Monate: Dezember 2015

Abb.: TU Dresden

Dresdner Statiker simulieren Patienten-Herzen

Computermodell soll Behandlungserfolge verbessern Dresden, 19. Dezember 2015. Um Medizinern bei der Behandlung herzkranker Patienten zu helfen, entwickeln Statiker und Bauingenieure der TU Dresden derzeit Computermodelle des menschlichen Herzens. Diese Simulationen sollen an die Besonderheit eigener Menschen angepasst werden können. Dadurch könnten Ärzte in Zukunft besser analysieren, für welches Patienten-Herz welche Therapie funktionieren könnte, am welchen Herzschrittmacher-Kontakte zu platzieren sind und so weiter.

Selbstbildnis aus dem Jahre 1944. Repro: Peter Weckbrodt

Rot-Gelb-Blau = Karl Schmidt-Rottluff

Oigers Wochenendtipp für den 19./20. Dezember 2015: Werkschau des Expressionisten in Chemnitz Chemnitz/Dresden, 18. Dezember 2015. Nachdem wir uns in den vergangenen Wochen durch den Besuch von gezielt ausgewählten Märkten und Ausstellungen mit vorweihnachtlicher Stimmung bis zum Scheitel aufgetankt haben, wollen wir so kurz vor dem Fest uns einer anderen, vielleicht etwas anstrengender Art des Genusses zuwenden – der Kunst. Genauer gesagt, einem Genre der Bildenden, also der visuell gestaltenden Kunst, der Malerei zuwenden. Wir sollten das ganz unvoreingenommen angehen und schlicht die Suche nach dem Schönen, eben das Auge Erfreuende, aufnehmen. Fündig werden wir in den Kunstsammlungen Chemnitz. Sie zeigen seit wenigen Tagen in einer Sonderausstellung insgesamt 490 Werke von Karl Schmidt-Rottluff 1884-1976).

Glotzen statt telefonieren: Eine der Kurzfilm-Telefonzellen steht vor dem "Kleinen Haus" an der Glacisstraße in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Gelbe Telefonzellen zeigen Kurzfilme

Zu „Minikinos“ umgerüstete Boxen werben für Kurzfilmtag am 21. Dezember Dresden, 18. Dezember 2015. Keine Panik: Wenn Sie in Dresden plötzlich wieder gelbe Telefonzellen wie aus dem Nichts aufpoppen sehen, dann nähert sich kein Rückfall ins Prä-Handy-Zeitalter, sondern der Kurzfilmtag: Am kürzesten Tag des Jahres, am 21. Dezember 2015, sind deutschlandweit 221 Kurzfilm-Veranstaltungen in 109 Städten und Gemeinden geplant, darunter 30 in Dresden.

Justin Wolfram (links) als Stasi-Offizier Wolf und Mike Imre als verhafteter Bergmann im Kammerspiel "Das Verhör", das gestern Abend im Stasi-Hafthaus an der Bautzner Straße in Dresden premiere hatte. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Staatsfeind oder Stasi-Mann

Projekt „Angeeckt“: Dresdner Schüler verarbeiten ihre zeitgeschichtlichen Recherchen zu Kammerspiel, Film, Hörbüchern und Zeichnungen Dresden, 18. Dezember 2015. In einem Theaterstück, einem Kurzfilm, Zeichnungen und Zeitzeugen-Interviews haben über 40 junge Dresdner ihre zeitgeschichtlichen Recherchen in der ehemaligen Stasi-Bezirkszentrale verarbeitet. Die Ergebnisse ihres dreimonatigen Projektes „Angeeckt“ haben die 13- bis 18-Jährigen gestern Abend in der Gedenkstätte an der Bautzner Straße in Dresden präsentiert…

Freuten sich heute alle bei der Spendenübergabe: Mathias Kamolz (Chef von Infineon Dresden), Betriebsratsvorsitzende Marion Weigel, Stephan Falley und Heike Riedel vom Caritasverbands für Dresden und Frau Michel von der Caritas-Schwangerschaftsberatung (von links nach rechts). Foto: Infineon Dresden

Infineon Dresden spendet 10.000 € für Flüchtlings-Babys

Geld kommt von Belegschaft und vom Unternehmen Dresden, 17. Dezember 2015. Infineon Dresden hat heute 10.000 Euro an die Caritas-„Babynothilfe“ gespendet. Das Geld soll vor allem Schwangeren und Babys unter den Flüchtlingen zugute kommen, die Deutschland und speziell auch Sachsen erreichen. Einen Teil der Summe haben die Chipwerker gesammelt, den größeren Teil stellte das Unternehmen, also die Infineon Technologies Dresden GmbH, bereit.

Automatische Fallen für automatische Angreifer: Der Freistaat möchte die elektronischen Honigfallen der TUD einsetzen, um Verseuchungen im sächsischen Verwaltungsnetz aufzuspüren. Foto: Heiko Weckbrodt

Wie verseucht ist der Uni-Campus?

Datenschützer der TU Dresden stellen Honigfallen auf, um zu testen, ob die Viren auf den Rechnern wimmeln Dresden, 17. Dezember 2015. Die Uni-Informatiker wollen den Campus der Technischen Universität Dresden (TUD) demnächst mit Honigtopf-Fallen (auch „Honeypots“ genannt) spicken, um herauszubekommen, wieviele Rechner in den Universitätsnetzen mit Schadprogrammen verseucht sind. Das hat Professor Thorsten Strufe angekündigt, der den Lehrstuhl für Datenschutz und Datensicherheit in der Informatikfakultät leitet. Er bereitet die Aktion, die Anfang oder Mitte 2016 starten soll, gemeinsam mit der „Stabsstelle Informationssicherheit“ vor.

Wachstumstreiber Autoindustrie in Sachsen - hier ein Blick in die i8-Montage im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Sachsens Export auf Rekordniveau

Autos machen Hälfte der Ausfuhren aus Dresden/Kamenz, 17. Dezember 2015. Die sächsische Wirtschaft steuert auf ein neues Rekord-Exportjahr zu: In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 exportierte der Freistaat Waren und Leistungen für 29,47 Milliarden Euro, teilten das Wirtschaftsministerium in Dresden und das Statistische Landesamt in Kamenz heute mit. Dies entspreche einem Zuwachs um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein wichtiges Zugpferd war dabei der sächsische Automobilbau, der fast die Hälfte (48 %) aller Ausfuhren realisierte und seine Exporte um 22 % steigerte.

Beethoven wird neugierig und macht sich im heutigen Google Doodle auf den Weg durch das nächtliche Wien - und stolpert dabei ziemlich herum. Abb.: Bildschirmfoto Google

Google Doodle erinnert an Beethovens 245. Geburtstag

Der Meister hat die Fünfte verloren! Internet, 17. Dezember 2015. Mit einem musikalischen Mini-Abenteuerspiel auf ihrer Startseite würdigt die Suchmaschine Google heute den 245. Geburtstag von Ludwig van Beethoven (1770-1827). Im Stile eines Zeichentrickfilms folgen wir dem etwas unbeholfenen Komponisten, wie er durch das nächtliche Wien stolpert und immer wieder Notenblätter verliert. An uns als Spieler dieses interaktiven „Google Doodles“ ist es heute, die Noten aufzusammeln und mit etwas musischem Gehör Beethovens berühmte Werke wie seine 5. Symphonie, die Klavierwidmung „Pur Elise“ oder seine Mondscheinsonate wieder in der richtigen Abfolge zusammen zu setzen.

Biegsam und auf Kunststoff-Metallic-Folien von der Rolle produkziert: ein Biosensor, wie er auch für intelligente Armbänder gebraucht wird. Abb.: Fraunhofer ISIT

Biosensoren schmiegen sich ums Handgelenk

Fraunhofer-Forscher aus Dresden und Itzehoe stellen medizinische Sensoren für Fitnessarmbänder und Smart Watches von der Rolle her Dresden/Itzehoe, 16. Dezember 2015. Intelligente Uhren und Sport-Armbänder gelten als Trendprodukte: Sie messen den Puls beim Laufen, protokollieren die weggefressenen Kilometer oder zeigen unterwegs neue E-Mails an. Künftig werden diese im wörtlichen Sinne tragbaren Geräte („Wearables“) aber noch mehr drauf haben: zum Beispiel den Freizeit-Sportler automatisch warnen, wenn er oder sie übermüdet ist oder sich überanstrengt. Möglich machen soll dies eine neue Generation von Biosensoren, an denen auch Fraunhofer-Ingenieure aus Dresden und Itzehoe derzeit forschen. Sie haben jetzt ein Verfahren entwickelt, um biegsame Biosensoren ähnlich wie Zeitungen in Großdruckereien „von der Rolle“ herzustellen.

ifo-Konjunkturprognose für Sachsen, Ostdeutschland und Deutschland für die Jahre 2015/16. Abb. (bearbeitet): ifo Dresden

Ifo: Mini-Konjunktur durch Flüchtlinge

Dresdner Wirtschaftsforscher prognostizieren überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum in Sachsen – auch durch Asylausgaben Dresden, 16. Dezember 2015. Auch in Sachsen, das während der Flüchtlingskrise viel Negativ-Schlagzeilen produziert hat, wirkt sich der Zustrom von Asylbewerbern wie ein kleines Konjunkturprogramm für Baugewerbe, Handel und Dienstleistungssektor aus. Das geht aus einer Konjunktur-Prognose hervor, die Prof Joachim Ragnitz heute im Wirtschaftsforschungsinstitut ifo Dresden vorgestellt hat. Demnach werden die staatlichen Ausgaben für Flüchtlinge, die Unterkunfts-Aufträge an Baufirmen, Container-Hersteller, Wohnungsvermieter und Hoteliers sowie die eigenen Einkäufe der Flüchtlinge für mehr Wirtschaftswachstum im Freistaat sorgen. „Der Staatskonsum dürfte wegen der Flüchtlingsmigration weiter kräftig ausgeweitet werden“, heißt es in der ifo-Prognose. Zu ähnlichen Einschätzungen war kürzlich auch das IfW Kiel für ganz Deutschland gekommen.

Internetnutzung in Deutschland nach Altersgruppen. Grafik: Destatis

Jeder zweite Rentner ist online

Jüngere nutzen fast alle das Internet Wiesbaden, 16. Dezember 2015: Nahezu jeder Deutsche im Alter zwischen zehn und 44 Jahren nutzt das Internet. Und unter den Senioren ab 65 Jahren ist fast jeder zweite online. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) aus Wiesbaden mit. Demnach ist gerade unter den Rentnern der Anteil der Internetnutzer besonders stark gestiegen: von 44,9 % (2014) auf nun 48,6 %. Insgesamt nutzen knapp 85 % der Deutschen das Internet.

Gefangen! Biologe Dr. Stefan Schöneich von der Uni Leipzig hat die betrügerische Grille im Glas. Foto: Swen Reichhold/ Universität Leipzig

Will die Grille Sex, löst sie Panik aus

Insekten-Weibchen fallen darauf inzwischen aber nur noch zum Schein herein Leipzig, 15. Dezember 2015. Auf ein evolutionär recht ungewöhnliche Flirt-Strategie von männlichen Grillen ist der Insektenforscher Dr. Stefan Schöneich von der Uni Leipzig gemeinsam mit Kollegen aus den USA, aus Frankreich und Großbritannien gestoßen: Die insektoiden Machos erschrecken nämlich zielgerichtet die Weibchen mit vermeintlichen Fledermaus-Angriffen, um sie rasch zu orten und so ihre Sex-Chancen zu verbessern. Die Grillen-Damen haben den Betrug allerdings inzwischen durchschaut…

Hatte viel Spaß beim Nageln: Eugene Myers (links) schlug bei Richtfest in Dresden-Johannstadt mit wachsender Begeisterung zu, ähnlich auch der sonst eher introvertiert wirkende finnische Architekt Janne Kentala. Foto: Heiko Weckbrodt

Von der ersten Zelle zum Lebewesen

Bioinformatik-Guru Eugene Myers will neues Zentrum für Systembiologie in Dresden auf Weltklasse-Niveau trimmen Dresden, 15. Dezember 2015. Mit dem neuen Zentrum für Systembiologie (CSBD) entsteht derzeit in Dresden-Johannstadt eine „Weltklasse“-Wissenschaftseinrichtung, in der „an vorderster biomedizinischen Front“ geforscht wird. Das hat der US-Bioinformatiker und CSBD-Direktor Prof. Eugene W. Myers heute beim Richtfest versprochen. „Wir freuen uns schon sehr darauf“, sagte er. In einem Jahr soll das für das – von finnischen Architekten entworfene – Gebäude an der Pfotenhauer Straße fertig sein. Im Fokus der interdisziplinären Forschungen wird dann die Frage stehen, wie Leben entsteht.

Will dafür sorgen, dass sich die Spezialärzte im Uniklinikum Dresden künftig weniger um den Kostenübernahme-Papierkrieg, sondern vielmehr um krankle Flüchtlinge kümmern können: Gesundheits-Lotse Robert Bitterlich hatte zuvor in der neurologie des Uniklinikum gearbeitet. Foto: Heiko Weckbrodt

Lotse besorgt in Dresden Spezialärzte für kranke Flüchtlinge

Ärzte sollen sich um Patienten kümmern statt um Papierkrieg Dresden, 15. Dezember 2015. Ein Medizinlotse koordiniert nun im Uniklinikum Dresden die ärztliche Behandlung von Flüchtlingen. Der Gesundheitsmanager Robert Bitterlich soll beispielsweise dafür sorgen, dass kranke Asylbewerber nicht alle in der Notaufnahme feststecken, sondern entweder in Allgemeinpraxen oder zu den benötigten Spezialisten verteilt werden. Auch kümmert er sich darum, dass in den Sprechstunden Dolmetscher verfügbar sind und die Kliniken nicht auf den Behandlungskosten sitzen bleiben. „Ich möchte Ärzte und Pfleger auch von administrativen Aufgaben entlasten, damit sie sich um die Patienten kümmern können“, betonte Lotse Bitterlich. Und: „Ich will für Menschen da sein, die schweres durchgemacht haben.“