbeitsvermittler sollen Fast-Akademikern Gesellen-Karriere schmackhaft machen Dresden, 13. Dezember 2015. Staatliche Arbeitsvermittler sollen Studienabbrechern eine Ersatz-Karriere als Handwerksgesellen oder Industriemeister schmackhaft machen. Dies sieht im Kern eine neue Kooperationsvereinbarung zwischen Arbeitsagentur Dresden, Jobcenter sowie Handwerkskammer (HWK) und Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden vor. Die Grundidee dabei: Es wäre schade um das Fachwissen, das sich junge Fast-Akademiker vor dem Studienabbruch bereits angeeignet haben.

Ethan Hunt (Tom Cruise) rast einem Memory-Stick hinterher. Szenenfoto: Paramount

Bluray „Mission: Impossible – Rogue Nation“: Das Syndikat meuchelt überall

Tom Cruise entert Militär-Airbus und taucht um sein Leben Und wieder mal lässt es Tom Cruise („Edge of Tomorrow“) in Personalunion als Produzent und Hauptdarsteller von „Mission Impossible: Rogue Nation“ richtig krachen: Als Agent Ethan Hunt bekämpft er diesmal das „Syndikat“. Dieser Bund ehemaliger Geheimdienstler aller Länder zieht weltweit immer wieder die Fäden, wenn Diktatoren eingesetzt oder gestürzt werden, wenn Wirtschaftsallianzen wachsen oder zerbrechen, wichtige politische Weichen gestellt werden. Nun aber hat Hunt nicht mehr die Ressourcen des IMF hinter sich, denn diese Sektion wurde vom Senat aufgelöst. Unser Superweltenretter muss also Allianzen mit undurchsichtigen, aber formschönen Doppelagentinnen wie Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) schmieden und seine Ex-Kollegen dazu animieren, die CIA zu hintergehen…

Prof. Gernot Klepper, Foto: IFW

IfW: Klimaziele von Paris müssen Handlungen folgen

Forscher: Ausstieg aus Kohle muss sofort beginnen Paris/Kiel, 13. Dezember 2015. Die jüngsten Klimaschutz-Einigungen in Paris, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, sind ein „wichtiger politischer Schritt für die Menschheit“ – doch bisher nur ein Ziel, dem auch rasch Handlungen folgen müssen. Das hat Prof. Gernot Klepper eingeschätzt, der im „Institut für Weltwirtschaft“ (IfW) Kiel den Forschungsbereich Umwelt und natürliche Ressourcen leitet.

Dr. Stefan Braun, Maik Menzel und Peter Gawlitza (v.l.n.r.) vor der Beschichtungsanlage für die Entwicklung von EUV-Reflexionsschichten im IWS Dresden. Foto: Fraunhofer IWS Dresden / Frank Höhler

Fraunhofer Dresden baut Weltrekord-Röntgenspiegel für Chip-Belichter

EUV-Optiken vom IWS reflektieren fast 71 % der Strahlen – für dieses Licht ein Spitzenwert Dresden, 12. Dezember 2015. Fraunhofer-Forscher aus Dresden haben verbesserte Röntgenspiegel für die Chip-Produktion gebaut. Diese Hightech-Spiegel steuern extremes Ultraviolett-Licht (EUV), auch „weiche Röntgenstrahlen“ genannt. Sie werden benötigt, um die Elektronik von übermorgen überhaupt erzeugen zu können. Die neuen EUV-Spiegel aus Dresden stellen neue Weltrekord-Werte in puncto Reflexionsgrad auf, teilte das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden mit: Die Spiegel werfen nun bis zu 70,75 % der EUV-Strahlen zurück, statt sie zu streuen oder zu verschlucken.

Abendstimmung an der Frauenkirche Meißen am Markt. Foto: Peter Weckbrodt

Wichtelwerkstatt, Hexenhäusel und Glühwein-Sause

Oigers Wochenendtipp für den 12./13. Dezember 2015: Weihnachts- und Wintermarkt in Meißen Meißen, 11. Dezember 2015. Wir bleiben konsequent auf unserem vorweihnachtlichen Expeditionskurs, und diesmal (12. & 13.12.2015) verschlägt es uns in die romantisch verklärte Altstadt von Meißen. Die Meißner nämlich feiern recht konsequent, sie hängen an den Weihnachtsmarkt, der am Heiligabend endet, gleich noch einen bis zum 3. Januar geöffneten Wintermarkt dran. Da wird der Glühwein gar nicht erst kalt, und der Bratwurstduft hängt weiter eisern in den Gassen.

Ápollon stellt Daphne nach - hier verarbeitet vom Maler Giovanni Battista Tiepolo (1743/44). Wo früher Liebespfeile verschossen werden, kommen heute Mikrowellen zum Einsatz. Repro: The Yorck Project, Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Daphne macht Keramik mit Mikrowellen heiß

Bergakademie Freiberg: Neue Produktionstechnik halbiert Energieverbrauch Freiberg/Castellón, 11. Dezember 2015. Die meisten Menschen kennen Mikrowellen vor allem von den gleichnamigen Küchengeräten. Künftig werden diese Hitzewellen aber auch eingesetzt, um die industrielle Keramik- und Glasproduktion effektiver und umweltfreundlicher zu machen und deren Energieverbrauch zu halbieren. Zumindest sieht es nach ersten Experimenten Freiberger Wärmetechnik-Experten mit solchen Testanlagen ganz danach aus, als ob dies funktionieren könnte.

Die titelgebende Schlacht im Jahr 1177 v. u. Z., in der Pharao Ramses III. die Seevölker-Invasion stoppte. Die Darstellung ist eine Abzeichnung vom Totentempels Ramses’ III. in Medinet Habu, Ägypten. Autor unbekannt, Repro: Wikipedia, gemeinfrei

Apokalypse vor 3200 Jahren

In „1177 v. Chr.: Der Erste Untergang der Zivilisation“ analysiert Eric Cline, wie die Bronze-Hochkulturen in die erste dunkle Zeit hineinschlitterten Die Hochkulturen der späten Bronzezeit im östlichen Mittelmeeraum sind nicht durch eine großangelegte Invasion, sondern durch einen kollektiven Systemkollaps zusammengebrochen. Das geht aus einer Analyse des US-Archäologen Eric H. Cline in seinem neuen Buch „1177 v. Chr.: Der erste Untergang der Zivilisation“ hervor. Dabei wirkte seiner Meinung nach das, was wir heute „Murphys Law“ nennen: Wenn etwas schief geht, dann geht gleich alles schief.

Statt neue Groß-Energiespeicher (hier ein Blick in die Leitzentrale des Pumpspeicherwerks Dresden-Niederwartha) zu bauen, wollen Forscher und Energieversorger aus Ostsachsen bereits existeierende dezentrale Speicheröfen in Haushalten vernetzen, um Lastspitzen abzufangen. Foto: Heiko Weckbrodt

Stromverbrauch von Computertechnik um 15 % gesunken

PC-Krise hat auch was Gutes: Tablets und Smartphones sind sparsamer Berlin, 10. Dezember 2015. Vor allem seit den 1990er Jahren war der Stromhunger der Computer- und Telekommunikationstechnik immer mehr bedenklicher gewachsen, im Jahr 2007 war diese ITK-Technik bereits für ein Zehntel des deutschen Energiebedarfs verantwortlich. Inzwischen haben vermehrte Stromspar-Forschungen in der Chipindustrie, aber auch die vielgescholtene PC-Krise für eine Trendwende gesorgt: Von 2010 und bis heute ist der Energiebedarf der Informations- und Telekommunikationstechnik in der Bundesrepublik nämlich um 15 % gesunken: von 56 auf zuletzt 47,6 Terawattstunden (TWh) im Jahr. Das geht aus einer Studie „Entwicklung des IKT-bedingten Strombedarfs in Deutschland“ hervor, die das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) aus Berlin im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt hat.

Studenten im Hörsaalzentrum der TU Dresden. Foto: TUD

Bald jedes fünfte Studenten-Wohnheim in privater Hand

Zahl privater Plätze hat sich bereits auf 25.000 verdoppelt Jena/Leipzig, 10. Dezember 2015. Private Studenten-Wohnheime spielen eine wachsende Rolle in den großen Universitätsstädten, vor allem in Süd- und Westdeutschland. Die Zahl privat finanzierter Wohnheim-Plätze hat sich an den 30 größten Hochschul-Standorten seit dem Jahr 2010 bereits auf rund 25.000 verdoppelt, hat eine gemeinsame Studie der Uni Jena, des Immobiliendienstleisters „Savills“ und des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) Leipzig ergeben. Bis zum Jahr 2020 werde der private Wohnheim-Bestand wahrscheinlich auf mindestens 40.000 Plätze steigen, heißt es dort.