IfW rechnet mit leichten Impulsen durch Flüchtlingen
Kiel/Berlin, 14. Dezember 2015. Trotz eher schwacher Industrieproduktion wird sich der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland fortsetzen. Das hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel heute prognostiziert. Für dieses Jahr gehen die Forscher von 1,8 % Wirtschaftswachstum aus, 2016 erwarten sie 2,2 % und 2017 dann 2,3 Prozent. Damit haben sie ihre Prognosen leicht angehoben. Denn die Ausgaben für Flüchtlinge sorgen kurzfristig für leichte Zusatz-Impulse auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Sie wirken derzeit „wie ein Konjunkturprogramm“, erklärte Prof. Stefan Kooths vom IfW.
Starke Impulse aus dem Binnenmarkt
Diese Konjunkturwirkung kommt zum Beispiel zu Stande, weil Bund, Länder und Kommunen Asylquartiere bauen und anmieten, damit zum Beispiel auch Bauunternehmen, Container-Anbieter und Hoteliers besser auslasten, die Flüchtlinge selbst auch mit ihren Einkäufen für (wenn auch eher kleine) Nachfrage-Schübe sorgen.
Die wichtigsten Impulse für das Wirtschaftswachstum kommen aber durch eine generell starke Binnennachfrage, einen robusten privaten Konsum, eine anziehende Investitionstätigkeit sowie weiter niedrige Energiepreise. Nach einem „enttäuschenden“ dritten Quartal werde jedoch auch der Außenhandel wieder anziehen, schätzt das Institut ein.
Halbe Million Flüchtlinge erreichen bis 2017 den Arbeitsmarkt
Kurzfristig werden die aufgenommenen Flüchtlinge nur wenig Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben, da die meisten von ihnen erst mal Integrationskurse absolvieren müssen, betonen die Forscher. Bis 2017 werde dann aber das sogenannte „Erwerbspersonenpotenzial“ um fast eine halbe Million Flüchtlinge wachsen.
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!