Dresdner Photonikern zeigen „Li-Fi“ auf der „Elektronica“
Dresden/München, 25. Oktober 2014: Die gute alte Infrarot-Technik meldet sich zurück: Fraunhofer-Forscher des Dresdner Photonik-Instituts „IPMS“ wollen auf der Fachmesse „Electronica“ (11. bis 14. November 2014) in München ihren neuen Gigabit-Datenfunk per Licht vorstellen.
Mehr Tempo und 85 % weniger Energieverbrauch als WLAN
In Anlehnung an die in den USA übliche WLAN-Bezeichnung „WiFi“ wollen sie auf der Messe einen „Li-Fi“-Hotspot in Aktion zeigen, der per Infrarot-Wellen über ein Gigabit Daten je Sekunde bis zu zehn Meter weit übertragen kann und damit deutlich schneller als die meisten WLAN-Verbindungen ist – nur die noch jungen und bisher selten eingesetzen WLAN-Standards „802.11ac“ und „ad“ arbeiten ähnlich schnell. Zudem verbrauche der optische Datenfunk nur 15 Prozent der bei WLAN üblichen Energie beim Datentransfer, versprechen die Fraunhofer-Tüftler.
Manko: Sichtverbindung notwendig
Allerdings hat die Technologie ein klares Manko: Ähnlich wie Infrarot-Zappen und die früher üblichen (aber viel langsameren) Infrarot-Ports älterer Laptops sind die Dresdner WiFi-Hotspots auf eine direkte Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger angewiesen.
Lichtdatenfunk soll Fabriken vernetzen
Das Institut sieht erste Anwendungs-Szenarien vor allem in der Industrie, in der drahtlosen Vernetzung von Robotern, Maschinen, Sensoren und Steuereinheiten, wo bisher meist teure und verschleißanfällige Kabel und Schleifkontakte üblich sind. Hier dürfte LiFi aber bald Konkurrenz vom LTE-Nachfolger „5G“ bekommen. Laut dem „5G Lab Germany“ an der TU Dresden wird dieser Handy-Datenfunk ebenfalls im Gigabit-Bereich übertragen, aber nicht auf eine Sichtverbindung angewiesen sein. Der photonische „LiFi“-Lichtfunk könne aber auch im Privatsektor eingesetzt werden, beispielsweise für Computer-Telefone (Smartphones), oder um die Wohnzimmer-Elektronik breitbandig zu vernetzen, sind die Fraunhofer-Ingenieure überzeugt. Autor: Heiko Weckbrodt
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