Bergakademie Freiberg: Neue Produktionstechnik halbiert Energieverbrauch
Freiberg/Castellón, 11. Dezember 2015. Die meisten Menschen kennen Mikrowellen vor allem von den gleichnamigen Küchengeräten. Künftig werden diese Hitzewellen aber auch eingesetzt, um die industrielle Keramik- und Glasproduktion effektiver und umweltfreundlicher zu machen und deren Energieverbrauch zu halbieren. Zumindest sieht es nach ersten Experimenten Freiberger Wärmetechnik-Experten mit solchen Testanlagen ganz danach aus, als ob dies funktionieren könnte.
Europäische Verbundpartner entwickelten in drei Jahren industriell nutzbare Mikrowellen-Heizung
Die Wissenschaftler der Bergakademie Freiberg hatten im europäischen Forschungsverbund „DAPhNE“ gemeinsam mit 16 Partnern aus sieben Ländern Mikrowellenheizungen für „Produktionsprozesse mit sehr hohem thermischem Energiebedarf, wie zum Beispiel die Produktion von Keramik, Zement oder Glas“ entwickelt und getestet. Nachdem ein erster Prototyp gut funktionierte, bauten die Projektpartner im spanischen Castellón einen größeren Demonstrator.
Auch Umweltbelastung soll bei Glas-Produktion aus der Mikrowelle deutlich sinken
„Im Vergleich zu Anlagen mit ähnlicher Kapazität weist die neue Mikrowellenanlage einen um 50 Prozent reduzierten Energieverbrauch auf“, teilte die Bergakademie Freiberg nach dem Ende der Testreihen mit. „Die werkseitigen CO2-Emissionen können um bis zu 80 Prozent reduziert werden.“ Die Partner hoffen, mit der neuen Technologie eine kleine Revolution in der Keramik- und Glasindustrie auszulösen.
Daphne ist in der griechischen Mythologie eine Nymphe, in die sich der Gott Apollo unsterblich (aber vergeblich) verliebte. Im Projekt DAPhNE steht der Name allerdings für „Development of adaptive ProductioN systems for Eco-efficient firing processes“.
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