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Kampf gegen Geldfälscher: Fraunhofer Dresden entwickelt „Blüten“-Fresser

Neue 10-Euro-Banknote in verschiedenen Wellenlängenbereichen. Foto: Fraunhofer-IPMS

Neue 10-Euro-Banknote in verschiedenen Wellenlängenbereichen. Foto: Fraunhofer-IPMS

Scanner-Elektronik zieht Fälschungen im Supermarkt automatisch ein

Dresden, 18. Oktober 2014: Damit falsche und zerschlissene Banknoten gar nicht erst weiter im Geldumlauf weiter zirkulieren, entwickelt das Dresdner Photonik-Institut IPMS der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit sechs europäischen Partnern derzeit eine Box, die solche „Blüten“ gleich an der Supermarktkasse erkennt und verschluckt. Das Gerät durchleuchtet Banknoten wie den neuen Zehn-Euro-Schein unter anderem auf verschiedenen Wellenlängen, ein Spezialprozessor entscheidet dann, ob die Note gleich vor Ort automatisch eingezogen wird.

4,3 Milliarden neue „Zehner“ mit höherer Sicherheitsstufe nun im Umlauf

Die Box muss dabei mehrere Sicherheitsmerkmale prüfen. Beim neuen „Zehner“ sind dies beispielsweise eine Speziallackierung, modifizierte Wasserzeichen und Farben. Insgesamt hatte die „Europäischen Zentralbank“ (EZB) rund 4,3 Milliarden dieser neuen Banknoten Anfang Oktober 2014 in Umlauf gebracht.

Erklär-Video über die Mikrospiegel-Chips (Fraunhofer IPMS):

„Wie für uns geschaffen“

Im Verbundprojekt „EUROTHENTIC“ haben sich inzwischen das IPMS Dresden und sechs weitere Partner aus sechs Ländern zusammengetan, um ein kompaktes und kostengünstiges Gerät zu entwickeln, dass Blüten zum Beispiel an einer Ladekasse automatisch prüft, einzieht, aber auch Wechselgeld automatisiert ausgeben kann. „Eine Aufgabenstellung wie für uns geschaffen“, meint Projektleiter Dr. Uwe Schelinski vom IPMS. Das Institut ist unter anderem auf „Mikro-Elektromechanische Systeme“ (MEMS) spezialisiert, die ganze Felder mikroskopisch kleiner Optikspiegel auf Computerchips integrieren. Diese Technologie soll unter anderem auch für Mikroprojektoren in Handys, Überwachungs-Robotern und „Tricorder“-ähnlichen Lebensmittel-Handscannern eingesetzt werden. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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